Am vergangenen 30. Spieltag waren in der 2. Liga viele Schiedsrichter auf den Plätzen ordentlich gefordert! So unteranderem Florian Heft der einen strittigen VAR-Einsatz in Karlsruhe hatte und man rätselhaft fragt, ob dies eine „klare Fehlentscheidung“ ist. Auch Max Burda der beim ersten Blick einen zweifelhaften Elfmeter gibt stand im Zentrum der Kritik. Doch mit verschiedenen Perspektiven völlig richtig entschieden in Darmstadt und beim KSC. Derweil war der Handelfmeter in Köln höchst umstritten, über den sich Preußen Münster beschwerte. Die Spieltagsanalyse:
SV Darmstadt 98 – Hannover 96 3:1 (SR: Dr. Max Burda)
Szene 1: Fynn Lakenmacher wurde von 96-Keeper Ron-Robert Zieler zu Fall gebracht. Schiedsrichter Burda zögerte kurz, zeigte dann aber auf den Elfmeterpunkt. Richtige Entscheidung. Zwar spielt der Torwart den Ball, besser gesagt, er wurde angeschossen, dann traf aber Zieler mit der Sohle am Schienbein. Dieses Einsteigen ist dann klar rücksichtslos und da muss der Schiedsrichter dann auch das Foul pfeifen. [TV-Bilder – ab 04:40 Minuten]
Karlsruher SC – SpVgg Greuther Fürth 1:0 (SR: Florian Heft)
Szene 2: Vor der Pause eine sehr strittige Szene! Schiedsrichter Heft zeigte auf den Punkt, nachdem Louey Ben Farhat im Strafraum vermeintlich von Noah Loosli gefoult wurde, griff der Video-Assistent ein und Florian Heft nahm den Elfmeter letztlich wieder zurück. Wenn man sich die Bilder ganz genau anschaut, erkennt man, dass es ein Stürmerfoul des KSC-Spielers ist. Dieser geht mit dem rechten Fuß raus und traf den Verteidiger. Er will seinen rechten Fuß nach rechts rausstellen, dass er getroffen wird. Dabei trifft er den Fürther Spieler am Fuß und ist demnach letztlich eindeutig ein Foul vom Karlsruher und nicht umgekehrt. Deshalb wurde der Elfmeter zurückgenommen und demzufolge auch ein richtiger VAR-Eingriff. [TV-Bilder – ab 02:00 Minuten]
Hamburger SV – FC Schalke 04 2:2 (SR: Harm Osmers)
Szene 3: Das Topspiel begann gleich mit einem fetten Aufreger. Schalke Kapitän Kenan Karaman traf Meffert hart am Knöchel und kam zunächst mit einer Ermahnung davon. Doch dann meldete sich der Video-Assistent und Schiedsrichter Harm Osmers schaute sich die Szene an. Der Schalker hatte seinen Gegenspieler mit dem gestreckten Bein, offener Sohle, klar oberhalb des Knöchels getroffen und der Ball war weit weg. Zwar war es erst die zweite Minute aber das ist Rot, egal ob die Erste oder 90. Minute. Das war der schnellste Platzverweis seit fast 17 Jahren. Damit wurde die bisher früheste Rote Karte für den Kölner Youssef Mohamad nach 93 Sekunden aus dem Jahr 2010 im Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Kaiserslautern ein- und ein neuer Rekord nach 70 Sekunden aufgestellt. [TV-Bilder – ab 0:05 Minuten]
Szene 4: Noch vor der Pause drehte der HSV mit einem Sahiti-Doppelschlag das Spiel. Bei seinem zweiten Tor, erkannte zunächst der Assistent eine Abseitsposition. Doch die VAR-Prüfung stellte fest, dass Königsdörffer beim Abspiel auf der linken Außenbahn sich nicht im Abseits befand. [TV-Bilder – ab 03:20 Minuten]
Szene 5: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Schalke Glück nicht noch den zweiten Platzverweis zu kassieren, als der bereits verwarnte Paul Senguin dem Hamburger Dompé nach einem „Stempel“ auf den Fuß nicht mit Gelb/Rot des Feldes verwiesen wurde. Die hätte es für mich auch geben müssen, als er ihm mit der Sohle auf den Fuß stieg. Der Ball war zu diesem Zeitpunkt längst weg. [TV-Bilder – ab 04:54 Minuten]
1.FC Köln – Preußen Münster 3:1 (SR: Tom Bauer)
Szene 6: Vor der Pause forderten die Kölner einen Handelfmeter, Schiedsrichter Bauer gab ihn nicht. Im Strafraum sprang Scherder der Ball an den abgespreizten Arm. Zwar ist der Arm vom Körper, aber der Münsteraner zieht den Arm zurück und er bekommt den Ball aus einer kurzen Distanz an den Arm. Klar haben wir hier einen abgestreckten Arm, aber wenn es keine Absicht ist und der Arm zurückgezogen wird, sollte man da nicht auf strafbares Handspiel entscheiden. Wenn man den Arm nach hinten wegzieht, versucht man schließlich das Handspiel zu verhindern. Und dann kann man ihm das nicht gegenteilig auslegen. Egal ob der Arm vom Körper abgestreckt ist oder er beim Zurückziehen den Ball berührt. Diese Berührung hinter dem Rücken ist keine unnatürliche Armhaltung. [TV-Bilder – ab 02:45 Minuten]
1.FC Nürnberg – SC Paderborn 2:3 (SR: Felix Prigan)
Szene 7: Paderborns Tark scheller stieg bei einem Eckstoß am höchsten und erzielte den 1:1-Zwischenstand. Dabei blockte der 1,92m große Verteidiger seinen Gegenspieler leicht ab und berührte ihn dabei leicht. Das ist jedoch eine normale Zweikampfführung und absolut zu wenig für ein Foulspiel. [TV-Bilder – ab 01:22 Minuten]
Eintracht Braunschweig – 1. FC Kaiserslautern 2:0 (SR: Richard Hempel)
Szene 8: Braunschweigs Max Marie wollte zu einem halbhohen Ball gehen, traf aber Redondo mit seinem hohen Beim im Bauch. Schiedsrichter Hempel zeigte ihn die gelbe Karte. Hier ist das Trefferbild natürlich eklig, aber Gelb geht hier gerade noch in Ordnung. Der Treffer mit dem angewinkelten und nicht durchgestreckten Bein spricht für ein zurückziehen und weniger Intensität. Das ist ein Grenzbereich zwischen Gelb und Rot. Wenn hier der Braunschweiger mit mehr Tempo angerauscht käme, ist es Rot. So stehen beide und der Treffer geht mit Gelb noch in Ordnung. Der Braunschweiger will mit dem Fuß zum Ball und der Lauterer mit dem Kopf, Dann passiert das leider und absichtlich ist es eher auch nicht. [TV-Bilder – ab 0:15 Minuten]
Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.