Du betrachtest gerade Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 3. Spieltag | 2. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 3. Spieltag | 2. Liga

Den drei sehr harten Platzverweisen in Bielefeld, Paderborn und Karlsruhe gehts in unserer Spieltagsanalyse auch und Handelfmeter und aberkannte Tore. Mehr dazu: 

FC Schalke 04 – VfL Bochum 2:1 (SR: Frank Willenborg)

Szene 1: Lenz köpfte den Ball in die S04-Box und wollte Hofmann damit bedienen. Kuruçay ging dabei mit der Hand zum Ball, was Schiedsrichter Willenborg zunächst nicht erkannt hatte. Im Anschluss wurde diskutiert, weswegen sich der VAR einschaltete. Willenborg ging selbst an den Bildschirm und schaue sich die Szene an. Seine Entscheidung fiel relativ schnell: Elfmeter für den VfL, da Kuruçay den Ball mit dem Ellenbogen traf. Nach reichlicher Überlegung die richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 01:30 Minuten]

SV Darmstadt 98 – Hertha BSC 0:0 (SR: Lars Erbst)

Szene 2: Der VAR hatte ein mögliches Handspiel von Dawid Kownacki überprüft. Der Angreifer hatte den Ball zwar aus nächster Nähe an den sich über Schulterhöhe an den Arm bekommen, was hier grundsätzlich ein strafbares Handspiel darstellt, aber da sich Kownacki außerhalb des Spielfelds befand, blieb ihm der fällige Handelfelfmeter verwehrt. Aus diesem Grund gab es dann auch keinen Onfield Review. [TV-Bilder – ab 04:20 Minuten – ab 04:20 Minuten]

Arminia Bielefeld – Dynamo Dresden 1:2 (SR: Tom Bauer)

Szene 3: Schiedsrichter Tom Bauer schickte Christopher Lannert mit der Roten Karte vom Feld! Nach einem langen Schlag in das offensive Zentrum legte Oehmichen vor dem Sechzehner für Kutschke ab. Bevor dieser einen freien Schuss auspacken konnte, wurde er von Lannert zu Boden gerissen, was der Unparteiische als Notbremse wertete. Auch nach eigener Betrachtung der Bilder blieb der Unparteiische bei seiner Entscheidung. Für mich eine klare Fehlentscheidung. Zwar hätte möglicherweise Stefan Kutschke zum Zeitpunkt des Fouls unmittelbar abschließen können, der Dresdner hatte den Ball am Fuß und freie Schussbahn. Allerdings in einem solchen Fall wenn dahinter noch ein Abwehrspieler mitgelaufen war der noch hätte eingreifen können, ist die Entscheidung doch sehr hart und zweifelhaft. Für mich wäre Gelb eine mindestens bessere Entscheidung gewesen. [TV-Bilder – ab 03:25 Minuten]

Szene 4: Stefan Kutschke bejubelte zunächst die vermeintliche Führung, nachdem er einen flachen Querpass Oehmichens im Sechzehner aus mittigen acht Metern mit dem linken Innenrist in der rechten Ecke untergebracht hatte. Menzel hatte in Abseitsposition zwar nicht mehr den Ball berührt, aber Torhüter Oppermann behindert. Die aktiv gewordene Abseitsstellung sorgt dafür, dass der Treffer zurückgenommen wird. [TV-Bilder – ab 04:30 Minuten]

Hannover 96 – 1. FC Magdeburg 3:1 (SR: Richard Hempel)

Szene 5: Baris Atik nahm auf der rechten Seite Ghrieb mit, der es mit einer Flanke versuchte. Die Hereingabe flog an den leicht abgespreizten Arm von Okon und Schiedsrichter Hempel zeigte auf den Punkt. Eine harte Entscheidung, denn er versuchte den Arm an seinen Körper zu ziehen. Dadurch berührte er mit dem Arm den Ball. Die Entscheidung auf Handelfmeter zu entscheiden, ist hart aber vertretbar im Sinne der Handspielregel, da der Arm auch ganz leicht vom Körper abstand. [TV-Bilder – ab 02:34 Minuten]

Szene 6: In der Nachspielzeit erzielte Benjamin Källmann nochmal das 3:1. Dieses wurde durch den VAR über 90 Sekunden auf eine vermeintliche Abseitsposition überprüft und schlussendlich zählte das Tor des Finnen. Auf der linken Seite wurde Rochelt geschickt, der viel Raum hatte und in den Sechzehner marschierte. Er hat den Kopf oben und sah in der Mitte Källman. Mit einem Querpass bediente er den Finnen, der aus sechs Metern direkt in die rechte Ecke verwandelte. Doch sofort ging die Fahne des Assistenten nach oben und der Treffer wurde zurückgepfiffen. Beim Zuspiel von Rochelt soll sich Källman im Abseits befunden haben Allerdings zeigten die Bilder, dass der Finne auf gleicher Höhe mit dem Spielgerät stand und somit wurde der Treffer korrekt erzielt. [TV-Bilder – ab 03:10 Minuten]

SpVgg Greuther Fürth – Holstein Kiel 0:2 (SR: Felix Bickel)

Szene 7: Mit Anbruch der Schlussviertelstunde wurde Futkeu mit einem Pass ans rechte Fünfereck geschickt und dabei von Johansson gestoppt. Es wurde kurz Elfmeter gefordert, aber für einen Strafstoß war das zu wenig. Hätte Futkeu da nicht noch den Abschluss gesucht und sich nach dem Rempler gleich fallen gelassen, hätte er ihn vielleicht sogar gegeben. [TV-Bilder – ab 04:00 Minuten]

