You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 10. Spieltag | 3. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 10. Spieltag | 3. Liga

In der 3. Liga blieb es außer im packenden Sachsen-Anhalt-Derby sehr ruhig. In der Analyse geht es um einige Strafraumszenen, eine mögliche rote Karte und um Spielmanagement.

Hallescher FC 3:2 1.FC Magdeburg (SR: Frank Willenborg)

Niklas Kastenhofer brachte Jason Ceka zu Fall, für einen Strafstoßpfiff reichte das Schiedsrichter Willenborg allerdings nicht aus. Hier muss man sehr genau hinschauen: Der Schubser gegen den Oberkörper wäre unproblematisch strafbar, der Hallenser spielte zuvor allerdings leicht den Ball. Korrekt also, hier keinen Strafstoß zu verhängen! [TV-Bilder – ab 01:45:45 Minute]

Andreas Müller brachte Julian Guttau durch Beinstellen zu Fall. Schiedsrichter Frank Willenborg entschied auf Freistoß für Halle, hätte aber auf Strafstoß entscheiden müssen, da der Kontakt auf der Strafraumlinie stattfand. In solchen Szenen müsste der Assistent helfen, jedoch war Marius Schlüwe in diesem Fall mit der Abseitsbewertung beschäftigt. Weil Müller hier eben auch nicht der vorletzte Verteidiger war, konnte Willenborg nicht auf die Hilfe seines Assistenten zählen, da dieser wo anders stehen musste. [TV-Bilder – ab 01:47:10 Minute]

Am Rande der Legalität

Terrence Boyd und Tobias Müller lieferten sich ein robustes Duell, bei diesem der Magdeburger zu Boden ging. Boyd hatte deshalb freie Bahn und schob zum 3:1 ein. Die Magdeburger reklamierten vehement, Schiedsrichter Willenborg stufte den Zweikampf jedoch als fair ein und erkannte den Torerfolg an. Zu Recht, denn der Sturz war zu einem Großteil der verschiedenen Gewichtsklassen der Spieler geschuldet. Müller hatte schlicht und einfach zu wenig Spannung im Körper und konnte deshalb recht einfach weggeschoben werden. Die Spielweise des Hallensers bewegte sich dabei absolut im Rahmen des Vertretbaren! [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

FSV Zwickau 0:0 Viktoria Berlin (SR: Patrick Hanslbauer)

Yannic Voigt schob sich vor Max Rosenfelder und ging im Freiburger Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer ließ weiterlaufen. Natürlich lag hier irgendwo eine Berührung vor, allerdings ist weder ein eindeutiges Stoßen, noch ein Fußfoul zu erkennen. Da kein strafwürdiger Kontakt zu erkennen ist, war es richtig, weiterlaufen zu lassen. [TV-Bilder – ab 03:20 Minute]

SV Meppen 2:2 1.FC Saarbrücken (SR: Konrad Oldhafer)

Daniel Batz ließ im eigenen Strafraum einen Ball fallen und rannte dann Christoph Hermelin um. Klares Foulspiel und klarer Strafstoß für Meppen, was auch Schiedsrichter Konrad Oldhafer so sah. [TV-Bilder ab – 01:30 MInute]

Würzburger Kickers 0:4 SV Wehen Wiesbaden (SR: Dr. Riem Hussein)

Tobias Kraulich grätschte im eigenen Strafraum Gustav Nilsson recht unbeholfen um. Dabei traf der Würzburger alles, nur nicht den Ball. Unverständlich, warum die Würzburger nach dem absolut unstrittigen Strafstoßpfiff von Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein derart heftig reklamierten. [TV-Bilder – ab 01:55 Minute]

Fanol Perdedaj grätschte im eigenen Strafraum recht risikoreich gegen John Iredale. Mit einiger Verzögerung und unter Mithilfe von Assistent Tim-Julian Skorczyk entschied Schiedsrichterin Hussein erneut auf Strafstoß für Wiesbaden. Schon am Pfiff war eine mangelnde Überzeugung vom Foulspiel zu erkennen und so wurde die Entscheidung natürlich auch nicht besonders gut akzeptiert. Hussein hätte auch besser auf den Pfiff verzichtet, denn Perdedaj ging zwar recht risikoreich in den Zweikampf, spielte aber nur den Ball. Iredale blieb dann am Körper des Würzburgers hängen, weshalb er dann auch stürzte. [TV-Bilder – ab 02:40 Minute]

Eintracht Braunschweig 0:0 SV Waldhof Mannheim (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)

Marcel Seegert brachte Lion Lauterbach mit einer schlecht getimten Grätsche zu Fall und erhielt dafür von Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck die gelbe Karte. Die Braunschweiger forderten die rote Karte wegen der Verhinderung einer klaren Torchance, der Referee verwies aber auf den mitgelaufenen Verteidiger Alexander Rossipal. Wenn man das Bild allerdings zum richtigen Zeitpunkt anhält, dann kann man erkennen, dass der Mannheimer nicht mehr eingreifen konnte. Allerdings spricht etwas anderes eher gegen einen Platzverweis: Der Ball flog sehr hoch in die Richtung von Lauterbach, der den Ball erstmal annehmen musste und dann auch noch seitlich zum Tor stand. Zum Zeitpunkt des Foulspiels kann man damit eher nicht von einem Zug zum Tor sprechen. Im Ergebnis ist die Verwarnung eine vertretbare Entscheidung! [TV-Bilder – ab 35:30 Minute]

SC Verl – TSV 1860 München (SR: Nico Fuchs)

Verl’s Cottrell Ezekwem war Mitte der zweiten Hälfte als Abräumer unterwegs: Er sprang sehr robust in die Kopfballduelle mit Sascha Mölders und Marcel Bär, ehe er sich nach Wortgefecht mit Letzterem zu einem Check hinreissen ließ. Schiedsrichter Nico Fuchs ließ sich sehr lange Zeit, um die Partie zu unterbrechen. Nach zwei Minuten Pause beruhigten sich die Gemüter wieder und Fuchs zeigte Ezekwem für seinen Check die gelbe Karte. Diese Sanktion war absolut korrekt, die Hektik hätte sich der Referee aber mit schnellerem und energischerem Eingreifen sparen können. [TV-Bilder – ab 01:38:30 Minute

[fs]

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.