
An einem verregneten Sonntag fuhr ich ins benachbarte Treuen um mir bei Sauwetter das Tabellennachschaftsduell gegen die Concordia aus Plauen anzusehen – natürlich mit einem Blick auf das Schiriteam. Mein Vlog des Tages.
Da es seit vormittag am regnen war und die Temperaturen für die Jahreszeit zu kühl waren, war der Platz an der Johann-Sebastian-Bach-Straße in einem guten aber nicht optimalen Zustand. Das merkte man, da der Ball als er kurz auftitschte, schnell wurde und meist weg war. Es wäre also etwas für die Techniker etwas, die den Ball punktgenau spielen konnten. Von denen hatten die Teams aber eher wenige in den Reihen… 😉 Aber auch für den Schiedsrichter war dieses Wetter eine Herausforderung. So musste er die Zweikämpfe korrekt bewerten. Erfahrungsgemäß ist dies nicht so einfach.
Nach 15 Minuten brachte Denny Trost die Gäste in Führung. Doch diese hielt nur sechs Minuten. Den ersten Aufreger hatte das Spiel in der 19. Minute, als ein Treuener auf der rechten Seite elfmeterwürdig klar gefoult. Zunächst zögerte Schiedsrichter Denny Roth aus Oelsnitz noch um sich mit Assistent Torsten Albert (Lauterbach) auszutauschen, der ihm dann durch Fahnenzeichen die richtige Entscheidung reingewunken hatte. Korrekte Entscheidung.
Zehn Minuten später gab Roth dann einen Freistoß für Plauen aus mittigen 35 Metern, verzichtete jedoch auf die persönliche Strafe. Diese gelbe Karte hätte hier aber schon kommen sollen, da dass Foul taktisch war und einen Angriff aussichtsreich verhinderte.
Nur fünf Minuten später die wohl strittigste Szene des Spiels, als ein Treuener den Ball mit dem abgespreizten nach oben gehaltenen Arm mit der Hand blockte, blieb der Pfiff aus. Das hätte für mich einen Handelfmeter für Concordia zur Folge haben müssen.
Im Anschluss gab der Unparteiische einen Freistoß für die Gastgeber auf der linken Seite. Hier wand der Schiedsrichter zunächst den verzögerten Pfiff an, als der Ballbesitz wechselte pfiff er ab. Da das erste Foul von Concordia kam, ist dies höherwertig als das anschließende gefährliche Spiel für den Gegner. Deshalb gab es aus meiner Sicht zu Recht den Freistoß für Treuen.
So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen. Aus dieser kamen die Gäste etwas wieder raus und gingen nach einem Eigentor des Treueners Julian Bauch zwei Minuten nach dem Wechsel in Führung. Die erste Verwarnung gab es Mitte der zweiten Hälfte als sich ein Plauener ein rüdes Foulspiel leistete. Mehr als den gelben Karton sehe ich da aber auch nicht. Zwar hatte er hier keine Chance auf den Ball, doch traf er den Treuener nicht mit der vollen Intensität und streifte ihn eher nur. Das war ein guter Einstieg in die persönlichen Strafen. Nach einer weiteren Verwarnung für Treuen folgte ein großen Pech zehn Minuten vor dem Ende.
In der 80. Minute ahndete Denny Roth ein vermeintliches Foulspiel an der Plauener Nummer 9. Hierbei rutschte Jan Mergner auf dem nassen Geläuf weg, blieb im Boden hängen und verletzte sich so schwer, dass er nach einer längeren Behandlung mit dem berühmten Eispray gegen Tim Glück getauscht werden musste. Den Freistoß hätte es aber nicht geben sollen, da er zunächst wegrutschte und schon im Fallen getroffen wurde.
Nach einigen glücklosen Versuchen auf den Torerfolg versuchte der FSV Treuen in der Nachspielzeit nochmal etwas herauszuholen. Ohne Kontakt ging ein Treuener zu Boden, was Schiedsrichter Roth mit der korrekten Verwarnung ahndete.
So endete die Partie vor 55 zahlenden Zuschauern mit einem 2:1 für die Gäste, die sich mit 32 Punkten auf Platz 8 der Tabelle verbesserten. Am nächsten Samstag erwarten sie dann in der Plauener Südvorstadt den FC Werda, während der FSV Treuen mit dem VfB Lengenfeld auf ein Team trifft, die noch um den Abstieg aus Sparkassen-Vogtlandliga kämpfen.
Fazit: Der Schiedsrichter ahndete die Foulspiele meist korrekt, jedoch hätte es den Handelfmeter geben sollen. Beide Assistenten hatten bei den Abseitspositionen ein gutes Gespür und rundeten insgesamt eine gute Leistung des Schiedsrichters ab. Ich weiß es ja selbst, wenn man beobachtet wird, will man alles richtig machen und so schlichen sich unter dem aufkommenen Druck der eine oder andere kleinere Fehler ein. Ob dies am Ende für den Landesklasseaufstieg recht, müssen die Ergebnisse der weiteren Beobachtungen entscheiden.