You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen, 21. Spieltag – 3. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen, 21. Spieltag – 3. Liga

Mit den Elfmetern in Chemnitz, Würzburg, Jena +++ den Platzverweisen in Würzburg, Jena und Meppen. Am 21. Spieltag der 3. Liga schauten wir uns acht Situationen nochmals genauer an:

Chemnitzer FC 2:2 FC Viktoria Köln (SR: Katrin Rafalski)

In der 24. Minute zeigte die Schiedsrichterin das erste Mal auf den Punkt. Tallig wollte einen Ball mit dem Rücken zum Tor weiterleiten, als Ristl in sein Standbeinbein grätschte (TV-Bilder ab 0:40 Minute).

IG-Schiedsrichter: Diese Entscheidung ist korrekt. Tallig steht hier mit dem Rücken zum Tor, kann also gar nichts mehr machen. Ristl traf ihn am Fuß.

In der 37. Minute zeigte die Schiedsrichterin erneut auf den Punkt. Nächster Elfmeter für Chemnitz! Bonga kam von rechts angerannt und legte den Ball an Hajrovic vorbei. Der Verteidiger stellte sich in den Weg und wurde umgerannt, dabei kam Bonga zu Fall. Ein mehr als schmeichelhafter Strafstoß (TV-Bilder ab 2:09).

IG-Schiedsrichter: Im erst kürzlich stattfindenden Vorbereitungslehrgang wurde den Schiedsrichtern vermittelt, wenn der Verteidiger eine Aktion in den Angreifer macht, dann ist es ein Foul. Wenn er aber vorher steht und der Angreifer läuft in den Verteidiger dann weiterspielen. Hier sehen wir keine Aktion vom Verteidiger gegen den Angreifer. Der Angreifer legte den Ball rechts vorbei und wollte links vorbeilaufen. Der Verteidiger versucht nur den Ball zu spielen auch wenn er den nicht trifft, aber er macht keine Aktion zum Angreifer. Der wiederum läuft einfach auf den Verteidiger zu. Für uns ist das sogar eher Stürmerfoul und auf keinen Fall ein Elfmeter sodass hier eine Fehlentscheidung der Schiedsrichterin vorliegt.

In der 60. Minute blieb die Pfeife der Schiedsrichterin stumm. Die Kölner konterten, zwei Viktoria-Akteure waren nach einem fatalen Rückpaß frei durch, doch Jakub Jakubov war im Laufduell gerade noch vor Simon Handle am Ball. Dabei traf der Keeper auch den Gegenspieler (TV-Bilder ab 2:45 Minute).

IG-Schiedsrichter: Hier war der CFC-Keeper einen tick eher am Ball, bevor er den Angreifer erwischte. Eine riskante Aktion, aber noch alles im grünen Bereich.

KFC Uerdingen 0:3 FC Bayern München II (SR: Tobias Fritsch)

In der 53. Minute musste Uerdingen die Partie mit neun Feldspielern fortsetzen. Mbom brachte Batista-Meier nach dessen Doppelpass mit Zirkzee auf der halbrechten Abwehrseite mit erhöhtem Tempo zu Fall und sah wenige Minuten nach seiner ersten Verwarnung die Ampelkarte (TV-Bilder ab 1:58 Minute).

IG-Schiedsrichter: Wenn einer wenige Minuten nach seiner ersten Verwarnung ein zweites zupackt und den Gegner umreißt, ist er einfach auch selbst dran Schuld wegen diesen Platzverweis. Zumal der Schiedsrichter eine Linie an den Tag legte, wo er für kleinste Kleinigigkeiten, aber alle natürlich der Regel nach Gelb gab. Das war seine Linie, die er mitbrachte und hier in Gelb/Rot mündete. Das ist ein Foul und in der Wahrnehmung von Fritsch eine gerechtfertigte Gelb/Rote Karte, auch wenn es ein harter Maßstab war, diesem blieb er aber treu.