SC Paderborn – Fortuna Düsseldorf 1:2 (SR: Eric Dominic Weisbach)

Szene 8: Nach einem weiten Abschlag Kastenmeiers behauptete Itten den Ball zunächst gegen Scheller, bevor er vom Verteidiger wenige Meter vor dem Strafraum zu Boden gerissen wurde. Er kam zunächst deshalb mit einer Verwarnung davon, da sich mit Hoffmeier ein Kollege in der Nähe befand. Doch der Video-Assistent prüfte einen möglichen Platzverweis. Schiedsrichter Weisbach sah sich die Szene nach Kontakt zum VAR noch einmal in der Review-Area an und er stellte den Paderborner Abwehrmann mit einer glatten Roten Karte wegen einer Notbremse vom Feld. Diese Entscheidung ist korrekt, da zum Zeitpunkt des Haltens der Mitspieler noch hinter dem Ball war, während der Angreifer ohne die Notbremse aufs Tor zugelaufen wäre oder auch abschließen hätte können. Eine Ballkontrolle lag vor. [TV-Bilder – ab 0:10 Minuten]

Karlsruher SC – Eintracht Braunschweig 2:0 (SR: Felix Wagner)

Szene 9: Mit der ersten Torchance überhaupt glich Braunschweig aus und da sah die Abwehr des KSC nicht gut aus. Yardımcı spielte die Kugel von rechts scharf und flach in Richtung zweiter Pfosten. Dort lief sein Sturmpartner Conteh ein und musste nur noch einschieben. Nach Überprüfung durch den VAR zählte der Ausgleich nicht, denn Conteh stand beim Zuspiel von Yardımcı mit der Schulter minimal im Abseits. [TV-Bilder – ab 01:15 Minuten]

Szene 10: Bei einem langen Ball musste Verteidiger Louis Breunig nahe des eigenen Strafraums auf der rechten Seite in ein Laufduell mit Pinto Pedrosa. Der Braunschweiger legte den Karlsruher mit einem Klammergriff und Schiedsrichter Wagner wertete das Foul als Notbremse! Das ist für mich eine klare Fehlentscheidung! Das Foul ist unstrittig, doch wäre es mit Gelb mit der Konsequenz Gelb/Rot ausreichend genug bestraft gewesen, da er dort wo er letztlich gefoult wurde, eine klare Torchance nicht verhinderte, der Angreifer nicht unmittelbar abschließen hätte können und ein Braunschweiger hätte dort noch eingreifen können. [TV-Bilder – ab 03:05 Minuten]

SV 07 Elversberg – 1. FC Kaiserslautern 2:1 (SR: Dr. Florian Exner)

Szene 11: Der Ball zappelte im Netz des FCK-Tors, doch der Treffer zählte nicht, da sich Bambasé Conté zuvor Luca Sirch links am Fünfer regelwidrig vom Leib gehalten hat. Den Treffer abzuerkennen, die richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]

Szene 12: Raschl brachte einen Eckstoß von der linken Fahne mit Schnitt zum Tor zentral an den Fünfer. Dort verschätzte sich Kristof. Dadurch kam Alidou zum Kopfball und nickte den Ball nur knapp drüber. Der 24-Jährige wurde danach aber vom SVE-Keeper mit den Fäusten getroffen und blieb auf dem Rasen liegen. Florian Exner schaute sich die Szene selbst nochmal in der Review-Area an. Da Nicolas Kristof nur Faride Alidou traf, ist das ein klarer Strafstoß. Für den unabsichtlichen Gesichtstreffer mit dem als Werzeug eingesetzten Arms, gab es zudem folgerichtig den gelben Karton. [TV-Bilder – ab 03:10 Minuten]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Franke Achilles

    KSC – EBS: Und das Foul von Rapp an Tempelmann war mindestens gelbwürdig. Die zweite Fehlentscheidung des Schiri gegen EBS.

    1. Kevin

      Ja mindestens. Ich verstehe nicht wieso hier eine Abseitsposition von contest analysiert word, welche durch die tv Bilder des VAR bereits belegt wurde. Wo hingegen das Einsteigen bei Tempelmann, der nun schon schwerer verletzt ist nicht einmal eine VAR Überprüfung nach sich zog. Ebenso die Notbremse welche mit Rot gegen Eintracht Braunschweig bestraft wurde. Niemand versteht wieso es dort nicht gelb rot gab. Immerhin wäre es dann ein Spiel weniger Sperre.

  2. Abdullah

    Christian Dingert hat gestern auch mal wieder bewiesen, dass er jahrelang völlig zu unrecht auf der FIFA Liste stand. Katastrophale Leistung, die im „Stürmerfoul“ gipfelte, dass wohl nur er gesehen hat.

  3. Dieter Albrecht

    Christian Dingert hat seinen klaren Fehler, mit dem angeblichen Stürmerfoul, ja schon zugegeben. Er hat dem FC St. Pauli ein einwandfreies Tor weggepfiffen. Glücklicherweise haben die Kicker vom Millerntor das Spiel trotzdem gewonnen,

  4. Ralf Giesenkirchen

    Dieser Beitrag ist vom 3. Spieltag. An diesem Wochenende steht der 7. Spieltag an. Wieso gibt es in dieser Saison so wenige Auswertungen strittiger Szenen von der zweiten Liga? Von der ersten Liga kamen sogar GAR KEINE! Das ist mehr als schade

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.