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Einzelkritik um Schiedsrichterin nach Spanien-Sieg

Während der intensiven 120 Minuten stand sie auf den ersten Blick kaum im Fokus: Schiedsrichterin Edina Alves Batista erlebte beim EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien (0:1 n.V.) am Mittwoch einen verhältnismäßig ruhigen Abend.

Es gab kaum strittige Szenen, wenige harte Zweikämpfe und auch nur vereinzelte brenzlige Momente in den beiden Strafräumen im Vergleich zu Deutschlands Viertelfinal-Krimi gegen Frankreich – die Brisanz des Duells zwischen Rekord-Europameister und Weltmeister hielt sich in Grenzen. Kritik an der Brasilianerin gab es dennoch.

Doch ausgerechnet die siegreichen Spanierinnen war deutlicher Unmut über die Leistung der Unparteiischen zu vernehmen, die im Rahmen eines Austauschprogramms bei der Europameisterschaft mehrere Spiele leiten durfte.

Dass sie arg nachlässig mit dem Zeitspiel von Torhüterin Ann-Katrin Berger zum Ende der regulären Spielzeit umging, ärgerte den langjährigen spanischen Schiedsrichter Eduardo Iturralde González. Beim Radiosender Cadena Ser kommentierte er beißend: „Die neuen Regeln sind wohl nicht bis nach Brasilien durchgedrungen“, denn mit Beginn der EM soll das übermäßig lange Festhalten des Balles von Torhütern und Torhüterinnen strenger unter die Lupe genommen und  nach acht Sekunden mit einem Eckball geahndet werden.

Berger hatte aber den Ball in der 89. Minute satte 18 Sekunden lang in der Hand – ohne, dass Alves Batista eingegriffen hätte. Und das, obwohl Spaniens frühere Weltfußballerin Alexia Putellas mit wilden Gesten vor ihr protestierte.

Dass die erste Halbzeit der Verlängerung dann sogar einige Sekunden vor der angezeigten Nachspielzeit von einer Minute beendet wurde, ließ Iturralde González endgültig toben. Er forderte gar eine monatelange Sperre für die Südamerikanerin. „Wenn ich Schiedsrichter-Chef wäre, dann würde sie in den nächsten vier Monaten kein Spiel mehr pfeifen“, schimpfte der Baske: „Du kannst nicht hierherkommen und machen, was du willst.“ Wenn Alves Batista es lieber einfach und ohne Komplikationen haben wolle, „dann soll sie sich einen Beamtinnenjob suchen“, fauchte der Kritiker abschließend ins Mikrofon.

Fazit: Für uns hat Schiedsrichterin Edina Alves Batista das Spiel ohne größere Kontroversen oder auffällige Fehler mit einer klaren Linie geleitet, war stets berechenbar und ohne größere Probleme, korrekte Auslegung, keinen Handelfmeter zu geben. Es gab keine nennenswerten Berichte aus der Presse über strittige Entscheidungen oder besondere Vorkommnisse rund um ihre Leistung. Die Partie verlief sportlich fair, und Edina Alves Batista trug mit ihrer ruhigen und klaren Spielleitung zu einem reibungslosen Ablauf des Halbfinals bei. Note: 2

Im allgemeinen wird das das Zeitspiel der Torhüter seit in Kraft treten der neuen Regel noch nicht konsequent geahndet. Dies war bereits mehrfach bei der Klub-WM oder jetzt bei der Frauen-EM zu sehen.  Lehrwart Lutz Wagner schrieb mir mal ironischerweise, als ich es kritisierte, dass „ich vollkommen Recht habe, es aber Auslegungssache sei.“. Mit Auslegungssache hat das natürlich nichts. Diese neue Regel wird wie der Kapitänsdialog nicht konsequent umgesetzt, hat sich aktuell noch nicht bewährt und ist für die Tonne.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Dieter Albrecht

    Die Schiedsrichterin Batista aus Brasilien hat das Spiel gut geleitet, wenngleich ich die Ansicht der Spanier bezüglich des viel zu langen Ballhaltens durch die deutsche Torfrau Berger teile. Hier ging es eindeutig um Spielverzögerung, was nach der kürzlich in Kraft gesetzten Regelauslegung mit einem Eckstoß zu ahnden gewesen wäre. Die Nachspielzeit in der regulären Spielzeit war zu kurz bemessen. Zu den Entscheidungen gibt es keine Beanstandungen.

  2. Kaiser Jürgen

    2-3 Punkte, bei manchen Fouls lief es schon in Richtung Vorteil Spanien, wer aus Fussball- Brasilien kommt, hat noch die Mega- Niederlage gegen die deutsche Elf im Gedächtnis, denke ich mal so. In einem emotionalem Spiel, kann die Kapitänregel schon mal untergehen, da muss sich der Referee durchsetzen. Die 8- Sekundenregel kann auch taktisch gegen die spielführende Mannschaft verwendet werden, wenn alle Anspielpunkte dem Torwart verwehrt werden.

    1. Dieter Albrecht

      Ich habe schon darauf gewartet, dass wieder mal der/die Schiedsrichter-in die deutsche Niederlage mit verschuldet hat. Ihre Äußerung zur „Acht-Sekunden-Regel“ ist sehr interessant. Wenn dem Torhüter ein sogenannter Anspielpunkt verwehrt ist, kann er den Ball weit nach vorn schlagen. Andernfalls müsste die Regel dahingehend geändert werden, dass alle Gegenspieler Platz machen. Sie sollten über ihre fehlgeleitete Meinung einmal nachdenken. Übrigens: 2014 ist eine böswillige Unterstellung.
      Sie sollten lernen, auch mal ein Spiel verlieren zu können.

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