Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 32. Spieltag | 2. Liga

Am vergangenen 32. Spieltag der 2. Bundesliga ging es so langsam in die entscheidende Phase für manche Teams und die Schiedsrichter hatten allesamt zu tun auf den Plätzen! Im Fokus stand, in womöglich einer seiner letzten Spiele, Nicolas Winter beim Topspiel Köln – Regensburg, der einen Handelfmeter für Regensburg übersah. Zusätzlich war der junge Schiedsrichter Felix Prigan beim 0:5-Debakel in Magdeburg in einer Szene gefordert, als er unserer Meinung zu Unrecht einen Elfmeter für Münster zusprach! Positiv hervorzuheben war der VAR bei Schalke – Paderborn, als er Robert Schröder rausschickte und zu Recht seine Meinung ändern ließ! Die weitere Spieltagsanalyse: 

FC Schalke 04 – SC Paderborn 0:2 (SR: Robert Schröder)

Szene 1: Nach einem Ballverlust der Schalker setzte Ron Schallenberg zur Grätsche und räumte Paderborns Michel ab. Schiedsrichter Schröder bewertete hier die hohe Intensität des Treffers und den Treffer von hinten mit der roten Karte. Doch der Schalker spielte mit dieser Grätsche eindeutig den Ball. Nach Überprüfung durch Video-Assistent Matthias Jöllenbeck schritt der Unparteiische zur Seitenlinie und sah genau wie der Schalker bei seinem Tackling den ballführenden Paderborner mit dem rechten Fuß den Ball. Zwar kam es auch zu einem geringfügigen Kontakt an Michels Bein, doch war dieser nicht ursächlich für den Fall. Ähnlich wie am Sonntag in Augsburg steht das Spielen des Balls im Vordergrund und der anschließende Sturz resultierte aus dem nicht strafwürdigen Kontakts, wobei es hier noch deutlicher kein Elfmeter ist. Daher ist hier für mich die zurückgenommene rote Karte die absolut richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 08:30 Minuten]

1.FC Köln – Jahn Regensburg 1:1 (SR: Nicolas Winter)

Szene 2: Acht Minuten vor der Pause schaltete sich Video-Assistent Pascal Müller ein um einen möglichen Strafstoß für Regensburg zu überprüfen. Dabei ging es aber auch ob bei dem Freistoß eine Abseitsposition von Ballas vorgelegen haben soll. Da kann man schon diskutieren. Man erkennt zwar die knappe Abseitsstellung aber Ballas irritierte die Kölner Gegenspieler nicht und griff auch sonst nicht wirklich aktiv ein. Einziges Argument ist, dass der Spieler sich rückwärts bewegt in Richtung Ball und es kommt kurz nach dem Abspiel auch zu einer Körperberührung. Ich denke aber, dass man das nicht als aktives Eingreifen bezeichnen kann. Dann wäre aber das Handspiel strafbar. Da der Arm des Kölners bei dem Schuss vom Körper absteht und den Ball blockt ist das für mich ein strafbares Handspiel. Zwar ist das bei dem Schuss schon eine sehr kurze Entfernung und er will sich vorm Schuss wegdrehen. Aber das Hauptargument der weit vom Körper abstehende Arm bleibt, sodass es den Elfmeter für Regensburg hätte geben müssen. Großes Pech für den Jahn, die zwar nicht wegen dieser Entscheidung in di 3. Liga abgestiegen sind, doch bleibt es ein bitteres Geschmäckle…  [TV-Bilder – ab 02:08 Minuten]

1.FC Magdeburg – SC Preußen Münster 0:5 (SR: Felix Prigan)

Szene 3: Mit Tempo zog Münsters Kyerewaa von der  rechten Seite in den Strafraum und wurde von Herthas Alexander Nollenberger umgegrätscht. Das war zwar ein sehr riskantes Tackling und für Schiedsrichter Prigan ausreichend für einen Elfmeter, doch für mich ist vergleichbar wie in Augsburg und auch Ball gespielt. Das ist hier gut erkennbar, wie der Ball ein bisschen springt. Und der Kontakt ist jetzt auch nichts klares. Für mich wäre weiterspielen die bessere Entscheidung. [TV-Bilder – ab 04:17 Minuten]

SSV Ulm 1846 Fussball – Hannover 96 1:2 (SR: Timo Gerach)

Szene 4: Mitte der zweiten Hälfte gab Schiedsrichter Gerach Strafstoß für Ulm. Von der linken Seite zog Keller in den Sechzehner wo vor dem Abschluss einen Schubser von Boris Tomiak abbekam. Der Angreifer fällt zwar etwas spät, aber so ein Schubser von hinten im Lauf reicht allemal für einen Strafstoß. Da der Verteidiger zudem die eindeutig klare Torchance verhinderte ist es dann auch noch Rot wegen der „Notbremse“, da er unmittelbar abschließen konnte. Hier war die Aktion als letzter Mann nicht ballorientiert, sondern ging der Schubser ging den Körper. Deshalb keine Reduzierung auf Gelb. Zwei vollends richtige Entscheidungen von Gerach. [TV-Bilder – ab 02:50 Minuten]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.