Im Sachsenderby war ein Einwechsler übermotiviert und flog wieder vom Platz, während ein Anderer verschont wurde und in Cottbus gab es Aufregung um eine verlängerte Nachspielzeit. Zudem wurde Waldhof Mannheim der Siegtreffer verwehrt. Die Spieltagsanalyse der 3. Liga:
FC Energie Cottbus – Alemannia Aachen 2:1 (SR: Luca Jürgensen)
Szene 1: In der 70. Minute stieg Aachens Soufiane an der Seitenlinie mit offener Sohle gegen Krauß ein und sah für das von Schiedsrichter Jürgensen für das harte Foul nur die gelbe Karte. Er hat Glück, dass er hier mit seinen beiden gestreckten Beinen nur den Fuß des Gegners trifft. Aber für mich ist das anhand der mir zur Verfügung stehenden Bilder und der Inkaufnahme einer schweren Verletzung eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters! [TV-Bilder – ab 01:44:40 Minuten]
Szene 2: Beim darauffolgende Freistoß von der rechten Seite war der Ball im Tor. Assistent Fabian Porsch erkannte beim vermeintlichen Tor von Pronichev eine Abseitsposition. Die Bilder können es nicht hundertprozentig auflösen, aber es sieht schon so, dass sich der Cottbuser im Abseits befand, weswegen der Treffer wohl richtigerweise nicht zählte. Jedoch sieht man nicht, wo der Angreifer zum Zeitpunkt der Flanke stand. Die Entscheidung des Schiedsrichterteams muss akzeptiert werden. [TV-Bilder – ab 01:46:05 Minuten]
Für große Aufregung auf Seiten der Aachener gab es wegen der Nachspielzeit. Schiedsrichter Luca Jürgensen zeigte infolge der Trinkpause, diversen Verletzungen und Auswechslungen fünf Minuten Nachspielzeit an. In dieser gab es laut kicker-Ticker und der Wiederholung lediglich einmal Gelb für Aachens Johnen nach Meckern und einem Freistoß, wo das Spiel nicht sonderlich lange unterbrochen gewesen ist. Statt nach 5-6 Minuten abzupfeifen ließ Luca Jürgensen satte drei Minuten noch laufen. Wie es denn so kommen musste, fiel in der achten Minute das Siegtor für Cottbus. Danach pfiff er nach weiteren 2 Minuten ab.
Grundsätzlich, kann eine Nachspielzeit im Ermessen des Schiedsrichters verlängert werden, wenn es die Umstände in dieser erfordern. Warum jedoch Jürgensen ohne erkennbaren Grund noch solange nachspielen ließ und nach dem Tor direkt abpfiff, bleibt sein Geheimnis. [TV-Bilder – 02:04:56 Minuten]
1.FC Saarbrücken – 1. FC Ingolstadt 04 2:3 (SR: Christian Dingert)
Szene 3: In der achten Minute brachte Civeja eine Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum. Schiedsrichter Dingert sah, dass Sebastian Grönning den einlaufenden Nafi umstieß und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Für mich eine harte Auslegung. Der Saarbrücker steigt zum Kopfball hoch und nahm dabei seinen rechten Arm leicht beim Hochsteigen nach oben und stieß ihn diesen in den Rücken. Beim Kopfball hat man die Hände zum Schwung holen draußen. Kontakt ist da, der Ingolstädter ging zu Boden. Man kann nichts groß sagen, außer das mir aus Fußballersicht die Entscheidung etwas zu hart erscheint. Glücklicherweise wurde der Strafstoß verschossen. [TV-Bilder – ab 0:30 Minuten]
VfL Osnabrück – SpVgg Unterhaching 4:2 (SR: Felix Weller)
Szene 4: Nach der Pause gab Schiedsrichter Weller gelb-Rot für den Hachinger Routinier Manuel Stiefler. Nachdem im der Ball versprang , versuchte er mittels einer Beinschere ohne Chance auf den Ball noch an diesen zu kommen. Als der Pfiff ertönte, wusste Stiefler sofort, was ihm blühte. Klare Sache! [TV-Bilder – ab 02:34 Minuten]
Szene 5: Auch in dieser Partie gab es Aufregung in einer Nachspielzeit. Zwarts und Karademir rissen die Arme hoch, weil Schiedsrichter Felix Weller auf Handelfmeter entschieden hat. Der Ex-Löwe stand im Fünfmeterraum mit dem Rücken zum Tor und wurde von Knipping und Lamdy gestellt. Dabei sprang der Ball hoch und Tim Knipping bekam die Kugel an die Hand. Weller zeigte sofort auf den Punkt! Die Bilder zeigten, der Schiedsrichter lag richtig. Der Arm war zwar waagerecht vom Körper abgestreckt und berührt den Ball, allerdings kam der Ball wie ein Ping-Pong vom Boden an den Arm und es ist eher kein absichtliches Handspiel. Und wenn Sascha Stegemann wegen dieser Begründung nicht auf den Punkt zeigt, wäre das hier auch eine Fehlentscheidung. Für mich war aber eher die Entscheidung von Stegemann falsch, hier jedoch korrekt. In den allermeisten Fällen wird eine solches Handspiel als strafbar ausgelegt. Ob das jetzt sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt, aber es zur vorgegebenen Linie gepasst. Problematisch ist es eher dann, wenn man in solchen Fällen nicht auf strafbares Handspiel entscheidet. [TV-Bilder – ab 03:07 Minuten]
SV Sandhausen – Hannover 96 II 0:1 (SR: Assad Nouhoum)
