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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen | CL-Achtelfinale

Borussia Mönchengladbach verliert das Hinspiel im Champions League-Achtelfinale in Budapest gegen Manchester City verdient mit 0:2. Bei der Partie Bergamo gegen Real Madrid rückte der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler schon früh durch eine rote Karte aufgrund einer Verhinderung einer klaren Torchance in den Fokus. In Unterzahl verloren die Italiener die Partie noch knapp mit 0:1.

Atalanta Bergamo – Real Madrid 0:1 

Eingeteilt wurde hier der deutsche FIFA-Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg. Ihm assistierten Christian Gittelmann und Eduard Beitinger. Als Vierter Offizieller fungierte Sandro Schärer aus der Schweiz. Am Bildschirm wurde Stieler von dem deutschen Kollegen Bastian Dankert und Benimmt Millot (statt ursprünglich Harm Osmers) als VAR unterstützt.

Von: Felix Stark

Atalanta Bergamo startete sehr mutig gegen Real Madrid, das lange abwartend agierte. Schnell war dann allerdings Schiedsrichter Tobias Stieler im Mittelpunkt, als Madrid schnell und sicher kombinierte und am Ende Remo Freuler Ferlan Mendy zu Fall brachte. Hierfür zeigte Stieler dem schweizer Defensivmann von Atalanta die Rote Karte. Regeltechnisch lag Stieler hundertprozentig richtig! Hier sollte klar sein, dass „letzter Mann“ genauso wenig ein Kriterium ist, wie das Vergehen „Notbremse“ heißt! Es geht schlicht und einfach darum, ob ein weiterer Verteidiger genau im Zeitpunkt des Fouls eingreifen kann und das war eindeutig nicht der Fall. Dies war auch der Grund, warum VAR Bastian Dankert definitiv nicht eingreifen durfte! Allerdings gibt es dann doch den Trend, den nicht im Regelwerk verankerten Aspekt zu beachten, wenn ein Angreifer die Richtung leicht vom Tor weg verändert und dann in Richtung der gelben Karte zu gehen. Wäre dies hier geschehen, wäre wohl auch keine Korrektur des VAR erfolgt. Am Ende kann man Stieler regeltechnisch nicht den geringsten Vorwurf machen. Objektiv würde man sich aber eher die gelbe Karte wünschen… [TV-Bilder]

In der Folge war eine Menge Hektik im Spiel. Duvan Zapata erwischte Nacho mit dem Arm im Gesicht, was auch schon eine Verwarnung nach sich zog. Zumindest hätte es aber gepfiffen werden müssen. Die gelbe Karte erhielt dann Casemiro, welcher dem vorbeilaufenden Zapata im Fallen in die Beine griff. Richtige Entscheidung! Es wurde nicht leichter für den Hamburger Referee, der spürbar Probleme mit der extrem lauten Bank der Gastgeber hatte. Coach Gian-Piero Gasperini – am Wochenende in der italienischen Liga erst mit der Roten Karte vom Platz geflogen – zeigte sich mal wieder von seiner besten Seite und stachelte das Geschehen zusätzlich an. Allerdings ließ ihn der sehr passive vierte Offizielle Sandro Schärer auch machen.

Die zweite Halbzeit bot den erwarteten Ballbesitzfußball der Madrilenen. Ferland Mendy kam bei einem Angriff dann allerdings zu spät und trat seinem Gegner auf den Fuß. Zu Recht gab es dann die gelbe Karte. Berechtigt war auch die Verwarnung für Robin Gosens, der in Lucas Vazquez hineinrauschte. Real Madrid blieb für eine so lange Überzahl sehr ungefährlich. Den gefährlichsten Versuch setzte Toni Kroos knapp neben das Tor. Casemiro wandelte dann am Rande der gelb-roten Karte, als er eine Hand des Gegners am Rücken spürte und sich theatralisch fallen ließ. Stieler gab zu Recht keinen Strafstoß, belegte Casemiro aber mit einer ernsten Ansage, was auch gut so war. Als „Schwalbe“ kann man das nämlich sicher nicht werten! Am Ende schlug Real dann doch noch zu: Mendy zog aus der Distanz ab und schlenzte gekonnt ins Eck zum 0:1. So blieb es dann auch und Real Madrid gewann das Hinspiel bei Atalanta Bergamo.

