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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 29. Spieltag | 2. Liga

Am vergangenen 29. Spieltag in Liga 2 waren die Schiedsrichter in vielen Szenen wiedermal gefordert. Besonders ärgerlich agierten Patrick Alt und Robert Kampka die zwei Szenen zu früh abgepfiffen haben und die weitere Situation nicht abgewartet haben. Bei beiden ist anschließend ein Tor entstanden! Zudem gab es bei Dr. Robin Braun unverständlicherweise ein Handelfmeterpfiff, wo der VAR auf gar keinen Fall eingreifen sollte! Braun war mit seiner ersten Wahrnehmung richtig, doch VAR Ittrich schickte ihn nochmal raus. Zu guter Letzt muss die schwere Verletzung von Hannovers Ngankam erwähnt werden, wo Schiedsrichter Weisbach dem Elversberger Stock trotz Ballspielens mit Gelb verwarnen müsste! Bei solchen gravierenden Verletzungen, auch wenn es unglücklich war, muss man als Schiedsrichter den Übeltäter verwarnen! Die weitere Analyse wie folgt:

Jahn Regensburg – Schalke 04 2:0 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 1: Infolge eines Doppelpasses mit Aymen Barkok tauchte Schalkes Paul Senguin rechts im Strafraum auf. Christian Kühlwetter setzte zur Grätsche an und traf dabei Senguin am Standbein. Zwar fiel der Schalker hier nicht unmittelbar nach dem Kontakt sondern er versuchte noch die Flanke vor Überschreiten der Grundlinie in die Mitte zu bringen, doch spielte Kühlwetter hier in keinster Weise den Ball, traf nur den Schalker am Fuß. Für mich ein Strafstoß für Schalke! [TV-Bilder – ab 03:05 Minuten]

SC Paderborn – Fortuna Düsseldorf 1:2 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 2: Nach einem Eckball brachte Laurin Curda Dawid Kownacki in einem Gewühle im Sechzehner zu Fall, aber dann sprang der Ball blitzschnell zu Jamil Siebert, der die Kugel wuchtig unter die Latte knallte und traf. Doch Schiedsrichter Kampka hatte da bereits das klare Foul an Kownacki geahndet. Sicherlich sollte man als Schiedsrichter mit einer Entscheidung im Strafraum noch kurz warten, was noch passiert, aber wir Schiedsrichter müssen eine Entscheidung innerhalb von Sekunden treffen. Für den Schiedsrichter Glück, dass auch der Strafstoß im Tor war, sonst hätte es mehr Diskussionen gegeben. Aber eine solche Situation kann immer wieder mal passieren, weil man sofort und ohne Zeitlupe entscheiden muss. [TV-Bilder – ab 02:37 Minuten]

Szene 3: Abseits des Balls klammerte Danny Schmidt etwas gegen Santiago Castaneda, der sich mit einem Schlag in den Bauchbereich löst. Robert Kampka hatte das nicht gesehen, da er dem Ball gefolgt ist, als sich der Video-Assistent einschaltete. Die Bilder zeigten diese sehr deutliche Schlagbewegung gegen den Körper des Gegners. Da es nicht im Kampf um den Ball geschah, ist das ein als Waffe eingesetzter Arm und als Tätlichkeit  zu werten. Der Platzverweis die folgerichtig korrekte Entscheidung. [TV-Bilder – ab 03:16 Minuten]

SpVgg Greuther Fürth – 1. FC Köln 1:1 (SR: Patrick Alt)

Szene 4: Florian Kainz schickte den aufgerückten Julian Pauli links in den Strafraum, der gegen den Fürther Verteidiger einen Haken schlug und dann von Noah Loosli klar am Fuß getroffen wurde. Es gab überhaupt keine Proteste und Loosli wusste es sofort,  dass Schiedsrichter Alt hier auf Strafstoß entscheiden muss. Eine ganz klare Entscheidung. [TV-Bilder – ab 04:05 Minuten]

Szene 5: Fürths Kapitän Branimir Hrgota hatte im Nachsetzen getroffen. Der Unparteiische Patrick Alt erkannte aber ein Foulspiel am Kölner Keeper Schwäbe. Das ist eine Fehlentscheidung, weil der Torwart zwar am Ball ist, diesen aber nicht sicher fangen und unter Kontrolle bringen konnte. Er rutschte ihn wieder aus den Händen und Hrgota erzielt in regelkonformer Art und Weise das Tor. Da war kein Foulspiel erkennbar. Der Fürther rempelte ihn, als der Ball frei war. Wie in Düsseldorf hat hier der Schiedsrichter zu früh gepfiffen. [TV-Bilder – ab 05:50 Minuten]

Szene 6: Wieder war es Hrgota der die vermeintliche Fürther Führung auf dem Fuß hatte, doch wieder sah Patrick Alt ein Foulspiel. Diesmal lag er aber richtig, da Fürths Maximilian Dietz Pacarada fernab des Balls an der Schulter packte und zu Boden riss. [TV-Bilder – ab 06:50 Minuten]

