Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 22. Spieltag | 2. Bundesliga

Am vergangenen Wochenende ging es brisant zu in Liga 2. Besonders im Fokus stand diesmal Schiedsrichter Lars Erbst aus Gerlingen, der viel HSV-Kritik einstecken musste nach einem hochemotionalen Spiel in Regensburg. In vielen Szenen sah er besonders unglücklich aus, leistete einen zu harten Elfmeterpfiff und ließ sich zu vielen Verwarnungen führen, die absolut nicht nötig waren.

Schalke 04 – Karlsruher SC 2:1 (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 1: Auf der Sechzehnmterlinie kam Pinto Pedrose an den Ball und wurde von Senguin mit einem heftigen Körpercheck umgecheckt. DerKarlsruher spielt klar den Ball und wurde dann auf  der Sechzehnerlinie zu Boden gebracht – ohne das der Schalker die Möglichkeit hat, den Ball zu spielen. Einen Elfmeter gab es dafür nicht. Fehlentscheidung! [TV-Bilder – ab 0:57 Minuten

1.FC Nürnberg – SSV Ulm 2:0 (SR: Richard Hempel)

Szene 2: Maurice Krattenmacher ging im Strafraum ohne Einwirkung seines Gegners zu Boden. Wegen dieser Dummheit blieb Schiedsrichter Hempel nichts anderes übrig als ihn mit Gelb/Rot in die Kabine zu schicken. Ein Kontakt lag nicht vor. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:53 Minuten]

1. FC Magdeburg – 1. FC Köln 3:0 (SR: Dr- Florian Exner)

Szene 3: Burcu dribbelte von der rechten Außenbahn in den Sechzehner, ließ Heintz stehen und spielte flach vor die linke Fünferkante zu Ahl Holmström, der problemlos einschob. Der Jubel wurde aber im Keim erstickt: Wegen einer knappen Abseitsstellung des Vorlagengebers, die der Assistent Nikolai Kimmeyer sofort erkannt hatte, zählte der Treffer nicht. Stark gesehen! [TV-Bilder – ab 02:25 Minuten]

Fortuna Düsseldorf – Hertha BSC 2:1 (SR: Tobias Reichel)

Szene 4: Jamal Siebert foulte im Mittelfeld Cuisance, Reichel ließ den Vorteil gewähren. Diesen nutzte Düsseldorf und glichen zum zwischenzeitlichen 1:1 aus. In der nächsten Unterbrechung  verwarnte er dann Siebert. Zunächst hatte die Hertha Gelegenheit gehabt den Ball in der Verteidigung ins Aus zu spielen, dann verloren sie den Ball an Düsseldorf die den Angriff starteten und mit dem Angriff ein Tor erzielten. Während des Angriffs spielt niemand mehr den Ball raus. Von selbst unterbrechen sollen die Unparteischen nur bei Kopfverletzungen. Regeltechnisch alles okay…  [TV-Bilder – ab 03:27 Minuten]

Eintracht Braunschweig – SV Darmstadt (SR: Dr. Max Burda)

Szene 5: Der bereits verwarnte Jean-Paul Boëtius jommt zu spät und stieg dem grätschenden Baas unglücklich, aber schmerzhaft auf dessen rechten Knöchel. Referee Max Burda bestrafte dies mit der Ampelkarte. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 03:07 Minuten]

SC Paderborn 07 – SC Preußen Münster 2:0 (SR: Patrick Alt)

Szene 6: Der Ball lag im Münsteraner Tor. Das Tor zählte aber nicht, weil Schiedsrichter Alt den Treffer wegen eines vorangegangen Foulspiels von Ansah gefoult hatte. Richtig für diesen Stempel das Tor abzuerkennen. [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten]

Jahn Regensburg – Hamburger SV 1:1 (SR: Lars Erbst)

Szene 7: Nach der Pause gab es Strafstoß für den HSV! Der auf der linken Strafraumseite bediente Dompé zog nach innen und ging dann nach einem Kontakt Kühlwetters am rechten Fuß zu Boden und zu fiel Schiedsrichter Lars Erbst zögerte erst, entschied dann aber auf Elfmeter. Ich hätte diesen Elfmeter niemals gegeben. Es liegen hier quasi zwei Vergehen vor. 1. Das Halten. Das liegt schon vor, aber dann läuft er noch zwei Schritte und lässt sich dann fallen. Das ähnelt einer Schwalbe. Also nur das Halten würde ist deshalb niemals ein Elfmeter. Dann haben wir aber noch 2. ein Fußfoul. Da wird ihm auf den Fuß getreten, der diesen Kontakt aber dankend angenommen hat und sehr schnell zu Boden ging. Das auch einzeln betrachtet ist für ein Foul zu wenig. Insgesamt wäre es hier besser nicht zu pfeifen… [TV-Bilder  – ab 02:55 Minuten]

Szene 8: Seine erste Verwarnung bekam Hamburgs Emir Sahiti, weil er einen Strafstoß mit einer Schwalbe herausholen wollte, als er auf einen Kontakt wartete und erst im Fallen getroffen wurde. Hier hatte der Unparteiische genau hingesehen und ahndete die Unsportlichkeit mit einer Verwarnung. Korrekt! [TV-Bilder – ab 04:25 Minuten}

Szene 9: Nur zwei Minuten wurde Sahiti wegen des selben Vergehens mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen. Er regt sich fürchterlich über eine Einwurfentscheidung gegen die Rothosen auf, warf den Ball wutentbrannt auf den Boden. Referee Lars Erbst zückte für diese erneute Unsportlichkeit die Ampelkarte. Hier unterscheidet das Regelwerk von einem Spieler und einem Teamoffiziellen in der Coachingzone. Wenn ein Spieler auf dem Platz einen Ball auf den Boden wirft, wird er verwarnt. Ein Trainer in der technischen Zone würde unvermittelt die rote Karte erhalten (Vorbildfunktion) [TV-Bilder – ab 04:40 Minuten]

Beim Verlassen des Innenraums leistete sich der Hamburger eine grobe Unsportlichkeit. Als er in die Kabine ging, blieb Sahiti vor den Regensburger Fans stehen und machte die „Wichser-Geste“, indem er mit seinem besten Stück ein paar Sekunden gewackelt hat. Das fällt unter Beleidigung und Provozieren der Fans. Hier wird er sicher vom DFB ein weiteres Spiel gesperrt und bekommt zusätzlich eine fette Geldstrafe aufgebrummt. So etwas muss nun wirklich nicht sein! Achtung, Kinder im Stadion!