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Pro & Kontra für ein VAR in der 3. Liga

In der 3. Liga müssen die Schiedsrichter ohne VAR auskommen und immer wieder gibt es Fehlentscheidungen. Da wird auch hier immer wieder eine technische Pufferzone gefordert. 

Ursprünglich waren die Vereine aus Kostengründen mehrheitlich gegen die Einführung des Videobeweises. Zuletzt geschah dies im Frühjahr 2025 in einer Halbjahresversammlung und auch im Sommer 2025, sodass die laufende Saison 2025/26 weiter ohne VAR stattfindet.

Hauptgründe 

  • 1. Hohe Kosten, die die Vereine selbst tragen müssten

Die Initialkosten für Technik, Umbaumaßnahmen im Stadion mit zusätzlichem Personal und die Betriebskosten würden vollständig von den 20 Drittligaklubs finanziert werden müssen. Viele Vereine kämpfen bereits mit finanziellen Problemen, und gehen von erheblichen Mehrbelastungen aus (z. B. Hunderttausende Euro pro Klub und Saison).Hinzu kommt ein weiteres Risiko mit der Möglichkeit des sofortiges Abstieges. Der DFB und die Klubs sehen hier eine ungünstige Kosten-Nutzen-Abwägung.

  • 2. Unzureichende technische Infrastruktur

In der 3. Liga gibt es pro Spiel in der Regel nur vier bis sechs Kameras, im Vergleich dazu gibt es bis zu 28 in der Bundesliga. Viele strittige Szenen (z. B. Abseits, Fouls im Strafraum) könnten nicht eindeutig aufgelöst werden. Das könnte zu kritischen Entscheidungen führen und möglicherweise mehr Frust und Diskussionen erzeugen als ohne VAR.

  • 3. Erhalt des Charakters der Liga: „Fußball pur“

Die 3. Liga wird als authentisch, emotional und nah am Basis-Fußball gesehen. Der VAR würde den Spielfluss zerstören und gegen die Grundprinzipien der Liga agieren. Die Liga betont harte Arbeit, volle Hingabe und pure Emotionen auf dem Platz. Es geht um kämpferischen, unberechenbaren Fußball mit eckigen und kantigen Charakteren – rebellisch, unangepasst und vielfältig. Sozusagen eine Brücke zwischen Amateur- und Profifussball. Wie im Amateurfussball müssen auch die Schiedsrichter der 3. Liga ohne VAR auskommen und immer wieder gibt’s Fehlentscheidungen. Da wird nun häufig die technische Pufferzone gefordert.

Hauptgründe

1. Hohe Kosten, die die Vereine selbst tragen müssten

Die Initialkosten für Technik, Stadionumbauten und zusätzliches Personal sowie laufende Betriebskosten (z. B. mehr Schiedsrichter) würden vollständig von den 20 Drittligaklubs finanziert werden müssen. Viele Vereine kämpfen bereits finanziell, und Schätzungen gehen von erheblichen Belastungen aus (z. B. Hunderttausende Euro pro Klub und Saison). Der DFB und die Klubs sehen hier eine ungünstige Kosten-Nutzen-Abwägung.

2. Unzureichende technische Infrastruktur

In der 3. Liga gibt es pro Spiel in der Regel nur vier bis sechs Kameras, im Vergleich zu bis zu 28 in der Bundesliga. Viele strittige Szenen (z. B. Abseits, Fouls im Strafraum) könnten nicht eindeutig aufgelöst werden. Das würde zu „halbgaren“ Entscheidungen führen und möglicherweise mehr Frust und Diskussionen erzeugen als ohne VAR.

3. Erhalt des Charakters der Liga: „Fußball pur“

Die 3. Liga wird als authentisch, emotional und nah am Basis-Fußball gesehen. Der VAR würde den Spielfluss durch Unterbrechungen stören, Emotionen dämpfen und die Liga „entfremden“. Funktionäre wie Manfred Schwabl (Unterhaching) oder Tom Eilers (Ausschussvorsitzender) betonen, dass strittige Entscheidungen sich über eine Saison ausgleichen und der Videobeweis nicht zum Profil der Liga passe. Auch traditionelle Fanszenen wünschen keinen VAR.

4. Begrenzter Nutzen und Risiko größerer Enttäuschung

Selbst mit VAR blieben Fehlentscheidungen möglich (wie in höheren Ligen beobachtet). Bei unvollständiger Kameraabdeckung könnte die Erwartungshaltung der Fans und Klubs enttäuscht werden, was zu noch mehr Kritik führen würde.

Argumente für VAR in der 3. Liga

1. Mehr Gerechtigkeit und Fairness in einer engen Liga

Die 3. Liga ist sehr kampfbetont: Aufstieg, Abstieg und Lizenz hängen oft von geringen Punktunterschieden ab. Fehlentscheidungen bei Toren, Elfmetern oder Roten Karten können Spiele entscheiden und sogar Existenzen gefährden. Experten wie Babak Rafati zählten bereits über 100 Fehlentscheidungen in der Hinrunde – das ist ein Rekordhoch. Trainer wie Claus-Dieter Wollitz (Energie Cottbus) und Dietmar Hirsch (MSV Duisburg) argumentieren, dass der VAR grobe Fehler korrigieren und die Liga „gerechter“ machen würde.