Szene 7: Kurz vor Schluss dann noch die am meisten umstrittenste Szene des Abends! Von der linken Seite landete der Ball beim Kölner Damion Downs, der im Duell mit Marco John zu Fall kam. Der Kölner wurde vom Fürther ganz klar umgerissen. Es ist völlig unverständlich, dass hier der Video-Assistent den Schiedsrichter nicht an den Monitor geschickt hat, denn das klare und eindeutige Halten von John war absolut unstrittig. Hätte die Entscheidung Strafstoß gelautet, hätte es für den Fürther zusätzlich die gelbe Karte gegeben. Nicht Rot, weil der Fürther zum Zeitpunkt die Haltens nicht die klare Torchance verhinderte. Wie man von offizieller Seite hört, wäre das auch die korrekte Entscheidung gewesen. Das ist auch so korrekt, da der Ball durch den Strafraum mit hohem Tempo flog und der Angreifer nicht mit dem Kopf zum Ball ging, sondern diesen nur mit dem Schienbein streifte. Da hatte er kein Druck dahinter, um dass man an dieser Stelle ein Tor erzielen kann. Folglich wurde dann hier auch keine klare Torchance verhindert.  [TV-Bilder – ab 09:10 Minuten]

Hannover 96 – SV 07 Elversberg 1:3 (SR: Eric Dominic Weisbach)

Szene 8: Mit Anbruch der Nachspielzeit eine ganz bittere Szene. Der gerade eingewechselte Elversberger Paul Stock rauschte in hohem Tempo Jessic Ngankam hinein, spielte den Ball und räumte aber auch voll den Gegenspieler auf eine höchste risikoreiche Art und Weise ab. Wäre hier nicht vorher der Ball getroffen worden, wäre es ein astreines grobes Foulspiel gewesen. Weiterspielen nach diesem Foul mit der schweren Verletzungsfolge für mich falsch. Die korrekte und gängige Regelauslegung fordert hier den direkten Freistoß und die gelbe Karte für Stock. Von unserer Seite gute Besserung. [TV-Bilder – ab 03:10 Minuten]

Szene 9: In der letzten Minute der Nachspielzeit lag der Ball nochmal im Netz der Hannoveraner, doch die Fahne des Assistenten ging in die Höh. Fisnik Asllani hatte nach Zuspiel Maurice Neubauer Ron-Robert Zieler umgekurvt und den Ball im Gehäuse unter gebracht. Der Video-Assistent überprüfte die Szenerie und stellte fest, dass Sei Muroya als letzter Verteidiger das Abseits aufhob. [TV-Bilder – ab 03:26 Minuten]

1.FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg 1:2 (SR: Robert Schröder)

Szene 10: Raphael Lubach bekam den Ball infolge eine Ecke an den vom Körper abgespreizten Oberarm. Schiedsrichter Schröder entschied völlig zu Recht auf Handelfmeter für Kaiserslautern. Stark von Schröder erkannt. [TV-Bilder – ab 05:30 Minuten]

SC Preußen Münster – Karlsruher SC 1:1 (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 11: Zwanzig Minuten vor dem Ende wurde ein mögliches Handspiel von Burnic überprüft. VAR Patrick Ittrich schickte den Unparteischen an den Monitor, als der Referee bei dieser Szene weiterspielen ließ. Der Arm von Burnic ist ganz deutlich am Körper angelegt, aus kurzer Distanz wird er dann von einer Flanke getroffen. Das sah schon im realen Moment nicht nach einem strafbaren Handspiel aus und Dr. Robin Braun lag da mit seiner ersten Bewertung durchaus richtig. Doch nach eigener Betrachtung der Bilder zeigte der Wuppertaler Unparteiische dann auf den Punkt. Das ist alles andere als eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung und ein Oberarm der am Körper anliegt, sollte keinen Handelfmeter zur Folge haben. Die Bilder zeigten dann aber auch, dass sein linker Unterarm leicht vom Körper abstand, womit er den Ball berührte. Ich bin beileibe nicht glücklich mit dieser Entscheidung und gehe hier auch nicht d’acord, denn aus kurzer Distanz und dem angelegten Arm… Hätte der Schiedsrichter direkt auf Handelfmeter entschieden, wäre es akzeptabel gewesen, aber so fühlt es sich falsch an. Das dann noch der Münsteraner Marc Lorenz den Ausgleich vom Punkt zum 1:1-Endstand erzielt, fühlt es sich nach einer spielentscheidenden Fehlentscheidung an.  [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten]

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Gerhard

    Dann war aber die Entscheidung von Jöllenbeck in seinem letzten BLSpiel in Augsburg richtig mit einer gelben Karte (folglich gelbrot). Dies wurde fälschlicherweise kritisiert. Ich glaube, wenn ein Spieler grob mit der Gefahr einer Verletzung des Gegenspielers den Ball spielt, soll dies bestraft werden.

  2. Uwe Arnold

    Die katastrophale Leistung von Winter und Potemkin im Spiel Ulm-Magdeburg wären zumindest erwähnenswert gewesen.

  3. Abdullah

    Patrick Alt sollte sich dringend als VAR spezialisieren, damit im Keller das Niveau nicht aus versehen noch steigt. Winter soll sich ja angeblich spezialisieren. Auch das ein Schritt um die Qualität im Keller weiter zu stabilisieren.

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