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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 32. Spieltag | 2. Liga

In der 2.Liga stand das Hamburger Derby im Mittelpunkt. Dabei machte es sich der Unparteiische teilweise unnötig schwer.

Hamburger SV – FC St. Pauli 1:0 (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)

Szene 1: Robert Glatzel lief auf das Tor des FC St. Pauli zu und traf dabei den kreuzenden Manolis Saliakas. Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck entschied, nachdem der Hamburger den Ball ins Tor geschossen hatte, auf Foulspiel. VAR Benjamin Brand checkte die Situation, korrigierte aber nicht. Das war eine regelkonforme, aber keine gute Entscheidung. Der Treffer am Fuß von Saliakas war minimal und während der normalen Laufbewegung des Angreifers. Natürlich ist es auch richtig, dass man Stürmerfouls leichter pfeifen kann, als Verteidigerfouls. Allerdings sollte man, wenn man schon das Hilfsmittel des VAR hat, auch hier eine gewisse Intensität zulassen. Denn aufgrund des nunmal unstrittig erfolgten Treffers muss diese Entscheidung auch auf dem Feld verbleiben und wäre wohl auch bestehen geblieben, hätte Jöllenbeck nicht auf Foulspiel entschieden. [TV-Bilder – ab 01:50 Minute]

Szene 2: Miro Muheim traf zur vermeintlichen Führung für den HSV, allerdings checkte Lukasz Poreba zuvor Nikola Vasilj recht eindeutig weg. Solche Dinge muss das Schiedsrichtergespann unbedingt auf dem Feld erkennen! VAR Brand griff glücklicherweise ein, sodass der Treffer zurecht nicht zählte. [TV-Bilder – ab 04:40 Minute]

Szene 3: Der bereits verwarnte Manolis Saliakas grätschte im eigenen Strafraum gegen Masaya Okugawa. Schiedsrichter Jöllenbeck ließ das Spiel zunächst weiterlaufen, da er annahm, dass Saliakas den Ball gespielt hatte. Allerdings war es der Hamburger, der zuerst am Ball war. VAR Brand griff erneut ein und es gab zurecht Strafstoß für den HSV. Da Saliakas hierbei zudem eine klare Torchance durch ein ballorientiertes Vergehen verhinderte, sah er die gelb-rote Karte. [TV-Bilder – ab 08:20 Minute]

SV Elversberg – Hertha BSC 4:2 (SR: Florian Lechner)

Szene 4: Pascal Klemens stellte im eigenen Strafraum das Bein in den Weg von Maurice Neubauer, welcher daraufhin zu Boden ging. Schiedsrichter Florian Lechner ließ weiterlaufen und auch VAR Nicolas Winter griff nicht ein. Das war schon eher ein Foulspiel, da der Kontakt zwar nicht unbedingt heftig war, der Ball aber genau in den Laufweg von Neubauer gespielt werden sollte und dies durch den Einsatz von Klemens mit nicht unbedingt regelkonformen Mitteln verhindert wurde. [TV-Bilder – ab 01:00 Minute]

SpVgg Greuther Fürth – Eintracht Braunschweig 3:3 (SR: Richard Hempel)

Szene 5: Robin Krauße grätschte hart gegen Branimir Hrgota und sah daraufhin von Schiedsrichter Richard Hempel die rote Karte. Richtige Entscheidung, da es sich bei der schlecht getimten Grätsche um ein brutales Foulspiel handelte, wobei der Treffer mit offener Sohle an der Wade erfolgte. [TV-Bilder – ab 02:00 Minute]

Szene 6: Ermin Bicakcic ließ im eigenen Strafraum gegen Denis Srbeny das Bein stehen, worauf dieser zu Boden ging. Aufgrund des etwas merkwürdigen Fallmusters pfiff Schiedsrichter Hempel nicht, allerdings griff VAR Patrick Alt ein. So gab es zurecht den Strafstoß für Fürth. [TV-Bilder – ab 04:30 Minute]

