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Schiedsrichter Deniz Aytekin (rechts) wird von den Bundesliga-Profis für seine kommunikative Art gelobt. Foto: Bernd Thissen/dpa

Kehrt Aytekin nochmal zurück?

Was wird aus Deutschlands Spitzenschiedsrichter Deniz Aytekin? Seit mehr als acht Monaten hat der 46-Jährige kein Spiel mehr geleitet.

Sein letzter Einsatz war am 27. Mai 2024 in der Relegation zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Bochum. 

Eine Achillessehnenreizung und Stoffwechselprobleme werden seither immer wieder als Gründe genannt. Die Achillessehne macht Deniz Aytekin schon seit Jahren zu schaffen. 2020 musste er sich einer Operation unterziehen, beendete zwei Jahre später vorzeitig seine internationale Laufbahn. Aytekin äußert sich nicht konkret zum eigenen Gesundheitszustand, lässt die Fortsetzung in der Bundesliga offen. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob er überhaupt irgendwann auf den Platz zurückkehren wird? In der laufenden Saison wird das bestimmt nicht mehr der Fall sein.

Bekannt ist auch, dass es mit Knut Kircher, dem neuen Schiedsrichterchef seit dem Sommer 2024 atmosphärische Störungen bezüglich Aytekins Spielleitung gibt, was u.a. Umarmungen von Spielern auf dem Platz beinhaltet und Kircher offensichtlich missfällt.

2019, 2022 und 2024 wurde der gebürtige Nürnberger, der in Oberasbach lebt, dreimal Schiedsrichter des Jahres. 236 Bundesligaeinsätze stehen in seiner Vita. Langeweile kennt Aytekin nicht. Der Betriebswirt und Unternehmer ist Buchautor, zudem als Redner und Speaker eine gefragte Person.

Patrick Ittrich (ebenfalls 46) sprach kürzlich von einer baldigen Rückkehr und nannte den März als möglichen Termin für sein erstes Saisonspiel. Seit dem Aufstieg 2016 hat der Polizist 83 Bundesligaspiele geleitet, plagt sich alljährlich mit Verletzungen, die ihn häufig zu längeren Pausen gezwungen haben. In jüngster Zeit hat er sich beim DFB und damit bei Kircher mit einigen Äußerungen nicht beliebt gemacht. Er beklagt vor allem die fehlende Unterstützung aufgrund zunehmender Belastung für die Schiedsrichter.

Der Kritik bezüglich der von Ittrich geforderten Belastungssteuerung wurde von Kircher widersprochen, der auf die vorhandene Unterstützung des Verbandes und ein Netzwerk mit der Organisation verwies, dass die DFB-Schiri-GmbH anbiete. Im Einzelfall wird zudem mit jedem Schiedsrichter gesprochen. Auch zuvor war Ittrich in seiner lockeren Art schon mal öffentlich vorgeprescht, was den Eindruck erwecken konnte, dass der Hamburger eine Rolle als Sprecher der Bundesliga-Schiedsrichter einnimmt.

Dieter Albrecht

42 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hannes Montag

    Wäre wünschenswert ! Aytekin ist ein neutraler, unbestechlicher Schiedsrichter.
    Und statt dessen pfeifft oft Felix Zwayer

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