Am frühen Freitagabend stieg die Gruppe B ins WM-Turnier ein: In St. Petersburg begegneten sich Marokko und der Iran. Für beide Nationen war dies direkt ein richtungsweisendes Spiel: Angesichts der schweren Konkurrenz aus Spanien und Portugal konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Ausrutscher zum Auftakt erlauben. Doch ein Ausrutscher ist spät passiert – und zwar in der fünften Minute der Nachspielzeit: Aziz Bouhaddouz vom FC St. Pauli unterlief ein arg unglückliches Eigentor.
Das erste harte Einsteigen und die wohl letzte Ermahnung für Rouzbeh Cheshmi. Nach mehreren Foulspielen hintereinander knöpfte sich Cakir den Innenverteidiger vor und warf ihm klare Worte entgegen. Beim nächsten Vergehen gibt es wohl Gelb. Diese gab es dann vier Minuten später. Von Beginn an gingen die Iraner früh und beherzt in die Zweikämpfe, trafen dabei allerdings häufig den Gegenspieler. Shojaei holte sich für einen Tritt die erste Verwarnung des Spiels ab. Kurz drauf wieder ein hartes Einsteigen im Mittelfeld von der Seite und traf den Fuß, der Ball war nicht im Spiel. Auch da, wäre Gelb nötig gewesen. Man muss halt als Schiedsrichter abwägen gibt man frühzeitig Gelb, läuft man Gefahr, dass es in ein Kartenfestival mit Platzverweisen endet oder man versucht das ganze auf diesem Niveau mit Körpersprache zu regeln. Cakir ist erfahren genug und weiß mit den Spielern umzugehen.
Regeländerung zur neuen Einwurfvariante:laut IFAB ist diese Art der Ausführung nicht korrekt: Das IFAB hat im Rahmen ihrer unauffälligen Änderungen sich u.a. Regel 15 vorgenommen, in welcher steht, dass nun Einwürfe nur noch im Stehen korrekt sind. Sitzen, Knien (wie in diesem Fall) o.ä. ist nicht zulässig.
Etwas mehr als eine halbe Stunde waren gespielt, als Karim El Hamadi mit einem taktischen Foul eine aussichtsreiche Kontermöglichkeit des Iran und holte sich umgehend die nächste Gelbe Karte ab.
Alireza Jahanbakhsh langte heftig gegen den auffälligen Hakim Ziyech hin und trat ihn auf den Fuß, was den gelben Karton zur Folge hatte. Eine Minute später holte sich Valid Amiri nach einer späten Grätsche die Ermahnung vom Schiri ab und auch das war in Ordnung. Von der Intensitität noch nicht so rücksichtslos wie das Foulspiel zuvor. Cakir hatte viel zu tun zu Beginn von Durchgang zwei.
Ziyech ging an der rechten Eckfahne ruppig in den Zweikampf gegen Hajsafi. Erneut suchte Cakir das Gespräch und beließ es bei einer mündlichen Ermahnung (64.).
Wie erwartet gab es eine deftige Nachspielzeit aufgrund der unzähligen Unterbrechungen während der zweiten Hälfte. Der nächste Akteur, der sich den gelben Karton für ein überhartes Einsteigen abholte war Karim Ansarifard. Cakir hatte beide Hände voll zu tun, der Assistent hielt ihm bei folgender den Rücken frei..
Fazit: Obwohl es in den Zweikämpfen gut zur Sache ging, zeigte der erfahrene Schiedsrichter Cüneyt Cakir eine fehlerfreie Performance. Oft kam er ohne Gelbe Karte aus und suchte das direkte Gespräch mit den Beteiligten.