Hansa Rostock – Karlsruher SC 1:2 (SR: Florian Badstübner)

Szene 7: Konstantinos Stafylidis verfehlte im eigenen Strafraum den Ball und traf stattdessen Igor Matanovic. Schiedsrichter Florian Badstübner gab zurecht den Strafstoß für Karlsruhe. [TV-Bilder – ab 03:10 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Brüggemann

    Der Var muß weg die Schiedsrichter müssen wieder selber die Entscheidung auf dem Platz treffen

  2. Dieter Albrecht

    Davon müssen Sie die FIFA überzeugen. Die weltweite Einführung läuft insgesamt problemlos.

  3. Kirsche

    Glatzel wird bei seinem ersten Tor fürs „Geradeauslaufen“ bestraft. Die Entscheidung, den Treffer abzuerkennen beschreibt das Fachmagazin kicker zutreffend dem Wort „haarsträubend“.

    Interessanterweise wird hier beim zweiten Tor ein vorangegangenes Foulspiel am Torwart der Gäste erkannt. Noch zwei Wochen zuvor wurde das eindeutige Festhalten des HSV-Keepers unmittelbar vor dem spielentscheidenden Tor nicht als solches gewertet. Eine Regelauslegung die doppelte Standards zu Lasten des HSV dokumentiert. Dies wurde im Nachgang von HSV-Trainer Baumgart völlig zu Recht kritisiert. Dass Jöllenbeck zudem trotz bester Position und freier Sicht auf die Situation das Foul von Saliakas an Okugawa nicht erkennt, ist nur noch das Tüpfelchen auf dem ‚i‘. Hoffen wir mal, dass er solche Tage nicht in seiner Praxis erlebt, er wäre wohl seinen Patientenstamm und seine Approbation innerhalb eines Vormittages verlustig.

    Leider gibt es keine Aufarbeitung der gravierenden Fehlentscheidungen aus dem Hinspiel, als dem FC St. Pauli mit tatkräftiger Hilfe des Schiedsrichtergespannes Zwayer/Hanslbauer(VAR) gleich zwei irreguläre Treffer gelangen. Wenn man also mal die ausschliesslich zu Ungunsten des HSV getroffenen Fehlentscheidungen zusammenzählt, so wurden diesem alleine durch die Spiele gegen St. Pauli, sowie die Rückrunden-Begegnungen in Magdeburg und vor eigenem Publikum gegen Kiel fünf Punkte auf irreguläre Weise genommen, die Aufstiegskonkurrenten gleichzeitig zu Unrecht mit zwei (Kiel) bzw. einem (St. Pauli) Punkt beschenkt. Und es ist keine aussergewöhnliche Saison aus Sicht des HSV, denn nach dem gleichen Schema „verpasst“ er schon seit Jahren immer wieder einen Direktaufstieg.

    Vielleicht sollte man beim HSV mal darüber nachdenken, die eigenen Spiele vollständig von Schiedsrichtern eines benachbarten Verbandes aus dem Ausland leiten zu lassen. Das deutsche Schiedsrichterwesen scheint, möglicherweise im Nachgang der „Hoyzer-Affäre“, zu einem Großteil einfach einseitig vorbelastet zu sein. Oder die Wettquoten gegen den HSV sind immer noch zu lukrativ.

