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Fritz: „Ich würde es wahrscheinlich anders entscheiden“

Marco Fritz stellt sich

Die Reform der Handspiel-Regel sollte die Diskussionen beenden – doch schon am 2. Spieltag zeigt sich: Der Ärger bleibt. Vor allem bei Schalke-Trainer David Wagner.

„Ich würde es gerne verstehen. Wir hatten eine Schulung vor der Saison und deswegen verstehe ich es nicht“, sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern bei Sky. Wagners Unverständnis bezog sich auf das leidige Thema: Handspiel oder nicht?

Fritz: „Ich würde es wahrscheinlich anders entscheiden, kann aber nachvollziehen, dass ich nicht rausgeschickt worden bin, da es eben keine hundertprozentig falsche Entscheidung von mir war.“

Weiter sagte er: „Es gab bei allen potentiellen Handspielsituationen immer eine Kommunikation mit Köln und es wurde jede Situation überprüft. Die erste Szene mit Pavard entstand für mich aus einem Zweikampf heraus, wo praktisch der Spieler im Landeanflug ist. Der Arm ist da weit weg vom Körper -das ist richtig-, aber für mich eben unabsichtlich. Die zweite Situation ist eine Mauer. Der Spieler springt in der Mauer hoch, hat die Hand bzw. den Arm relativ nach am Körper. Natürlich geht der Ball dann klar an die Hand, aber da ist eben der Arm nicht abgespreizt von daher ging es dort mit Eckball weiter“ , so Schiedsrichter Marco Fritz im „ZDF-Sportstudio„.

Einfach mal so stehen lassen


Der Regeltext

IG-Schiedsrichter: Das sind beides Entscheidungen, die nicht durch den neuen Regeltext definiert sind und beide im Graubereich. Es gibt Argumente dafür und dagegen. Einfach eine Auslegungs-, Interpretations- und Wahrnehmungssache. Dann muss man es auch mal so stehen lassen, wie der Schiedsrichter auf dem Feld entscheidet. Da fehlt die Absicht, die auch noch nach dem neuen Regeltext über allem steht. Alles andere sind Hilfestellungen um Absicht zu erkennen bzw. klar definierte Situationen. Von denen trifft aber in beiden Fällen keine exakt zu. Pfeift man das, hat man Argumente, pfeift man es nicht, hat man auch Argumente. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Mit oder ohne Videoschiri.

  • Wahrnehmung
  • Interpretation
  • Auslegung

Ist bei Foulspielen auch nichts anders. Der eine pfeift es, der andere nicht. Da wird auch nicht so herumgeschrien, nur eben beim Handspiel. Als ob es da immer eine Patentlösung gäbe.

Das Problem ist, dass es beim Video-Schiedsrichter keine Einheitlichkeit gibt, ist folgende: Es sind keine Roboter. Auch der Videoschiri sieht die Bilder, gleicht diese mit der Wahrnehmung des Schiedsrichters ab, interpretiert, wertet die Bilder aus und wägt ab, ist es klar falsch, muss ich eingrefen oder nicht. Da hat jeder Video-Assistent eine etwas andere Eingriffsschwelle. Und die Anweisung ist ja nur bei klar offensichtlichen Situationen einzugreifen.

Es muss in unsere Köpfe rein, dass es immer Situationen gibt, da kannst du keine Schablone drauflegen. Es wird also auch Situationen geben, die sind auf dem Platz eher falsch gelöst, aber nichts für den Videoassistenten. Gerade bei Handspielen. Auch wenn jetzt viel definiert wurde, steht die Absicht über allem.

Wenn der Schiedsrichter trotz aller Parameter sagt, das ist keine Absicht, dann geht’s halt weiter.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Rüdiger Kirsch

    In der abgelaufenen Saison haben gefühlte 200 Spieler den Ball auch nicht „absichtlich“ berührt, nachdem Sie Ihre Körperfläche vergrößert haben, was nach VAR-Rückmeldung immer zu Strafstößen geführt hat.
    Wie oft war der FC Bayern begünstigt? Wie oft benachteiligt? Warum wurde dort so entschieden? Warum gestern nicht?
    #Bayernbonus

  2. Ralf Tennigkeit

    Seht ihr nicht das die Hand nicht am Körper ist?

  3. J.-Thilo Reinhardt

    Das ist eine Ausrede für falsche Entscheidungen Videobeweis abschaffen den amateurschiedsrichter mehr Geld geben damit ist allen geholfen

  4. Thomas Dannenmann

    Würde die Absicht über allem stehen, wäre es wie früher. Also ganz einfach und logisch.

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