You are currently viewing Ein Start nach dem Maß

Ein Start nach dem Maß

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewann zum EM-Auftakt gegen Schottland mit 5:1. Dabei spielten die Gäste eine Hälfte in Unterzahl.

Szene 1: In der 25. Minute gab es Strafstoß für Deutschland. Mittelstädt wurde auf dem linken Flügel zunächst geblockt, bekam dann aber eine zweite Chance. Sein Flachpass landete bei Musiala, der in den Strafraum eingedrungen und dann von Christie und Tierney unsauber von den Beinen geholte wurde. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Doch dann meldete sich der Video-Assistent, um zu überprüfen, ob das Foul nicht außerhalb war. Wenige Studien reichen, um das zu bestätigen. Der Schiedsrichter nahm ohne zum Monitor zu eilen, den Strafstoß somit zurück und sprach den Deutschen einen Freistoß zu. So muss es sein. Eine faktische Entscheidung muss nicht selbst geprüft werden. [TV-Bilder – ab 02:55 Minuten]

Szene 2: Vor der Pause wurde Clément Turpin nun selbst an den Monitor zitiert. Die Bilder zeigten , wie Porteous frontal mit beiden ausgestreckten Beinen Gündoğan gegen den Knöchel sprang. Der Unparteiischen brauchte keine zweite Einstellung um sich sofort festzulegen. Es gab Strafstoß für Deutschland und Rot gegen Porteous obendrein, der hier ganz klar die Gesundheit von Gündoğan gefährdete. Bei der hohen Dynamik und der Spielermenge im Strafraum kann das leicht untergehen, auch wenn der deutliche Tritt gut zu erkennen war. Dafür ist der VAR da und es ging auch relativ fix. Sollten sich mal unsere Bundesliga-Schiedsrichter ein Beispiel nehmen. Damit setzte der Unparteiische die Vorgabe von UEFA-Schiriboss Rosetti um. Bei der EM soll es mehr auf die Gesundheit der Spieler geachtet werden. Jedoch wäre es gut gewesen, wenn der Referee alle reklamierenden Spieler weggeschickt hätte, denn da standen bis zur Entscheidungsfindung alle Spieler um den Schiedsrichter, was nicht mehr sein soll. [TV-Bilder – ab 03:41 Minuten]

Szene 3: Niclas Füllkrugs Doppelpack zählte nicht. Er setzte sich nach hoher Hereingabe sehenswert durch, nahm die Kugel per Brust an und setzte den Chip dann durchaus etwas glücklich über Gunn hinweg, der beim Herauslaufen keine gute Figur machte. Dann wurden die Schotten vomVAR gerettet, den den zweiten Treffer des Dortmunders einkassiert hatte. Füllkrug stand knapp in der verbotenen Zone. [TV-Bilder – ab 06:53 Minuten]

Fazit: Schiedsrichter Turpin zeigte eine gute Leistung. Eine großzügige Linie, die Verwarnungen haben alle gepasst, kein Strafstoß nach schwer zu sehenden Foulspiel außerhalb mit Hilfe des Video-Assistenten korrekt. Vermutlich hatte der Referee beim Platzverweis die Wahrnehmung eines Ballkontakts. weshalb auch da zu Recht der Video-Assistent korrigierte.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rajko

    Ich finde sehr souveräne Leistung des SR. Ich hoffe doch die Kollegen im Kölner schauen sich das mit dem VAR auf UEFA Ebene genau an und ziehen Ihre Lehren daraus. Vor allem in puncto Geschwindigkeit und Transparenz. Ich denke wenn das in der BL so laufen würde wie bei dem Spiel wäre der VAR fast kein Thema.
    Bitte bitte lieber DFB übernimmt die Regelung mit dem Kapitän bei SR Ansprachen. Wann hat man denn in den letzten 5 Jahren so ruhige Fussballer gesehen. Das war super enzspannt zuzuschauen.

    1. G. Fuchs

      Teile Ihren Kommentar. Eine Top-SR-Leistung! Ergänzen möchte ich noch, dass mich die ruhige, unaufgeregte und gerade deshalb souveränen Art und Weise des Auftritts und des Umgangs mit den Spielern begeistert hat; „Lehrvideoqualität“. Während des Spiels meinte – meine ich mich zu erinnern – der Kommentator „Kommunikation auf Augenhöhe mit den Spieler“ – das trifft es sehr gut. Hoffe, daran nehmen sich viele ein Beispiel.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.