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VAR-Durchsage-Premiere in Leverkusen

Bei der Partie zwischen Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim wurde Bundesliga-Geschichte geschrieben: Schiedsrichter Dr. Robin Braun erklärte erstmals über die Stadionmikrofone seine Entscheidung.

In seinem erst dritten Bundesligaprobespiel hatte der 28-Jährig nach einem Foulspiel von Hoffenheims David Jurasek an Bayers Nathan Tella auf Strafstoß entschieden – doch dann kam die Korrektur per Videobeweis. In der Folge erklärte Braun ohne stottern und Versprecher per Stadiondurchsage:

„Nach Ansicht der Bilder lag eine Abseitsstellung vor. Die Entscheidung lautet: kein Elfmeter.“

Das war der erste „public announcement“, dass es eine Erklärung nach einem Videobeweis gab.

War das korrekt Wie ist das zu werten?

Szene 1: Zum ersten ist die Entscheidung von Dr. Braun korrekt, auf Elfmeter zu entscheiden. Es ist ein klarer Treffer. Danach stellte sich aber die Frage nach dem Abseits. Tella stand definitiv im Abseits, allerdings war der Ball so deutlich abgefälscht, dass hier nicht ganz sicher war, wie das zu bewerten ist. Doch nach Betrachtung der Bilder ist  es für mich eine Abwehraktion, womit die Abseitsstellung noch aktiv wurde.

Hier muss man auf Geiger achten, der den Pass von Xhaka blocken will. Er stellt das Bein hin um den Pass zu blocken. Von da springt der Ball zu Tella. Deshalb ist es eine „deflaction“ und damit eine aktive Abseitsposition. Wenn er den Ball wegschießen würde, wäre es ein „bad Play“ (eine aktive Bewegung. Dann hätte Tella nicht mehr im Abseits gestanden.

Und was war jetzt bei Hincapié?

Szene 2: Nach knapp 17 Minuten Aufregung im Leverkusener Strafraum. Bei einem tiefen Ball in die Spitze rutschte Hincapié weg und grätschte dadurch unfreiwillig Bülter um. Trotz der Hoffenheimer Proteste ließ Schiedsrichter Braun weiterspielen. Auch der Video-Assistent blieb stumm, was sich eher wie eine Fehlentscheidung anfühlte. Hincapié rutscht hier weg, traf aber Bülter mit der Grätsche komplett am Fuß. Das ist für mich nach Betrachtung der Bilder ein klarer Elfmeter.

Für Robin Braun war es „ein Grenzfall, wie er es im Interview sagte, weil der Verteidiger schon im ausrutschen war, hat dadurch keine Kontrolle über seinen Körper und trifft ihn liegend am Fuß. Für mich am Ende kein Foulspiel.“

Einige würden da vielleicht Verständnis für den Schiedsrichter aufbringen, für mich ist das aber eine klare Fehlentscheidung, beim unabsichtlichen Treffer von Hincapié an Bülter, nicht auf Strafstoß zu entscheiden. Hier sollte sich auch unbedingt der Video-Assistent melden und den Fehler des Unparteiischen korrigieren

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