Szene 6: Wegen eines Handspiels von Verteidiger Patrick Greil drosch er aus Frust den Ball weg und sah die gelbe Karte. Weil aber der Sandhäuser in der erste Hälfte wegen eines gefährlichen Spiel schon verwarnt war, zeigte ihm Schiedsrichter Nouhoum die Ampelkarte. Wenn man sich jedoch die Bilder ansieht, hat Greil seine beiden Arme zwar hoch oben vom Körper, der Ball prallt aber wohl eher an den Oberkörper statt an den Arm, sodass aus meiner Sicht eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters das Handspiel zu ahnden vorliegt. Den Ball wegschießen darf er dann natürlich trotzdem nicht. [TV-Bilder – ab 03:17 Minuten]
Hansa Rostock – Borussia Dortmund II 1:1 (SR: Martin Wilke)
Szene 7: Nach knapp einer halben Stunde erhöhte Hansa vermeintlich aufs 2:0, doch die Fahne des Assistenten ging hoch! Per Steckpass wurde Cedric Harenbrock in den Strafraum geschickt und nagelte den Ball ins Eck. Auf den ersten Blick sah es nicht nach Abseits aus und auch der zweite Blick im Standbild konnte die Abseitsstellung eher nicht bestätigen. Jessen stand in etwa auf gleicher Höhe wie der Torschütze. Einen Videobeweis gibts aber in der 3. Liga nicht. [TV-Bilder – ab 01:31 Minuten]
Erzgebirge Aue – Dynamo Dresden 2:0 (SR: Lukas Benen)
Szene 8: Mitte der zweiten Hälfte gab es plötzlichen einen riesen Aufreger im Sachsenderby. Eine Ecke konnte FCE-Keeper Martin Männel souverän entschärfen. Für eine Aktion gegen den Auer sah Stefan Kutschke berechtigt Gelb. Anschließend beschwerte sich der Routinier der Schwarz-Gelben, dass er von Männel getreten wurde. Die TV-Bilder zeigten, dass seine Beschwerden nicht so unberechtigt war. Der Keeper versuchte mit seinem linken Bein gegen den Dynamo-Stürmer zu treten. Da bei einer Tätlichkeit bereits der Versuch strafbar ist, hätte Schiedsrichter Lukas Benen den Auer-Torwart wegen der Tätlichkeit des Feldes verweisen müssen, was eine enorme Schwächung für das Team von Pavel Dotchev gewesen wäre. Wie man in den Bildern aber auch sah, konnte das Lukas Benen nicht sehen, da die Sicht durch Spieler verdeckt war. Riesen Glück für Aue! [TV-Bilder – ab 01:31 Minuten]
Szene 9: Der zur Pause eingewechselte Stürmer der SG Dynamo Dresden war sichtlich übermotiviert und leistete sich wenig später eine erneute Dummheit. Provokant lief er bei einem Abwurf von hinten an und stellte sich bewusst in die Wurfbewegung des Auer Keepers und erwies in der Schlussphase seiner Mannschaft einen bärendient. Die beiden gelben Karten und der Platzverweis für Kutschke in der Summe die richtigen Entscheidungen, aber die versuchte Tätlichkeit bleibt an einer ansonsten guten Leistung von Schiedsrichter Lukas Benen hängen. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]
TSV 1860 München – Viktoria Köln 1:3 (SR: Mario Hildenbrand)
Szene 10: Zehn Minuten vor dem Ende gab Schiedsrichter Hildenbrand einen Elfmeter für Köln! Zunächst entschied der Schiedsrichter nach einer Grätsche 30 Meter vor dem Tor nicht auf Foul, ehe es im Strafraum zum Zweikampf zwischen Güler und Bähr kam. Der Münchner traf den Ball, aber auch wenig mit Intensität den Gegner. Es ist auf jeden Fall eine recht kleinliche Entscheidung, wenn auch wohl nicht hundertprozentig falsch. Umstrittene Entscheidung. Das Einsteigen zuvor war schon ein Einsteigen nahe an einer Notbremse, in der Folge hatte Bähr bei seiner geahndeten Grätsche hauptsächlich den Ball getroffen. Durchaus denkbar, dass der Elfmeter eine Art Konzessionsentscheidung war. In der Summe ist der softe Elfmeter aber schon sehr kritisch anzusehen. [TV-Bilder – ab 03:27 Minuten]
Sportclub Verl – Waldhof Mannheim 1:1 (SR: Felix Wagner)
Szene 11: Riesen Aufregung in der Schlussphase um einen aberkannten Treffer. Nach einer Ecke beförderte Boyd den Ball über die Linie. Allerdings hatte der Unparteiische den Treffer sofort abgepfiffen. Schulze kam beim Eckstoß aus seinem Kasten und wurde von Niklas Hofmann aber auch seinem eigenen Verteidiger behindert und zu Fall gebracht. Eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Wagner den Treffer abzuerkennen. Der vermeintliche Siegtreffer für Mannheim hätte gelten müssen! [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten]
VfB Stuttgart II – SV Wehen Wiesbaden 2:2 (SR: Kevin Behrens)
Szene 12: Mitte der zweiten Hälfte gab Schiedsrichter Kevin Behrens nach einem vermeintlichen Handspiel Strafstoß für die Gäste. Kaya spielte den Ball von rechts in den Strafraum Reichardt grätschte und bekam den Ball an den vorm Körper angelegten Arm, während der Spieler flach auf dem Boden lag. Eine klare Fehlentscheidung! [TV-Bilder – ab 02:15 Minuten]