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Warum in Berlin eine rote Karte fehlte

In den Dienstagsspielen ging es heiß und strittig her. In Berlin stand der Schiedsrichter bei einer fehlenden roten Karte im Mittelpunkt und in Hoffenheim erkletterte ein Spieler beim Torjubel den Zaun.

Hertha BSC – VfL Wolfsburg 0:5 (SR: Tobias Reichel)

Szene 1: Nachdem die Wölfe in Berlin früh in Führung gingen, wurde in der 11. Minute kurze Rücksprache wegen eines möglichen Elfmeters mit VA Osmers gehalten, da Maximilian Mittelstädt etwas ungestüm in den Zweikampf gegangen war. Doch weil das Foul außerhalb des Strafraums beginnt, ist kein weiterer Check notwendig.

Szene 2: Mitte der ersten Hälfte zappelte der Ball erneut im Netz. Wieder war es ein Freistoß, den die Wölfe den die Wölfe kurz spielten und auf rechts Wimmer bedienten. Dieser flankte scharf aufs Tor, fand erneut Svanberg, der den Ball mit dem rechten Schlappen verlängerte. Doch die Fahne von Assistent ging sofort hoch, weil der Schwede etwas zu früh gestartet war.

Dann wurde es strittig

Szene 3: Wenig später stand Reichel erneut im Mittelpunkt. Die Hertha setzte sich nach vorne fest, als Wimmer an die Kugel kam und den Ball gut 60 Meter übers Feld trieb. Kurz vor dem Strafraum wurde er von zwei paraellen Verteidigern verfolgt von denen ihn Augustin Rogel mit einem Bodycheck abräumte. Reichel wertete dies nicht als Notbremse und lag damit für mich falsch, da Kempf mehrere Meter daneben stand, als Rogel 19 Meter zentral vorm Tor die Notbremse zog.

19 gegen 45 Meter

Der Schiedsrichter steht da eigentlich echt super und hat genau den richtigen Blick von hinten drauf. Für mich ist Gelb hier schon sehr sehr gnädig, eigentlich zu wenig. Weil der Spieler hat so einen Geschwindigkeitsüberschuss und ist zum Zeitpunkt des Foulspiels schon in einer sehr guten Abschlussposition. Da kann der andere Verteidiger, der locker fünf Meter entfernt ist, nichts mehr machen. Also für mich wäre hier Rot aufgrund der Verhinderung einer klaren Torchance außerhalb des Strafraums die bessere Entscheidung, auch im Hinblick auf Upamecanos Gelbe Karte gegen Leipzig, wo die Distanz 45 Meter seitlich war. Hier steht er da schon 19 Meter vor dem Tor und ist richtig schnell dran. In der Bundesliga ist das eine klare Torchance, weil er den Ball „nur“ ins rechte Eck schieben müsste.

Klare Fehlentscheidung? Eingriff des VAR?

Er muss erstmal auf die paar Meter durch die doppelte Geschwindigkeit das aufholen und dann auch noch an den Ball kommen. Nur am Mann zu sein, verhindert die klare Torchance ja nicht. Also das ist eine schwer zu bewertende Situation im Grenzbereich (deshalb würde ich da als Video-Assistent vermutlich weder bei Gelb noch bei Rot eingreifen). Für mich aber in der Summe nach mehrmaligem Betrachten der Bilder Rot die stimmigere Entscheidung – auch wegen der Begründung von Daniel Siebert zur Upamecanos Gelbe im Topspiel Leipzig gegen Bayern.

Szene 4: Zwei Minuten später gabs Elfmeter für Wolfsburg! Dodi Lukebakio wie von Sinnen. Er hob den Arm beim Freistoß über den Kopf eines Mitspielers in der Mauer und blockte so deutlich den Schuss von Arnold. Das ist ein unsportliches Handspiel und mit Gelb zu bestrafen.

1899 Hoffenheim – VfB Stuttgart 2:2 (SR: Florian Badstübner)

Szene 5: Nachdem Stuttgarter Führungstor von Waturo Endo, eine dumme Aktion von Ahamada.  Der Vorlagengeber der beiden VfB-Tore ging nach dem zweiten Treffer in die Fankurve und wurde dafür mit seiner zweiten Gelben bedacht.

Ein Spieler wird verwarnt, wenn er an einen Zaun hochklettert.

(Regel 12, unsportliches Verhalten und Betragen).

Das ist eine unauslegbare Pflichtverwarnung, also muss er diese auch geben. Völlig egal, ob man die Regel als sinnvoll hält oder nicht. Im Übrigen wurde diese Karte zum Schutz der Spieler eingeführt, da schon mal ein Gliedmaßen beim Besteigen des Zauns abgerissen wurde.

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