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Gladbach kann in Unterzahl Elfmeter nicht nutzen

In einer für die Schiedsrichter wenig ereignisreichen Bundesliga-Konferenz musste Sascha Stegemann zweimal zum Monitor um sich einen vermeintlichen Platzverweis für Mönchengladbach und einen Strafstoß für die Bayern anzuschauen. Meine Einschätzungen zur DAZN-Konferenz:

Borussia Mönchengladbach – FC Bayern München 0:3 (SR: Sascha Stegemann)

Szene 1: Jens Castrop kam rechts hinten deutlich zu spät und traf mit offener Sohle Luis Díaz am Schienbein. Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigt zunächst die Gelbe Karte, doch der Kölner Keller meldete sich. Der Unparteiische schaute sich die Szene selbst lange in der Review-Area an. Dabei sah er wie der Gladbacher Diaz mit dem gestreckten Bein und der offenen Sohle oberhalb vom Sprunggelenk traf und entschied nach einer relativ langen Bedenkzeit auf die rote Karte. Das Trefferbild mit dem gestreckten Bein und offenen Sohle gibt die rote Karte her. Natürlich ist es in der Dynamik, er will den Ball spielen und es ist eher nur ein Streifen. Aber bei einem solchen Bild mit der Sohle aufs Bein kommt man am Monitor nicht um Rot drum herum Das ist ein gesundheitsgefährdender Treffer und somit Rot. Da gab es vom „Sünder“ auch keine Proteste.

Szene 2: Olises Freistoßflanke konnten die Gladbacher im Zentrum verteidigen. Bayern-Keeper Urbig nahm den Ball weit vor dem eigenen Strafraum mit dem Oberschenkel an, dabei sprang ihm dieser an den linken Unterarm. Referee Stegemann ließ weiterlaufen, auch der VAR griff nicht ein. Eine richtige Entscheidung, da der Ball vom eigenen Oberschenkel an den Arm ging und sich dieser recht nah am Körper angelegt war. Somit war es keine unnatürliche Verbreiterung der Körperfläche und kein strafbares Handspiel. Zusammengefasst: Der Ball prallt vom eigenen Körper (Oberschenkel) an den in normaler Haltung anliegenden Arm, weshalb die Fläche nicht vergrößert wird. Würde der Arm seitlich abgestreckt sein, wäre es unnatürlich und strafbar.

Szene 3: Der Kölner Keller meldete sich erneut als, der Zweikampf um Bischof gegen Kevin Diks überprüft wurde. Bischof ging da fernab des Balles zu rustikal vor und rang den Gladbacher nieder. Nach Ansicht der Bilder gab Schiedsrichter Stegemann der Borussia einen Foulelfmeter zu und verwarnte den Münchner. Die richtige Entscheidung, doch Kevin Stöger konnte diesen nicht verwandeln.

Hamburger SV – VfL Wolfsburg 0:1 (SR: Martin Petersen)

Szene 4: Die Wölfe verloren den Ball im Spielaufbau und die Hausherren konterten direkt. Capaldo steckte direkt in die Spitze auf Lukonga, der halbrechts von Koulierakis klar per Grätsche zu Fall gebracht wurde. Für mich eine klare Sache, auf Strafstoß zu entscheiden. Koulierakis rauschte im Strafraum zu ungestüm heran und brachte den Angreifer der Hamburger zu Fall. Auch wenn hier kein sonderlich großer Kontakt vorlag, die Grätsche von hinten im vollem Lauf, ist der kleine Kontakt ausreichend den Angreifer am Angriff zu hindern.

TSG Hoffenheim – 1. FC Heidenheim 3:1 (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)

Szene 4: Im Zweikampf gingen Moerstedt und Busch zu Boden. Dabei hatte der Heidenheimer denJungprofi leicht gestoßen. Zurecht gab es kein Strafstoß. Das war deutlich zu wenig.

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Konferen bei DAZN angewiesen. Sollte es in den Nachberichten zu Vorkommnissen noch kommen, können wir dies noch nachreichen.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Abdullah

    Die Rote Karte ist so klar, dass muss ein FIFA Schiedsrichter real sehen. Auch den Elfer für Gladbach muss er sehen. Was für ein Niveau

    1. Dieter Albrecht

      Stegemann ist bei seinen Spielleitungen unsicher geworden. Selbst bei klaren Entscheidungen muss der VAR eingreifen. Die Rückerinnerung in Dortmund ist geblieben.

    2. Reiner Kuhn

      Das Trefferbild ist das eine. Im realen Tempo muss man aber den genauen Bewegungsablauf betrachten (wird der Ball gespielt oder will er ihn bekommen, ist es ein Volltreffer oder streift er ihn nur, wo trifft er ihn).

      Er will hier den Ball bekommen und rutscht dann eher im letzten Moment leicht weg. Ein Wegrutschen wird regeltechnisch als ein Streifschuss bezeichnet, weil er ihn dann nicht hundertprozentig voll trifft. Allerdings ist der Treffer hier derart mit dem gestreckten Bein und der offenen Sohle hart, dass man über das Trefferbild nicht um eine rote Karte herum kommt.

  2. Helmut Wittiger

    Wie schwierig ein Handspiel zu beurteilen ist zeigt das Beispiel von Urbig. Ohne VAR argumentiere ich si wie geschrieben. Mit VAR und dem Standbild kann ich nicht sagen, dass es eine natürliche Handhaltung ist. Die Hand ist halb vorgerichtet genau in der Position die ich brauche um den Ball zu spielen. Damit sage ich strafbares Handspiel. Die Bewegung in der Kamera zeigt, dass die Hand zum Ball geht. Ansonsten müssste die Hand hinter dem Oberkörper liegen dann wäre es unabsichtlich.
    Zeit diese dumme Handregel wieder zu ändern,

  3. Abdullah

    Wann ist die Hand hinter dem Oberkörper eine natürliche Armhaltung?

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