Während Werder sich am Freitag vom SR-Team benachteiligte fühlte, gab es am Samstag große Aufregung um zwei vermeintliche Handspiele in Wolfsburg und Mönchengladbach.
FC St. Pauli – Bayer 04 Leverkusen 1:1 (SR: Martin Petersen)
Szene 1: Der VAR überprüfte das mögliche Führungstor. Grimaldos Freistoßflanke erreichte Wahl zwar vor dem im Zentrum lauernden Schick, legte den Ball aber unfreiwillig für den Nationalspieler Burkina Fasos ab. Tapsoba hatte aus sieben Metern keine Mühe, den Ball in die Maschen zu befördern. Mit der technischen Hilfestellung hatte der Video-Assistent keine Veranlassung einzugreifen. Der Treffer wurde regelkonform erzielt.
Szene 2: Beim 1:1-Ausgleich für St. Pauli konnte Bayer-Keeper Flekken nach einer Ecke den Ball nicht sicher fangen. Zwar waren da Ritzka und Hountondji vor ihm, aber sie behinderten Flekken nicht entscheidend, dass man das hätte abpfeifen müssen. Im Fünfmeterraum genießt der Torwart keinen besonderen Schutz mehr. Er darf den Ball mit den Händen gfangen, muss ihn dann aber auch bekommen. So ließ er den Ball wieder aus den Händen gleiten und Hauke Wahl bugsierte die Kugel technisch anspruchsvoll mit dem Rücken zum Kasten auf Kophöhe aus knapp 5 Metern in den Winkel. Glück hatte Eric Smith das er den Ball nicht gegen den Körper bekam, sonst wäre dieser im Abseits gestanden und der Treffer hätte deshalb nicht zählen dürfen.
Borussia Mönchengladbach – Eintracht Frankfurt 4:6 SR: Dr. Florian Exner)
Szene 3: Bei der Vorarbeit zum 2:0 durch Ansgar Knauff (35.) wurde bei der Vorbereitung ein mögliches Handspiel von Koch durch den Video-Assistenten überprüft. Doch hier lag auch aus unserer Sicht kein strafbares Handspiel vor, da es nicht unmittelbar vor dem Tor und der Arm eng am Körper war.
Szene 4: Zuerst trifft der Frankfurter leicht das Bein vom Gladbacher und danach spielt er den Ball mit der Hand. Für mich war das nicht viel und eigentlich kein Foul, aber ganz astrein war es auch nicht. Und das Handspiel ist für mich eine normale Handbewegung. Weiterspielen ist die bessere Entscheidung. [TV-Bilder]
1.FSV Mainz 05 – Borussia Dortmund 0:2 (SR: Tobias Reichel)
Szene 5: Im Zuge eines weiten Abschlags von BVB-Keeper Kobel auf Adeyemi war der Angreiferschneller als Costa und war durch. Der Mainzer Torwart Robin Zentner kam aus seinem Tor vor dem Strafraum ins Tackling und traf nicht den Ball, sondern nur den Angreifer des BVB, der im vollen Tempo war. Da der Mainzer durch das Foulspiel als letzter Mann die klare Torchance verhinderte, ist der von Schiedsrichter Reichel unmittelbar ausgesprochene Platzverweis die richtige Entscheidung.
VfL Wolfsburg – RB Leipzig 0:1 (SR: Dr. Robin Braun)
Szene 6: Nach knapp 15 Minuten schoss Wolfsburgs Fischer einen Schuss aufs Tor, als die Kugel von Ouedraogos Hand touchiert wurde. Der Leipziger im Strafraum liegend, riss seine Hand nach oben und berührte zunächst augenscheinlich wohl den Ball. Allerdings hat auch die Video-Assistentin Rafalski die Möglichkeit mittels der kalibrierten Linie zu überprüfen, ob der Ball an der Hand war. Ob das Geschehen ist, weiß man nicht, aber die Tendenzen sprechen hier gegen ein Handspiel. Wenn man sich die Bilder sehr genau ansieht, flog der Ball in einem Bogen über die Hand und auch die Bilder zeigen, wie sich der Ball wohl erst hinter der Hand wieder senkt und wegknicken tun die Finger auch nicht, da alle Finger vor dem Ball zu erkennen sind. Schlussendlich sind wir hier nach Betrachtung der Bilder nicht bei einem strafbaren Handspiel.
FC Bayern München – SV Werder Bremen 4:0 (SR: Frank Willenborg)
Szene 7: Der bereits verwarnte Serge Gnabry brachte auf der linken Strafraumseite Njinmah etwas unsanft zu Fall. Referee Willenborg gab nur Freistoß. Da hatte der Münchner durchaus etwas Glück, nicht mir Gelb/Rot des Feldes verwiesen wurde. Er kam deutlich zu spät und traf den Bremer am Knöchel. Hier Gelb nicht zu geben, ist gerade noch vertretbar, aber dass hat man auch schon mal anders gesehen.
Szene 8: Vor der Pause verursachte Werders Marco Friedl einen Foulelfmeter für die Bayern. Rechts im Strafraum wurde Harry Kané angespielt und wurde von Friedl etwas zu ungestüm angegangen und der Engländer kam zu Fall Schiedsrichter Willenborg zeigte auf den Punkt. Wieder eine harte Entscheidung und besonders gefallen tut mir diese Entscheidung wieder nicht. Es war kein absichtliches Foul, kein kein reingrätschen von Marco Friedl, allerdings führte dieser Kontakt zum Sturz des Münchners da die Entscheidungen eher auf der Seite der Bayern lagen.