Der von den Leserinnen und Lesern gewählte Schiedsrichter des Spieltags ist Lars Erbst. Bei der Partie zwischen Hertha BSC und Preußen Münster zeigte er eine abermals souveräne Leistung und lag beim Strafstoß richtig.
In der Spieltagsanalyse geht es aber auch um einen jungen Unparteiischen der seine Spielkontrolle in der kleinlichen Linie suchte, was dann im Elfmeterspektakel endete.
Karlsruher SC – Jahn Regensburg 4:2 (SR: Felix Prigan)
Szene 1: Eine Flanke von rechts legte am zweiten Pfosten Hein per Kopf ab, Viet hämmerte das Leder aus elf Metern dann Richtung Tor. Franke hatte den Arm weit oben und blockte den Schuss, der Pfiff von Schiedsrichter Prigan vollkommen in Ordnung. Huth lief an, schob nach rechts, doch das war ein ganz schwach getretener Elfmeter, den KSC-Keeper Weiß sicher parieren konnte. Allerdings war der Torwart zu früh von der Linie gekommen, weshalb der Strafstoß wiederholt wurde. Das Franke hier aber keine persönliche Strafe erhielt, ist schon strittig und die Frage nach der klaren Torverhinderung mit der Hand ganz schwierig zu beantworten. Der Torwart ist eigentlich genau im Eck und für Rot müsste die Hand schon sicher der ausschlaggebende Faktor für die Torverhinderung sein. Gelb hätte es da aber schon geben können. [TV-Bilder – ab 01:15 Minuten]
Szene 2: Nach der Pause marschierte der KSC vom Anpfiff nach vorne. Zivzivadze ging rechts in den Strafraum und wurde von Hein ganz leicht am Fuß touchiert, als er sich den Ball am Verteidiger vorbeigelegt hatte. Dieser Kontakt kann im Lauf schon reichen. Aber schon ein harter, aber vertretbarer Strafstoß. Für die Video-Assistenten liegt die Schwierigkeit darin zu überprüfen, wenn der Schiedsrichter Wahrnehmung hatte und diesen Kontakt als ausreichend wahrnimmt, ist die Eingriffsschwelle sehr hoch. Die Entscheidung ist dann nicht klar und offensichtlich falsch und demzufolge blieb der Strafstoß bestehen. [TV-Bilder – ab 04:06 Minute]
Szene 3: Wenig später leistete sich die Karlsruher Hintermannschaft als Rapp den Ball an Huth verlor, einen Fehler. Dieser ging in den Strafraum und wurde von Rapp von den Beinen geholt. Diesmal ließ Schiedsrichter Prigan weiterlaufen. Im Sinne der einheitlichen Auslegung der Linie hätte Prigan auch hier auf Elfmeter entscheiden müssen. [TV-Bilder – ab 05:37 Minuten]
Szene 4: Einen langen Ball unterschätzte Bulić etwas, er wollte per Kopf zu Gebhardt zurückgeben. Schleusener ging jedoch körperlich in den Zweikampf und brachtet ihn aus dem Gleichgewicht. Im Fallen hielt der Regensburger dann den Angreifer am Elfmeterpunkt fest und brachte ihn so zu Fall. Das ist wieder eine harte, aber gemäß der insgesamt kleinlichen Linie von Schiedsrichter Felix Prigan wieder eine harte aber vertretbare Entscheidung. Es ist aber schon unüblich, dass man auf der Ebene so kleinlich agiert. Vermutlich wollte der junge Referee Felix Prigan hier so seine Sicherheit der Spielkontrolle holen. [TV-Bilder – ab 05:50 Minuten]
Hertha BSC – Preußen Münster 1:2 (SR: Lars Erbst)
Szene 5: Scherhant lief den Preußen nach einem weiten Schlag auf der linken Seite davon und wurde im Sechzehner ungeschickt von ter Horst umgestoßen. Sofort entschied Referee Lars Erst auf Elfmeter Berlin. Unstrittige Entscheidung! Der Kontakt reicht bei dem Tempo zum Zufallbringen des Angreifers. [TV-Bilder -ab 02:28 Minuten]
SSV Ulm – Hamburger SV 1:1 (SR: Patrick Alt)
Szene 6: Daniel Elfadli kam mit seiner Grätsche gegen Kolbe im gegnerischen Strafraum zu spät und räumte den Verteidiger ab. Klare Gelbe Karte und damit die zweite Verwarnung für den Ex-Magdeburger. [TV-Bilder – ab 03:32 Minuten]
SV Darmstadt 98 – 1. FC Kaiserslautern 5:1 (SR: Florian Lechner)
Szene 7: Im Zweikampf stellte sich Vukotic unter Gegnerdruck von Vukotic selbst das Bein und ging zu Boden. Zu Recht ließ Schiedsrichter Lechner weiterlaufen. Am Fuß und Bein war kein Kontakt, mit der Hand hielt er ihn leicht im Fallen fest. Das ist dann aber auch deutlich zu wenig für einen Strafstoß. [TV-Bilder – ab 02:20 Minuten]
1.FC Magdeburg – SC Paderborn 1:1 (SR: Lukas Benen)
Szene 8: Nach einer Flanke von der rechten Offensivseite der Ostwestfalen kam Heimkeeper Reimann an der Fünferkante mit seiner rechten Faust zu spät, erwischte nur Plattes Kopf. Schiedsrichter Lukas Benen zeigte auf den Punkt. Richtige Entscheidung. Wenn man als Torwart schon aus seinem Kasten kommt, muss man auch den Ball spielen. [TV-Bilder – ab 03:50 Minuten]
1.FC Köln – 1. FC Köln 3:1 (SR: Dr. Robin Braun)
Szene 9: Downs ist Karafiát nach einem hohen Anspiel Heintz‘ von halblinks enteilt, als er im Sechzehner durch eine seitliche Grätsche des Verteidigers regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Robin Braun zeigte sofort auf den Punkt. Wie die Hintertorkamera zeigte, war es dichtige Entscheidung. Er traf nicht den Ball, aber nur das linke Bein. [TV-Bilder – ab 0:55 Minuten]
Eintracht Braunschweig – SV 07 Elversberg 0:3 (SR: Richard Hempel)
Szene 10: Baum und Di Michele Sanchez lieferten sich ein Privatduell auf der rechten Seite, letztlich gab es Ecke für die Gäste. Petkov brachte diese von rechts hinein, doch Hempel pfiff die Situation wegen eines Stürmerfouls ab. Sehr strittig, da man den Armeinsatz auch noch als erlaubte Spielweise im Strafraum sehen kann, zudem spielt er den Ball. Das Tor anzuerkennen wär die durchaus bessere Entscheidung gewesen. Glück für Braunschweig! [TV-Bilder – ab 01:45 Minuten]
In meiner Wahrnehmung lag der Schiedsrichter Prigan bei allen Entscheidungen richtig. Einzig die nicht erfolgte Verwarnung für den Torspieler kann man ihm anlasten.