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Bayern gewinnt spannendes und intensives Topspiel knapp

In einem sehr unterhaltsamen Bundesliga-Topspiel konnten sich die Bayern in Frankfurt dank des Treffers von Sane in der 71. Minute mit 1:0 durchsetzen. Die Partie war durchaus intensiv und so stand auch der Schiedsrichter Florian Badstübner oft im Fokus. Seine Akzeptanz litt aber insgesamt nicht. 

Die Spielleitung hatte Florian Badstübner aus Windsbach. In seinem 20. Bundesligaspiel wurde er an den Linien unterstützt von Markus Schüller und Philipp Hüwe. Vierter Offizieller war Florian Heft. In Köln saß als VAR der Spezialist Markus Schmidt. Ihm assistierte Christian Gittelmann.

Die Bayern hatten von Beginn an mehr Spielanteile, Frankfurt kam aber vor allem durch lange Bälle immer mal wieder gefährlich vor das Tor von Ulreich. Kostic hatte in der siebten Minute die erste gute Möglichkeit für die Eintracht, schoss aber aus wenigen Metern knapp rechts vorbei. Im direkten Gegenzug flankte Kimmich durch den Frankfurter Strafraum, Musiala kam zum Kopfball und köpfte nur wenigen Zentimeter über die Latte des Eintracht Tors. Schiedsrichter Florian Badstübner wählte im Topspiel eine sehr weite Linie, die zu Beginn auch gut funktionierte. Nur wenige Fouls wurden übersehen, einmal lag er bei der Bewertung Abstoß/Eckball komplett falsch.

Die Bayern kamen meistens über die linke Seite durch Coman immer wieder vor das gegnerische Tor. Nach einer halben Stunde wurde die Partie dann intensiver. Auslöser war ein wuchtiger Zweikampf von Süle gegen Lindström, der wegen des Armeinsatzes des Münchner Innenverteidigers liegen blieb. Die Szene weiterlaufen zu lassen ist in Ordnung, denn Süle köpft hier deutlich den Ball weg. Doch der Frankfurter Spieler bleibt am Boden liegen und die Bayern spielen zunächst weiter bis Lenz Pavard ohne Ball in der Nähe zu Fall brachte und daraufhin eine Rudelbildung entstand. Hier haben sowohl Badstübner als auch Assistent Schüller zu langsam geschaut und konnten so die Ansammlung nicht mehr so schnell auflösen. Der Schiedsrichter entschied am Ende korrekt auf direkten Freistoß für die Bayern, Gelb für Lenz und Hernandez (wegen der intensiven Beteiligung an der Rudelbildung).

Doch bevor der Freistoß ausgeführt wurde, ist Lindström wieder auf das Feld gelaufen, obwohl er aufgrund der Behandlungspause raus musste und noch nicht wieder reingewunken wurde. Badi schickte ihn noch vor der Ausführung des Freistoßes raus, zeigte ihm aber keine gelbe Karte. Die wäre hier eigentlich laut der Regel vorgesehen aufgrund des Unerlaubten Betreten des Spielfeldes. Nach dieser Aktion wurde die Partie insgesamt intensiver, dem Schiedsrichter gelang es wieder Ruhe reinzukriegen trotz der immer noch weiten Linie. Gute fünf Minuten vor Schluss wehrte Trapp einen Schuss von Kimmich schlecht ab, sodass Coman zum Nachschuss kam und Trapp voll im Gesicht traf. Nach dem kurzen KnockOut konnte der Frankfurter Keeper weiterspielen. Schiedsrichter Badstübner reagierte gut und begriff sofort den Ernst der Lage. Die Betreuer wurden sofort auf den Platz gerufen. Danach drückten die Münchner auf die Führung, nach zwei Minuten Nachspielzeit ging es aber mit einem 0:0 in die Kabinen des Deutsche Bank Park.