Würzburger Kickers 1:2 SpVgg Unterhaching (SR: Robin Braun)

In der 67. Minute gab der Schiedsrichter Elfmeter für Unterhaching! Die Gäste wollten eine Flanke aus dem linken Strafraumeck in die Mitte ziehen wo Kaufmann blocken wollte und den Ball unglücklich an den vom Körper abstehenden Arm bekam (TV-Bilder ab 1:36 Minute)

IG-Schiedsrichter: In sofern strittig, da der ganze Bewegungsablauf (nach hinten gebäugter Oberkörper, dadurch ging das Bein nach vorn und der Arm nach hinten) völlig natürlich sich befindet. Die aktuelle Regelauslegung in Sachen Handspiel lassen hier aber keine andere Möglichkeit zu, als auf Elfmeter zu entscheiden, da der Arm sich weit weg vom Körper befindet und dadurch den Ball berührte.

In der Folge folgten noch zwei Platzverweise furch Gelb/Rot. Zunächst musste Torschütze Luca Pfeiffer nach einem Zweikampf an der Mittellinie vom Platz – sein Einsteigen von der Seite war nicht sonderlich hart – aber durch dieses taktische Foul hat er einen Angriff unterbunden, weshalb in letzter Konsequenz die Gelb/Rote-Karte als gerechtfertigt angesehen werden kann (TV-Bilder ab 2:05 Minute).

In der Schlussphase musste auch noch Hachings Markus Schwabl nach einem intensiven Zweikampf mit Gelb/Rot runter. Baumann sollte mit einem halbhohen Ball geschickt werden, Schwabl hakte sich bei dem Stürmer ein und kassierte folgerichtig die Gelb/Rote-Karte (TV-Bilder ab 2:44 Minute).

FC Carl Zeiss Jena 1:2 SC Preußen Münster (SR: Mitja Stegemann)

In der 32. Minute gab es Elfmeter für Münster. Schnellbacher und Litka spielten einen schönen Doppelpass, den Litka etwas zu hoch mitnahm. Der sich auf der Sechzehnmeterlinie befindliche Volkmer bekam den Ball an den Arm, der deutlich zu weit vom Körper weg stand und die Bewegung zum Ball machte. Wenn auch keine Absicht ist hier ein Elfmeter absolut vertretbar (TV-Bilder ab 0:40 Minute)

Ganz ohne Videobeweis wurde eine gegebene Gelbe Karte in Rot umgewandelt. Skenderovic versuchte den Ball noch mit dem hohen Bein zu erreichen, traf aber Löhmannsröben am Kopf. Der Schiedsrichter zeigte ihm zunächst Gelb, als er aber sah, dass Löhmannsröben hier eine Platzwunde hat und wohl auch nach Absprache mit dem Assistenten, gab es doch die Rote Karte (TV Bilder ab 2:44 Minute).

Absolut zurecht! Der Jenaer ging mit leicht angewinkelten Bein in einen Zweikampf mit Löhmannsröben und versuchte den Ball zu erreichen. Das ist keine erlaubte Spielweise, wenn ich mit offener Sohle (Stollen voraus) in einen Zweikampf gehe. Auch wenn er ihn nicht sah und es gewiss nicht absichtlich passierte, alleine die Inkaufnahme der Verletzung reicht um auf Rot zu entscheiden, erst recht wenn ich dadurch einen Gegner am Kopf treffe und dieser sich verletzt. Die Rote Karte gab es absolut zu Recht! Vorallem war es hier eine sehr gute Teamarbeit.

SV Meppen 0:1 SV Waldhof Mannheim (SR: Dr. Max Burda)

Nur eine Minute nach seiner ersten Verwarnung wegen Ballwegschlagen ging Arianit Ferati in einem Zweikampf an der Außenlinie nahe der Mittellinie das Bein viel zu hoch und bekam so unglücklicherweise binnen kurzer Zeit die Gelb-/Rote-Karte. Dem neuen Doktor unter den Schiedsrichter blieb hier keine andere Wahl und hatte keine Chance anders zu reagieren. Getreu dem Motto: „Kundschaft will bedient werden.“ (TV-Bilder ab 1:48 Minute)

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.