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Schiedsrichter Felix Weller verteilte beim Spiel Viktoria Köln - Hansa Rostock drei Strafstöße. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 12. Spieltag | 3. Liga

Der 12. Spieltag ging in der 3. Liga zu Ende und wir haben wieder ein solides Wochenende der Schiedsrichter erlebt. Einzig Liga 2-Schiedsrichter Felix Wagner tat sich besonders schwer bei der Partie Waldhof Mannheim – 1860 München und sorgte für sehr viel Unruhe, gerade auf Seiten der Münchener. Ansonsten gab es leichte Schwierigkeiten bei Nouhoum in Wiesbaden und Jürgensen in Ingolstadt. Mehr in unserer Spieltagsanalyse und die Top 3 des Spieltages: 👇 

Platz 🥇 – Felix Weller: Schiedsrichter Felix Weller aus Neunkirchen (Siegen) bekam am Sonntanachmittag die Partie der Viktoria aus Köln und Hansa Rostock. Schiedsrichter Felix Weller überzeugte in Köln mit einer herausragenden und souveränen Leitung, die ihn völlig verdient auf den ersten Platz diese Woche bringt. Von Beginn an agierte er mit klarer Linie, starkem Zweikampfmaß und sehr guter Antizipation, wodurch er die Partie jederzeit im Griff hatte. Besonders hervorzuheben sind gleich drei Strafraumszenen, die Weller allesamt korrekt bewertete, eine Seltenheit auf diesem Niveau in einer einzigen Partie. Einzig bei der Gelbe Karte gegen Jonas Dirkner lag Weller falsch, jedoch ist das Meckern auf hohem Niveau.

Platz 🥈 – Jonah Besong: Schiedsrichter Liga 3-Neuling Jonah Besong aus Duisburg bekam in seinem vierten Einsatz die Partie Schweinfurt – Osnabrück am Samstagnachmittag. Jonah Besong zeigte am Samstag eine insgesamt sehr solide Leistung in einer intensiven Begegnung. Von Beginn an agierte er mit klarer Linie und gutem Positionsspiel, er war stets in brauchbarer Nähe zu den entscheidenden Szenen und hatte das Spiel gut unter Kontrolle. Die Kommunikation mit Spielern und Trainern war ruhig, wodurch er viel Vertrauen auf dem Platz gewann. Besonders auffällig war die positive Reaktion der Fans. Sowohl auf den Rängen, als auch im Internet, wurde Besong gelobt, wie konsequent und fair er die Zweikämpfe bewertete, ein deutliches Zeichen dafür, dass sein Auftritt überwiegend als gelungen wahrgenommen wurde.

Platz 🥉 – Felix Grund: Felix Grund aus Haidlfing musste am Sonntagmittag zur Partie Hoffenheim II – Erzgebirge Aue. Felix Grund erlebte am Sonntag einen vergleichsweise unspektakulären Arbeitstag. Die Partie verlief aus Schiedsrichtersicht ruhig, fair und nahezu ohne brenzlige Strafraumsituationen, sodass Grund das Spiel mit einer unaufgeregten, aber sicheren Linie leiten konnte.

Wehen Wiesbaden – Alemannia Aachen 1:2 (SR: Assad Nouhoum)

Szene 1: Nach einer flachen Hereingabe von der linken Seite landete eigentlich ungefährlich in den Armen von Stritzel. Im Zentrum hatte sich aber Sulejmani noch zum Ball bewegt und wurde von Janitzek ungeschickt zu Boden gerissen. Schiedsrichter Nouhoum gab für das Foul den folgerichtigen Strafstoß und zeigte dem Übeltäter Janitzek Gelb. Gut gesehen vom Nouhoum, der hierbei dem Zweikampf folgte und sich nicht auf den Ball konzentrierte. [TV-Bilder – ab 0:55 Minuten]

Szene 2: Wegmann nahm rechts im Strafraum den Ball an und legte ihn sich zur Seite weg. Kaya rauschte ungebremst heran und trat den Verteidiger ohne Chance auf den Ball heftig um. Schiedsrichter Nouhoum bewertete das Einsteigen mit der gelben Karte. Da war bei Kaya zu viel Frust, aber da der Wiesbadener hier nur mit dem Bein das Knie getroffen hat und eben nicht der offenen Sohle mit dem Fuß, wäre der Platzverweis viel zu hart gewesen, wenn er da natürlich auch ungestüm rein ging. [TV-Bilder – ab 57:25 Minuten]

Szene 3: In den ersten 45 Minuten saßen die Karten ziemlich locker beim Unparteiischen und er fuhr eine ungewöhnlich kleinliche Linie. Demzufolge hatte dann Nicolas Agrafiotis Glück, dass er mit dieser Linie nicht nach mit gelb/rot des Feldes verwiesen wurde, als er Ademi im vollem Lauf von hinten in die Beine und ohne Aussicht auf den Ball vom bei einem Tempoangriff zu Fall gebracht worden ist, denn schließlich unterband Afgrafioptis einen aussichtsreichen Angriff. Fehlentscheidung, diese nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 01:03:00 Minuten]

Szene 4: Auf der Gegenseite kam ein durchgesteckter Pass auf Schleimer. Aachens Keeper Olschowsky kam etwas zu zögerlich heraus und brachte den Angreifer zu Fall. Richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 02:20 Minuten]