Fazit: Schiedsrichter Tobias Stieler startete mit einem frühen Platzverweis ins Spiel, der etwas Bauchschmerzen hinterlässt, aber im Bereich des Möglichen lag. Allerdings war es im Hinblick auf das ganze Spiel eben etwas unglücklich, den Spielraum voll in Richtung der Roten Karte auszuschöpfen. Sonst lag er, bis auf ein paar Probleme in der Zweikampfbewertung, meist richtig, hätte aber gegen die Bank der Gastgeber vorgehen müssen.

Borussia Mönchengladbach – Manchester City 0:2 

Schiedsrichter der Partie war Artur Soares Dias. Ihm assistierten Rui Tavares und Bruno Rodrigues. Als Vierter Offizieller wurde Hugo Filipe Ferreira C. Morreira Miguel eingeteilt. Die Videoassistenten João Pinheiro und Missimilliano Irrati beobachteten das Geschehen in der Puskas Arena.

Von: Simon Schmidt

Manchester City startete von Anfang an dominant in die Partie und hatte größtenteils den Ball. Die Borussia hatte gegen den Tabellenersten der Premier League kaum eine Chance offensiv Akzenten zu setzen. City tat sich wiederum schwer aus dem hohen Ballbesitzanteil auch zwingende Chance zu kreieren. Das erste Mal gelang es den Engländern so wirklich in der 29. Minute als Cancelo perfekt flankte auf Bernardo Silva, der zum 0:1 einköpfte. Für Schiedsrichter Dias war es ein durchaus dankbares Spiel. Beide Mannschaften wollten Fußball spielen und verhielten sich meistens fair in den Zweikämpfen. In der ersten Halbzeit konnte der portugiesische Schiedsrichter ohne Probleme ohne persönliche Strafen auskommen. Vom Spiel her war es bis zur Pause immer das gleiche Bild: Manchester City hatte den Ball und kam aber kaum zu Chancen, die Borussia musste permanent verteidigen und konnte nicht wirklich eigene Akzente setzen. Zur Pause blieb es beim 0:1 aus deutscher Sicht.

City kam gut aus der Pause und machte genauso weiter wie in Hälfte 1. In der 53. Minute passierte der Borussia ein schwerer Fehler in der Defensive, sodass Gabriel Jesus einen Ball abfangen und in den Gladbacher Strafraum eindringen konnte. Am Ende ließ sich der Brasilianer zu viel Zeit, Hinter konnte die Aktion wieder mit einer Grätsche klären. Gute 10 Minuten später nutzte er dann aber seine Chance zum zweiten Tor für Manchester City. Wieder ist es bei der unmittelbaren Entstehung eine Flanke von Cancelo auf Bernardo Silva. Letzterer legte dieses Mal per Kopf auf für Gabriel Jesus, der nur noch aus wenigen Metern einschießen musste. Aus Schiedsrichtersicht war die Partie weiterhin absolut fair. In der 83. Minute drang Jonas Hofmann in den Strafraum der Gäste ein und ging nach einem Kontakt mit Joao Cancelo zu Boden. Schiedsrichter Dias ließ die Szene weiterlaufen. Bei diesem leichten Kontakt durch Cancelo lag die Entscheidung absolut im Ermessensspielraum. Im Sinne der vorherigen Linie war Weiterspielen die bessere und eine absolut vertretbare Entscheidung. Nach 3 Minuten Nachspielzeit blieb es beim verdienten 2:0 Auswärtssieg für Manchester City.

Fazit: Für Schiedsrichter Dias war es eine normal zu leitende Partie, die er stets unter Kontrolle hatte und gut leitete.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Helmut Wittiger

    Stieler zeigt bei allen Entscheidungen viel Respekt vor Real Madrid. Dies wirkte sich auf eine ungleichmäßige Behandlungen bei den persönlichenStrafen und den Spielstrafen aus.

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