Gnabry hatte nach der Pause die erste gute Chance für die Bayern, konnte aber die hohe Hereingabe im Eintracht Strafraum nicht kontrollieren. Schiedsrichter Badstübner passte seine Linie bei der Zweikampfbewertung an und ging deutlich kleinlicher in die zweite Hälfte. In der 54. Minute eine weitere große Möglichkeit für die Bayern nach einem Freistoß. Ndicka kann auf der Linie gerade noch klären, Musiala hätte sonst den Ball mit dem Kopf nur noch über die Linie drücken müssen. Die darauffolgenden Eckball können Gnabry und Sabitzer nicht werten, weil sie sich erst gegenseitig im Weg stehen und dann Gnabry seinen Mitspieler im Nachschuss trifft. Wenige Punkten später traf Sow Gnabry im Mittelfeld mit der Sohle am Fuß und brachte den deutschen Nationalspieler so zu Fall. Badstübner entschied sich gegen eine Verwarnung und ermahnte den Frankfurter stattdessen nur. Eine noch vertretbare Entscheidung, wenn Gelb hier aber auf alle Fälle zu kleinlicheren Linie besser gepasst hätte. Dann hatte Lewandowski die Riesen Chance für die Bayern, als er sieben Meter vor dem Tor alleine vor Trapp auftauchte und der Frankfurter Keeper klasse parierte. Den Ball hätte der Weltfußballer verwandeln müssen!

Gelb gab es in der 65. Minute für Kimmich, der drei Meter vor dem eigenen Strafraum ein taktisches Foul zog. Vollkommend richtig bewertet von Badstübner! Den fälligen Freistoß konnte die Eintracht nicht zur Führung nutzen. Anders als die Bayern zwanzig Minuten vor Schluss, als Musiala im Mittelfeld quer legte zu Kimmich. Dieser sah die Lücke in der Abwehr und spielte perfekt den Ball zu Sane, der den Ball an Trapp vorbei ins linke Eck schob. Bayern-Trainer Nagelsmann wechselte Sane erst wenige Minute vorher ein. Die entscheidende Aktion in dieser Partie! Nach dem 1:0 blieb der Rekordmeister sehr aktiv und hatte weitere Chance durch die Offensivspieler Coman, Musiala und Lewandowski. Dann hatte Hernandez nach einem Bayern-Eckball die Chance. Sein Schuss wurde jedoch von einem Frankfurter Abwehrspieler ins Toraus abgewehrt. Badstüber entschied sich für Abstoß zur Unmut der Bayernspieler. In der Schlussphase pressten die Frankfurter hoch, was es den Münchnern sehr schwierig machte, sauber hinten raus zu spielen. So kam es zu ständigen Ballbesitzwechseln zwischen beiden Teams. Am Ende standen die Bayern Verteidiger Hernandez und Upamecano gut und konnten die Eintracht-Angreifer weitestgehend vom eigenen Gehäuse fernhalten. Vier Minuten Nachspielzeit zeigte der vierte Offizielle Florian Heft an. Die Eintracht-Fans forderten Handspiel in der Nachspielzeit, der Arm von Pavard war aber absolut am Körper angelegt. Niemals ein strafbares Handspiel! Nach vier Minuten blieb es beim knappen, aber doch verdienten 1:0 Sieg der Bayern.

Fazit: Eine befriedigende Leistung von Florian Badstübner in einem intensiven und nicht einfach zu leitenden Spiel. Die weite Linie konnte er größtenteils durchziehen und die Akzeptanz bestand selbst in hitzigen Abschnitten voll. Nach der Pause wurde es mal etwas kleinlicher. Dennoch schmälern einige kleine Fehler bei der Zweikampf- und Ausballbewertung die Note. Ebenso fehlte die zwingende Verwarnung für Lindström.

Simon Schmidt

Sportjournalist Simon Schmidt aus Bayern stieg 2020 bei IG Schiedsrichter ein. Seither ist er Mitglied des Kompetenzteams. In seiner Freizeit engagiert er sich als Fußball-Schiedsrichter und ist leidenschaftlicher Fußball-, Formel 1- sowie Technik-Fan.

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