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Wieder mehr Respekt und Fairness

(red/rk) Der vergangene Bundesliga-Spieltag gipfelte von vielen (Schalke)-Anhängern mit wüsten Beschimpfungen im sozialen Netzwerk in Richtung von Patrick Ittrich. Auch wenn ein Schiedsrichter mal nicht seinen besten Tag hat, sollte man die Grundwerte der Menschlichkeit nie vergessen. 

Wir sind ohne Worte was da von außen auf Patrick Ittrich eingeprasselt ist!! Wir haben es ja direkt schon am Wochenende bei den Kommentaren gemerkt, was da so für Hässlichkeiten gegen die Person Patrick Ittrich aufkamen. Das ist unterste Schublade und hat mit sachlicher Aufarbeitung nichts zu tun. Es war nicht mal so, dass er einen äußerst schlechten Tag hatte, viele wichtige Entscheidungen waren aus unserer Sicht korrekt. Fehler passierten zwar im Spiel, doch kann das nicht ein solches Verhalten rechtfertigen!

  • 1. Elfmeter: Korrekt. Spätestens mit dem Fußkontakt von Nastasic ist es ein Elfmeter;
  • 2. Elfmeter: Korrekt. Matetas Arm ist zwar draußen, aber Kabaks Check ist elfmeterreif;
  • 3. Aberkanntes Tor: Wenn bei einem Tor ein Handkontakt der angreifenden Mannschaft beteiligt ist, darf es nicht zählen. Entscheidung korrekt;
  • 4. verweigerter Elfer: Niakhaté zerrte im Sechzehner am Trikot von Paciencia und zwar so, dass es bei der Linie einen Strafstoß für Schalke geben muss.

Vielleicht sollten wir uns alle mal wieder aufs Wesentliche konzentrieren und vor allem wieder auf mehr Respekt gegenüber dem Schiedsrichter! Der Fußball lebt von Emotionen, aber wenn jede Menschlichkeit verloren geht, ist es bald vorbei in unserem Sport, auf allen Ebenen.

Druck ist fast unerträglich

Jeder sollte sich der Tatsache bewusst sein, was er anrichten kann, wenn er dem Schiedsrichter die Schuld gibt. Der Druck ist mitunter fast unerträglich und Kritik unser täglich Brot. Wir ermahnen alle, mehr nachzudenken.

Am Pranger

Es sei heutzutage sehr einfach, Referees via Internet an den Pranger zu stellen und es ist außerdem unnötig Noten für Schiedsrichter in diversen Fachmagazinen zu verteilen. So wie die Umfrage zum „schlechtesten Schiedsrichter einer Liga“, die nach dem versuchten Freitod von Babak Rafati eingestellt wurde, können sie auch die Noten einstellen.

Rafati war damals in der Zeitschrift „kicker“ von den Bundesligaprofis dreimal in den vergangenen Jahren zum schwächsten Unparteiischen gewählt worden. Es ist die Aufgabe der Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Verbandsausschüsse dafür zu sorgen, dass unsere Schiedsrichter von uns gestärkt werden, wenn sie in der Öffentlichkeit respektlos behandelt werden.

Handball als Vorbild?

Bislang erhalten die Schiedsrichter auf ihren Lehrgängen durch den DFB Ratschläge, wie sie sich im Umgang mit Medien, aber auch Spielern und Funktionären verhalten sollen. Zudem steht es ihnen frei, sich gegebenenfalls bei der Medienabteilung zu melden, wenn sie denn Bedarf für Unterstützung spüren.

Auch heißt es immer wieder, dass die Tür für jeden Schiedsrichter beim DFB offen sei. Aus Gesprächen mit Schiedsrichten ist immer wieder herauszuhören, dass sie sich sehr wohl darüber im Klaren seien, dass es Kritik gibt und sie mit ihr leben müssten. Doch viele Unparteiische beklagen zunehmend, dass der Ton untereinander rauer geworden sein soll – auf dem Platz und in der öffentlichen Diskussion.

Da könnte sich der Fußball ein Beispiel am Handballsport nehmen. Die Handball-Bundesliga HBL verbietet es Spielern, Trainern und Offiziellen in 48 Stunden nach einem Spiel jeglichen Kommentar zur Schiedsrichterleistung.

Wer sich trotzdem äußert, dem droht eine Geldstrafe von bis zu 5000 Euro. Ein Verbot, sich direkt nach einem Spiel zu äußern, kann vieles kanalisieren. Im Handball hat sich dieser Schritt durchaus bewährt. Es wird nicht mehr so emotional reagiert.

Wir sind stolz, Schiedsrichter zu sein!

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Albert Dahlhoff

    Dann soll der Schiedsrichter nach jedem Spiel
    wo solche Fehler auftauchen, sich vor der Kamera auch mal äußern, warum er so gepfiffen hat. Aber dafür sind sich die Schiedsrichter ja zu fein und zu arrogant. Schade.

    1. Berater

      Herr Albert Dahlhoff, stehen Sie regelmäßig in der Öffentlichkeit und sind Sie in der Lage zu beurteilen, wie man sich als Bundesliga Schiedsrichter fühlt? Ich glaube ganz sicher nicht!
      Kein Schiedsrichter der Welt ist sich zu „fein“ dafür vor der Kamera Rede und Antwort zu stehen. Aber auch ein BL Schiedsrichter wird erst einmal sein eigenes Spiel analysieren müssen und das passiert nun Mal nicht 2 Minuten nach Abpfiff. Außerdem wird dem Schiedsrichter jedes Wort im Mund umgedreht, da würde ich mich ebenfalls hüten irgendetwas vor der Kamera zu sagen, bevor ich nicht ganz genau drüber nachgedacht habe.
      Also halten Sie mal den Ball flach. Wobei, dafür sind Sie sich ja wahrscheinlich zu „fein“….
      Guten Tag noch!

    2. Wolle

      Bitte erst nachdenken dann Kommentar schreiben.
      Vermutlich (und hoffentlich!!!) kommt dann nicht so ein dummes Zeug dabei raus……… Danke schön!

  2. rstk

    Werter Herr Dahlhoff,
    die Schiedsrichter sind sicherlich sich nicht zu fein, bzw zu. arrogant .
    Kein SR macht einen Fehler aus Willkür.
    Sicherlich werden Fehler gemacht. Aber man sollte etwas respektvoller umgehen.
    Ich frage mich, warum die SR Führung hier nicht in Erscheinung tritt um für entsprechende Klärung dieser
    Situationen zu sorgen. Wäre nicht verkehrt. Hat man früher auch gemacht. Die alten SR Kameraden werden sich noch erinnern, wenn Manfred Amerell Rede und Antwort gab.
    Anzumerken ist, die Leistungen der SR hat sich in der letzten Zeit sehr verbessert.

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