  4. Erforderlich

    Wie war das noch mit der Krähe und dem Auge…? Herr Dr. Jöllenbeck und Herr Brand haben am Freitagabend deutlich bewiesen das unsere Schiedsrichter in der ersten und zweiten Liga nicht unparteiisch sind. Wäre man jetzt bösartig könnte man ihnen Korruption unterstellen. Das erste Tor war ganz sicher kein Foul. Der Spieler von St Pauli tritt sich selber in die Hacken und fällt. Das belegen alle TV Bilder.
    Beim zweiten Tor ist der Torwart nicht in der Lage den Ball fest zu halten. Ja es gibt einen Kontakt, aber ist das auch ein Foul und damit ursächlich? Von der Stärke her ist das ein Zweikampf wie er sich 100 mal im Strafraum abspielt, wenn ein Torwart eine Flanke anfängt. Das Tor zugeben wäre hier die richtige Entscheidung gewesen.
    Den Elfmeter muss man geben, keine Frage. Warum Herr Jöllenbeck ihn nicht geben wollte dürfte sein Geheimnis bleiben.
    Insgesamt muss man leider unterm Strich festhalten: Wenn Schiedsrichter wie Dr Jöllenbeck, Brand oder Wetten Zweyer unsere Spitzenschiedsrichter sein sollten, haben wir ein großes Problem.

  5. Dieter Albrecht

    Einige Kommentarschreiber versuchen immer noch, Schiedsrichter zu Maschinen zu machen, die automatisch richtige Entscheidungen treffen. Schlimmer ist, dass ihnen Absicht unterstellt wird, Mannschaften absichtlich benachteiligen zu wollen. Das wird auch so bleiben, weil dabei die Sicht durch die Vereinsbrille entscheidend ist.
    Das unterstreichen die Pseudonyme „Kirsche“ und „Erforderlich“ mit ihren eingefärbten Beiträgen. Für sie geht ein Spiel auch ohne Schiedsrichter. Beide Vereine müssten sich bei kritischen Situationen nur untereinander verständigen.
    International sind die deutschen Schiedsrichter besser anerkannt. Felix Zwayer hätte sicher ein CL- oder EL-Halbfinale bekommen, was wegen Beteiligung unserer Vereine in diesen Wettbewerben ausgeschlossen war.

  6. Diana

    Und was ist mit dem Spiel FCK gegen Magdeburg? Das war doch auch rot, oder? Ein Rostocker hat damals rot gesehen und das war bei weitem nicht so derb!

  7. Kirsche

    Herr Albrecht wirft nur mit den üblichen rethorischen Nebelkerzen um sich. Die sind zwar toxischer als jedes Bengalo, leider aber im Gegensatz zu letzterem immer noch erlaubt. Fakt ist, dass hier eine ganze Kette EKLATANTER Fehler aufgezeigt wird, für die man nicht mal in der Kreisklasse eine plausible Erklärung, geschweige denn Entschuldigung finden könnte. Und das hat NICHT DAS GERINGSTE mit irgendwelchen willkürlich herbeifantasierten, angeblich „überhöhten Ansprüchen“ zu tun. Wer SO pfeift, wie die Angesprochenen, der kann sich und dem Sport nur einen Gefallen tun: Nämlich den, es zu lassen. Und wre diese Fehler im Nachgang auch noch so dreist leugnet und verdrängt, der hat im Sport ebenfalss nichts mehr zu suchen. Denn er hat sich als objektiver Beobachter disqualifiziert. Denn nur mit der Vereinsbrille des profitierenden Vereins lassen sich solche Fehlleistungen wohl noch ertragen. Wobei man erwähnen muss, dass es selbst den Offiziellen des FC St. Pauli nicht gelang, die Fehlentscheidungen noch irgendwie schön zu reden oder zu verteidigen.

    Sic tacuisses, philosophus mansisses, Dieter.

  8. Dieter Albrecht

    Danke für diesen „richtungsweisenden“ Kommentar.
    Dahinter steckt ein höchstintelligenter Kopf. Ihr geistig anspruchsvolles Niveau ist für mich mindestens eine Nummer zu groß. Die Leser danken es Ihnen. Dazu die für den Normalbürger wichtige Übersetzung: Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosph geblieben. Das ist einfach Spitze.
    Dazu im Umkehrschluss: Die nachweisbare Wahrheit zu vermitteln, ist nicht immer angebracht.

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