Es gibt Szenen im Fußball, da kannst du als Schiedsrichter zwischen Pest und Cholera wählen. Weil du eigentlich nur falsch entscheiden kannst.
Von: Thorsten Kinhöfer; aus der Printausgabe der BamS
34. Minute im Spiel zwischen Freiburg und Stuttgart. VfB-Profi Tibidi geht mit reichlich Tempo in den SC-Strafraum. Dort stellt Kübler sich ihm entgegen. Tibidi bleibt an dessen Fuß hängen, Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt auf den Punkt – und greift sich dann ans Ohr: Der „Kölner Keller“ meldet sich. Stieler schaut sich das Ganze noch mal in der Review Area an, kassiert den Strafstoß dann wieder ein.
Extrem knifflig!
Klar: Küblers Fuß stand Tibidi im Weg – aber er stand auch vorher schon da. Man könnte auch sagen, der Stuttgarter fädelte ein. Das meine ich mit Pest und Cholera. Beide Entscheidungen sind vertretbar – und somit eine Diskussion vorprogrammiert.
Was ich aber dann nicht verstehe, ist die Intervention des Video-Assistenten. Der darf nur einschreiten, wenn es eine glasklar falsche Entscheidung war – und eine solche lag definitiv nicht vor.
So hat der einkassierte Elfmeter zumindest ein kleines „Geschmäckle“…
Lesen Sie weiter die Einschätzungen von IG-Redakteur Simon Schmidt.
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Ja genau so sehen es sehr viele Fans und Zuschauer. Warum nicht der DFB?
Ist es so schwer für den VAR die Theorie in die Praxis umzusetzen, anscheinend ja.