2. Unterstützung für Schiedsrichter in schwierigen Situationen

Entscheidungen müssen in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden, oft ohne perfekten Blickwinkel. Der VAR dient als „Rettungsschirm“ gegen klare Fehlentscheidungen, ohne den Schiedsrichter auf dem Platz zu entmachten. Spieler wie Bentley Baxter Bahn (Alemannia Aachen) und Trainerin Sabrina Wittmann (FC Ingolstadt) betonen, dass technische Hilfe den Unparteiischen hilft und den öffentlichen Druck reduziert. In höheren Ligen hat der VAR die Quote korrekter Entscheidungen deutlich gesteigert (z. B. von 82 % auf 94 % in der Premier League).

3. Hohe sportliche und finanzielle Bedeutung der Liga

Die 3. Liga ist professionell: Es geht um Millionen (TV-Gelder, Sponsoring, Aufstiegsprämien). Fehlentscheidungen führen zu Frust bei Fans, Spielern und Klubs und schaden dem Image. Viele fordern, dass die Liga „zeitgemäß“ begleitet wird – ähnlich wie in Bundesliga und 2. Liga. Umfragen unter Fans (z. B. bei liga3-online.de) zeigen eine Mehrheit (über 60 %) für den VAR.

Um den VAR in seiner gewohnten Form zu nutzen, sind deutlich mehr als die 4 bis 6 Kameras die Magenta Sport anbietet, erforderlich. Mein Gedanke geht hier in Richtung der Hälfte als in der 2. Liga. Das wären 10 Kameras – mindestens. Diese Zahl wäre wahrscheinlich ausreichend, aber für einen vollwertigen VAR noch immer nicht optimal. In der 2. Bundesliga steht der VAR typischerweise auf 7 bis 11 Kameras zurück. Die Bundesliga nutzt deutlich mehr (19–21 plus Torlinien-Kameras). Das ist ein Hauptgrund, warum der DFB und die Vereine den VAR bisher ablehnen: Viele strittige Szenen könnten nicht eindeutig geklärt werden, was zu noch mehr Frust führen würde.

4. Machbare Alternativen wie VAR-Light oder Trainer-Challenges

Ein VAR ist teuer, Vorschläge für abgespeckte Versionen gewinnen an Zustimmung:

VAR-Light — Nutzung bestehender TV-Bilder (nur 6 Kameras) für grobe Fehler, ohne teure Infrastruktur.
Trainer-Challenges — Trainer dürfen 2–3 Mal pro Spiel eine Szene anfechten (wie in der NFL), Schiedsrichter prüft am Tablet.
Italienisches FAS-System — Kostengünstiger Video-Support, der in der Serie C erfolgreich läuft.

Diese Modelle würden Kosten senken und den Charakter der Liga erhalten, während sie Fairness steigern. Für VAR Light (vereinfachte, kostengünstigere Version): 4 bis maximal 8 Kameras, oft vom VAR allein bedient. Internationale Beispiele (z. B. WM oder andere Ligen) zeigen, dass VAR mit wenigen Kameras funktioniert, aber mehr Winkel die Genauigkeit steigern – besonders bei Fouls, Handspielen oder Abseits.

Eine VAR-Light-Variante mit 8–10 Kameras könnte ein Kompromiss sein, den der DFB und FIFA fördern, um niedrigere Ligen einzubeziehen. Geschätzte Kosten für den VAR-Einsatz in der 3. Liga sind 20.000 Euro pro Spiel; das sind 760.000 Euro (bei 380 Spielen in der Liga, verteilt auf 20 Klubs). Ein VAR-Light wäre hingegen deutlich günstiger (z. B. Nutzung bestehender TV-Bilder, Trainer-Challenges oder Tablet-Prüfung am Spielfeldrand) werden diskutiert, um Kosten zu senken. Konkrete Zahlen gibt es hier noch nicht, aber:
  • Es wäre deutlich günstiger (keine vollständige Infrastruktur nötig).
  • Der DFB bremst jedoch, da solche Modelle IFAB-konform sein müssen und mit nur wenigen Kameras viele Szenen nicht eindeutig auflösbar wären – was zu mehr Frust führen könnte.
  • Beispiele wie das italienische FAS-System werden als Vorbild genannt, aber eine Umsetzung in Deutschland ist offen.
  • Bisher bleibt der Videobeweis in der 3. Liga jedoch abgelehnt, und es gibt keine Einführung in naher Zukunft.
Fazit der aktuellen Abwägung
Bislang überwiegen die Kosten und Risiken klar: Die Vereine sehen den vollen VAR als finanziell unrealistisch und nicht passend zum Profil der Liga. Die hohe Zahl an Fehlentscheidungen in dieser Saison lässt jedoch die Rufe nach Veränderung (besonders nach einer Light-Version) lauter werden. Eine Einführung könnte die Liga fairer und moderner machen, ohne den „puristischen“ Charakter komplett zu verlieren – aber nur, wenn Kosten geteilt oder reduziert werden. 10 Kameras wären ausreichend für einen funktionierenden (wenn auch nicht perfekten) VAR und besser als in der 2. Liga üblich. Der Engpass liegt aber weniger an der genauen Zahl, sondern an Kosten, Infrastruktur und der Akzeptanz in der 3. Liga. Im Februar 2026 könnte das Stimmungsbild kippen. Bis dahin bleibt die 3. Liga ohne VAR, und strittige Entscheidungen sorgen weiter für Diskussionen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Abdullah

    Der VAR ist auch in der Bundesliga nicht perfekt und er macht den Fußball auch nicht gerechter nur auf eine andere Art ungerecht. Was ist daran gerecht, wenn Abseits auf 1 Millimeter entschieden wird, obwohl es niemals so genau gemessen werden kann? Dann sitzen natürlich die ganzen Koryphäen wie Winter und Bokop im Keller die zu schlecht zum pfeifen waren, aber jetzt natürlich den Fußball gerechter machen sollen.

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