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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen- 22. Spieltag | 2. Liga

Unter anderem mit zwei sehr knappen Torentscheidungen beschäftigen wir uns in der 2.Liga. Außerdem wandelte der Heidenheim Top-Torjäger nahe am Platzverweis.

Fortuna Düsseldorf – Eintracht Braunschweig 3:1 (SR: Sven Waschitzki-Günther)

Szene 1: Saulo Decarli ließ sich von Dawid Kownacki überlaufen und schubste diesen dann plump zu Boden. Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther entschied völlig zu Recht auf Strafstoß für Düsseldorf. [TV-Bilder – ab 02:00 Minute]

Knapp vollständig drin!

Szene 2: Robin Krauße schlug eine Ecke nahe ans Tor von Florian Kastenmeier, welcher dann mit dem Ball in den Händen über die Linie geriet. Dies teilte VAR Johann Pfeifer dem Unparteiischen dann wenig später mit, sodass das Tor für Braunschweig nach Videostudium zu Recht zählte. Bei genauem Hinsehen ist zwischen Linie und Ball der Rasen zu sehen, was bedeutet, dass der Ball die Linie vollständig überquert hat. (06:10)

Szene 3: Jona Niemiec schob zum 3:1 ein, Assistent Martin Speckner signalisierte aber eine Abseitsposition. Diese und ein mögliches Handspiel nahm VAR Pfeifer dann unter die Lupe. Das Ergebnis war ein korrektes Tor, da keine Abseitsposition vorlag und der Handkontakt von Matthias Zimmermann im Aufstehen völlig unabsichtlich und nicht strafbar war. (08:40)

FC St. Pauli – FC Hansa Rostock 1:0 (SR: Benjamin Brand)

Szene 4: Karol Mets riss Kai Pröger im Vorwärtsgang um und erhielt von Schiedsrichter Benjamin Brand die gelbe Karte. Die Rostocker forderten einen Platzverweis, eine klare Torchance lag aber nicht vor, da Jakov Medic noch eingriffsbereit war. [TV-Bilder – ab 03:45 Minute]

Hannover 96 – 1.FC Magdeburg 1:2 (SR: Dr. Martin Thomsen)

Szene 5: Fabian Kunze kam gegen Baris Atik zu spät und brachte diesen mit einer rücksichtslosen Grätsche zu Fall. Weil der Hannoveraner bereits verwarnt war, schickte ihn Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen mit der gelb-roten Karte vom Feld. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:55 Minute]

Arminia Bielefeld – 1.FC Heidenheim 0:1 (SR: Florian Lechner)

Szene 6: Bastian Oczipka behinderte Tim Kleindienst beim Einwurf, worauf dieser ihm den Ball ins Gesicht drückte. Schiedsrichter Florian Lechner zeigte beiden Akteuren die gelbe Karte und ließ dabei im Falle des Heidenheims gehörige Milde walten. Es ist zwar kein Schlagen oder Werfen zu sehen, das Gesicht sollte aber ein Bereich sein, wo die rote Karte nicht nur im Raum steht, zumal die Aktion auch mit einiger Intensität durchgeführt wurde. Im Vergleich zum Platzverweis in Aue, wirkt das hier sogar noch eine Spur härter und intensiver. Im Zeitalter des Videobeweises kann da auch nicht die Ausrede gelten, dass Spieler die Platzentscheidung akzeptierten. Sie wissen ja, dass es vom Video-Assistenten überprüft wird, wobei hier in den beiden genannten Fällen, würde ich als Video-Assistent auch eher nicht reingehen und so stehen lassen. [TV-Bilder – ab 03:40 Minute]

Szene 7: Denis Thomalla schob gegen Andres Andrade im Kopfballduell leicht, was durch das folgende Tor ein Thema für VAR Tobias Stieler wurde. Allerdings blieb das Tor am Ende zu Recht bestehen. Dieser Körpereinsatz lässt sich auch als handelsüblich beschreiben. [TV-Bilder – ab 04:50 Minute]

SV Darmstadt 98 – Hamburger SV 1:1 (SR: Christian Dingert)

Szene 8: Matthias Honsak schoss einen Ball aufs Tor, welcher von Torwart Daniel Heuer-Fernandes gerade noch so auf der Linie geklärt wurde. Schiedsrichter Christian Dingert ließ hier zu Recht weiterlaufen, da hier die Linie im Gegensatz zu Spiel in Düsseldorf, nicht minimal berührt wurde. [TV-Bilder – ab 02:40 Minute]

Holstein Kiel – SC Paderborn 1:1  (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 9: Marco Schuster erhielt einen leichten Schubser von Philipp Sander und bekam dann den Ball an den Arm. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger entschied auf Strafstoß für Kiel. Zunächst einmal ist das Handspiel an sich klar strafbar. Allerdings ist fraglich, ob die Position des Armes Folge des vorherigen Zweikampfes war. Ein Review durch VAR Guido Winkmann wäre hier mal wieder eine Frage der Wahrnehmung durch den Feldschiedsrichter gewesen. Ausschlaggebend war wohl das kurze Verharren des Paderborners als er schon wieder die Möglichkeit gehabt hätte, den Arm herunterzunehmen. Damit war der Strafstoß eine sehr harte, aber nicht unbedingt falsche Entscheidung. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

1.FC Nürnberg – SV Sandhausen 1:0 (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 10: Kwadro Duah überlief Aleksandr Zhirov, welcher ihn dann per Beinstellen zu Fall brachte. Schiedsrichter Dr. Robin Braun entschied auf Strafstoß für Nürnberg und lag damit absolut richtig. [TV-Bilder – ab 02:05 Minute]

1.FC Kaiserslautern – SpVgg Greuther Fürth 3:1 (SR: Patrick Ittrich)

Szene 11: Der bereits verwarnte Simon Asta brachte kurz vor dem eigenen Strafraum Kenny Prince Redondo per Grätsche zu Fall. Schiedsrichter Patrick Ittrich hatte keine andere Wahl, als den Fürther mit der gelb-roten Karte vom Feld zu schicken. [TV-Bilder – ab 01:20 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Helmut Wittiger

    Wie zweifelhaft VAR-Abseitsentscheidungen sind zeigt das Spiel Düsseldorf – Braunschweig. Ich zweifle das Bild mit den Linien an. Für mich ist die Linie bei Düsseldorf viel zu weit hinten gezogen. Der SRA hat auf Abseits entschieden. Für mich die richtige Entscheidung. Selbst wenn ich das Bild anhalte ist es stets Abseits.
    Warum wird die Entscheidung des SRA in Zweifel gezogen. Ich zweifle eher am VAR.

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