Der Torwart hat im eigenen Fünfmeterraum keine Sonderrechte mehr – in fußballtypischer Art und Weise darf auch mit ihm in den Zweikampf gegangen werden. Trotzdem werden noch die meisten Zweikämpfe abgepfiffen. Meist ist das aus spieltaktischer Sicht auch korrekt, doch müssen die Referees, wie in einer Szene am vergangenen Spieltag, differenzieren. Außerdem beschäftigen wir uns mit Strafstoßszenen, sowie einer „Notbremse“.
Karlsruher SC 3:2 SpVgg Greuther Fürth (SR: Timo Gerach)
Philip Heise verlor im eigenen Strafraum den Zweikampf gegen den hartnäckig nachsetzenden Jamie Leweling und fiel ihm im Anschluss in die Hacken. Schiedsrichter Timo Gerach gab aufgrund des klaren Fußfouls den berechtigten Strafstoß für Fürth. [TV-Bilder]
SV Sandhausen 4:0 1.FC Heidenheim (SR: Florian Badstübner)
Kevin Sessa ging gegen den davonstartenden Julius Biada volles Risiko und brachte ihn mit einer Grätsche von hinten zu Fall. Da Biada zum Zeitpunkt des Fouls eine klare Torchance inne hatte, entschied Schiedsrichter Florian Badstübner völlig zu Recht auf Platzverweis für den Heidenheimer. [TV-Bilder]
VfL Osnabrück 2:3 Würzburger Kickers (SR: Thorben Siewer)
Lukas Gugganig ging mit Kickers-Keeper Hendrik Bonmann ins Kopfballduell und hörte sofort einen Foulpfiff von Schiedsrichter Thorben Siewer. Der folgende Kopfballtreffer fand also keine Anerkennung und auch VAR Benedikt Kempkes konnte nicht eingreifen, da Siewer schon bevor der Ball die Linie überschritten hatte, pfiff. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, genießt der Torhüter im eigenen Strafraum keine Sonderrechte mehr! Sicher ist es vorzuziehen, etwa bei Kontakten mit den Händen des Keepers, wodurch der Ball nicht mehr gefangen werden kann, abzupfeifen. Doch ein Stürmer, der genau senkrecht zum Kopfball hochsteigt und keinen wesentlichen Kontakt mit dem Torhüter verursacht, sollte dies auch dürfen. Schiedsrichter Siewer hätte hier also das Spiel besser laufen lassen sollen. [TV-Bilder]
SV Darmstadt 1:2 Hannover 96 (SR: Patrick Alt)
Timo Hübers brachte Tobias Kempe zu Fall, welcher vehement einen Strafstoß forderte. Diesen Wunsch erfüllte Schiedsrichter Patrick Alt dem Darmstädter allerdings nicht. Hier war keine aktive Bewegung des Abwehrspielers von Hannover 96 zu sehen, vielmehr lief Kempe in diesen hinein. Weiterspielen war also die richtige Entscheidung! [TV-Bilder]
1.FC Nürnberg 1:1 Hamburger SV (SR: Dr. Felix Brych)
Toni Leistner bekam den Ball an die Hand, doch Schiedsrichter Dr. Felix Brych ließ weiterlaufen. Zu Recht, da der Ball von Leistners Oberschenkel an dessen Hand sprang. Solange die Hand sich nicht schon vor dem Kontakt mit einem anderen Körperteil in unnatürlicher Position befindet, kann es regeltechnisch in solchen Situationen keinen Strafstoß geben.