Szene 5: Der zur Pause erst eingewechselte Aachener Florian Heister foulte auf der linken Seite nahe der Grundlinie einen Wiesbadener recht klar, was mit der kleinlichen Linie auch verwarnungswürdig wäre. Allerdings so richtig getroffen wurde er vom Aachener auch nicht. Daher ist unsere Meinung Freistoß für das Foul korrekt und kein Gelb gegen Heister. Der Wiesbadener machte da auch mehr draus und er fiel auch auf den Aachener drauf. [TV-Bilder – ab 01:048:49 Minuten]

FC Ingolstadt 04 – 1. FC Saarbrücken (SR: Luca Jürgensen)

Szene 6: Und wie aus dem Nichts glich Kai Brünker die Partie aus! Jedoch zeigten die TV-Bilder, das bei der Vorarbeit eine sehr knappe Abseitsposition beim Anspiel auf der rechten Außenbahn zu Pick vorlag der geschickt wurde und die Flanke butterweich an den zweiten Pfosten in den Fünfer servierte, wo sein Sturmkollege frei einnickte. Der Treffer hätte aber demnach nicht zählen dürfen. In realer Geschwindigkeit ist hier aber dem Assistenten Gerhard Alexander Ludolph keinen Vorwurf zu machen. [TV-Bilder – ab 03:10 Minuten]

Szene 7: Mit Anbruch der Schlussviertelstunde Aufregung im Strafraum von Ingolstadt. Kaan Caliskaner steckte auf Teamkollege Brünker durch der nach einem Kontakt von Linus Rosenlöchner zu Boden gegangen war. Schiedsrichter Jürgensen gab keinen Strafst0ß. Auch wenn das nur ein leichtes Stoßen ist, ist dieses ohne Ballbezug in den Rücken und er trifft ihn noch am Fuß. Deshalb eine Fehlentscheidung den Elfmeter nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

SSV Jahn Regensburg – VfB Stuttgart II 3:2 (SR: Simon Schreiner)

Szene 8: Müller traf Ouro-Tagba im Sechzehner klar am Bein bei einem Klärungsversuch und der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Direkt danach kam die Kugel zu Majchrzak, der den Ball im Tor unterbrachte, doch Simon Schreiner hatte bereits zuvor zum Strafstoß gepfiffen. Der Elfmeter ist korrekt. Natürlich wäre es bedeutend besser gewesen, wenn Simon Schreiner noch etwas mit dem Pfiff gewartet hätte und den Vorteil angewandt hätte. Wäre der anschließende Elfmeter nicht verwandelt worden, hätten wir eine größere Diskussion gehabt. Glück gehabt! [TV-Bilder – ab 01:55 Minuten]

SV Waldhof Mannheim – TSV 1860 München 3:1 (SR: Felix Wagner)

Szene 9: Im Aufbau verlor Arianit Ferati leichtfertig den Ball. Kevin Volland nahm Tempo auf und wurde gleich zweimal gefoult – beim ersten Mal lief der Vorteil, beim zweiten Mal befand er sich bereits im Sechzehner und wurde von Ferati am Fuß getroffen – der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus, da konnten die Waldhöfer wirklich von Glück reden! Für mich eine Fehlentscheidung den Strafstoß nicht zu geben. Das ist ein eindeutiges Stempeln [TV-Bilder – 0:35 Minuten]

Szene 10: Kurz nach Wiederbeginn hatte Mannheims Niklas Hoffmann den ruhenden Ball im eigenen Strafraum bei einem Freistoß leicht mit der Fußspitze angetippt. Hier steht der Mannheimer Verteidiger Hoffmann im eigenen Strafraum bereit zur Freistoßausführung. Nachdem er erst zum Torwart zurückspielen wollte und dabei zum Pass ausholte, ändert er seine Meinung kurzfristig, traf jedoch bei der Ausholung leicht den Ball, weshalb der Ball nun frei im Spiel war. Die Münchener Angreifer laufen zurecht an, jedoch pfeift Schiedsrichter Wagner hier zu Unrecht zurück, da er das leichte Spielen mit dem Ball nicht erkannte. [TV-Bilder – ab 01:19:58 Minuten und eine separate Kamera HIER]

Viktoria Köln – Hansa Rostock 2:4 (SR: Felix Weller)
 
Szene 11: Lobinger legte sich den Ball im rechten Strafraumeck am herausstürmenden Uphoff vorbei und wurde dann vom Keeper gelegt, als der Angreifer die Kugel vorbeilegte. Schiri Weller entschied sofort auf Strafstoß für Köln. Unstrittiger Strafstoß. [TV-Bilder – ab 01:58 Minuten]
 
Szene 12: Nach der Pause wurde Voglsammer nach einer Halbfeldflanke am Elfmeterpunkt von Sponsel gelegt. Der Stürmer verkaufte das Foul clever, sodass der Referee wieder sofort auf den Punkt zeigt. Dennoch ging dieser Elfmeter vollkommen in Ordnung. So kann man nicht im Strafraum zum Ball gehen wollen und ihn dann mit dem Fuß treffen. Ein ungeschickter Zweikampf. [TV-Bilder – ab 02:48 Minuten]
 
Szene 13: In der Nachspielzeit gab es nochmal Elfmeter für die Viktoria, weil Schuster den schnellen Velasco mit dem gestreckten Bein zu Boden brachte. Und wieder lag Schiedsrichter Weller mit seiner schnellen Entscheidung richtig. [TV-Bilder – ab 04:12 Bilder]

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