In der 2. Liga war viel los. Unter anderem gab es bei einem Eckball Verwirrung um ein vermeintliches Handspiel. In Berlin war der Unparteiische streng, entschied aber im vertretbaren Rahmen. In Fürth jedoch zu nachsichtig. Die Spieltagsanalyse:
Hannover 96 – Hamburger SV 1:0 (SR: Patrick Alt)
Szene 1: Ngankam verlud Hadzikadunic mit einer Körpertäuschung und ging gegen Sebastian Schonlau zu Boden. Alt gab Elfmeter für Hannover. Unstrittige Entscheidung, da der HSV-Kapitän nicht den Ball spielte, sondern mit dem Knie das Bein des Angreifers. [TV-Bilder – ab 04:30 Minute]
Szene 2: In der Nachspielzeit hatte die nächste überflüssige Aktion des Hamburgers Konsequenzen, als er Tresoldi der vor dem Innenverteidiger war und einen Konter einleitete mit dem Unterarm hielt und seinen Gegenspieler am Kopf traf. Durch dieses Foulspiel hatte der bereits beim Elfmeter verwarnte Hamburger durch Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs durch taktisches Foul verhindert. [TV-Bilder – ab 07:30 Minuten]
Hertha BSC – Jahn Regensburg 2.0 (SR: Richard Hempel)
Szene 3: Der eingewechselte Niederlechner ging im Mittelfeld nach einem Ball und traf diesen in der Luft. Ouro-Tagba kam zu spät und trifft den Berliner mit der offenen Sohle am Schienbein. Schiedsrichter Hempel bewertet das als ein grobes Foulspiel und schickte den Berliner mit Rot vom Feld. Eine harte Entscheidung. Ouro-Tagba wollte hier den Ball treffen, hatte das Bein in der Luft und beim Wiederaufsetzen des Fußes am Boden kreuzten sich beide und der Regensburger erwischte Niederlechner unglücklich und nicht absichtlich. Gibt für beide Sichtweisen eine nachvollziehbare Erklärung. Einerseits tritt er ihn mit der offenen Sohle aufs Schienbein, andererseits wenn der Fuß in der Luft ist muss er auch irgendwann wieder runter und hintreten. Das ist kein klassisches grobes Foulspiel. Die Rote Karte zu zeigen ist eine harte, aber vertretbare Entscheidung. [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]
SpVgg Greuther Fürth – SC Paderborn 1:1 (SR: Dr. Robin Braun)
Szene 4: Julien Green trat einen Freistoß, blieb aber in der Mauer an Paderborns Obermeier hängen. Schiedsrichter Braun ließ laufen. Richtig. Da sich der Fürther wegdrehte und sich der Arm am/vorm Körper befindet und demzufolge nicht die Körperfläche vergrößerte. [TV-Bilder – ab 03:35 Minuten]
Szene 5: Nach einem weiten Abschlag war Futkeu im Laufduell mit Götze auf dem Weg zum Tor wurde durch den Arm seines Gegenspieler an der Schulte umgerissen und zu Boden gebracht. Schiedsrichter Braun ließ weiterspielen und lag hier falsch! Das zweimalige Zupacken Götzes an der Schulter des allein in Richtung zulaufenden Futkeu hätte Rot wegen der Verhinderung einer klaren Torchance geben müssen. Das Wort „zu wenig“ wie der Sportschau-Reporter sagte, spielt nebenbei angemerkt bei einer Notbremse keine Rolle. Da geht es nur um die Ballkontrolle zum Zeitpunkt des Foulspiels und die dadurch verhinderte Torchance. Und für mich hätte hier der Video-Assistent auch eingreifen müssen! [TV-Bilder – ab 01:30 Minuten]
1.FC Köln – Eintracht Braunschweig 5:0 (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)
Szene 6: Für Aufregung sorgte die Ecke für Köln welche zur 1:0-Führung führte. Bei einer Eckballvariante standen zur Verwirrung der Braunschweiger zwei Kölner zur Ausführung bereit. Der eine spielte den Ball zum anderen. Der zweite Kölner hielt den Ball an und nahm den eigentlich ausgeführten Eckstoß außerhalb des Viertelkreises in die Hand. Statt Freistoß wegen absichtlichen Handspiels ordnete Schiedsrichter Jöllenbeck eine Wiederholung des Eckstoßes. Der ganze Vorgang ist sehr grenzwertig. Eigentlich werden auch Eckbälle nicht angepfiffen. Man muss nur drauf achten -und das übernimmt der Assistent- ob der Gegner den richtigen Abstand einhält.
Es ist aber so gewesen, dass Assistent Christian Bandurski „Stopp, Stopp“ ins Headset gerufen hat, weil der Abwehrspieler seiner Meinung nach vor Ausführung wieder angelaufen ist um den Abstand zu verkürzen.
Für mich persönlich und aus meiner Beobachtung am Samstagabends war es aber nicht so. Der Braunschweiger lief rückwärts bis zur markierten Stelle und erst als der Kölner den Ball aus dem Kreis passte lief er los. Indem Moment nahm der andere Kölner den Ball in die Hand.
Beweisen kann man es anhand der Bilder aber nicht. Wenn der Schiedsrichter sagte er wolle abpfeifen weil sein Assistent durch „Stopp Stopp“ die Ausführung unterbrach, er aber nur die Pfeife nicht so schnell in den Mund bekommen hat, dann zählt der Zeitpunkt der Wahrnehmung des Assistenten.
Es ist aber schon eher vom Ablauf ein absichtliches Handspiel und etwas unglücklich vom Schiedsrichterkollektiv. Davon abgesehen, bei 5:0 kräht danach ohnehin kein Hahn mehr….
Wenn man sich an den Abstoß bei Bayern in der Champions League erinnert, ist das hier der gleiche Zirkus und das hätte sich damals auch der Kollege mit einer klaren Ansage ersparen können. [TV-Bilder – ab 01:04 Minuten]
Szene 7: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hallten „Elfmeter-Rufe“ durchs Stadion und auch die Braunschweiger beschwerten sich vehement. Kaufmann war durch, erhoffte sich im Eina-Gegen-Eins-Duell gegen Urbig einen Kontakt und ging leicht zu Boden. War das Elfmeter? Schiri Jöllenbeck winkte sofort ab und hatte Kontakt zum Video-Assistenten. Doch der Schiedsrichter hatte Recht. Das war kein Foulspiel, da Urbig mit den Fingerspitzen den Ball klärte. Stark gesehen! [TV-Bilder – ab 04:19 Minuten]
1.FC Magdeburg – FC Schalke 04 2:2 (SR: Timo Gerach)
Szene 8: Kurz vor dem Ende gab es Aufregung. Marusic ist bei Hoti einen Tick vor Sanchez am Ball , der die Kugel jedoch ebenfalls gespielt hatte. Schiedsrichter Gerach zögerte nicht um auf den Punkt zu zeigen. Doch der VAR schaltete sich ein. Bastian Dankert schickte seinen Kollegen an den Monitor. In den Bildern sah es nach einem fairen Einsatz aus. Und so nahm Gerach den Elfmeter zurück. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 04:25 Minuten]
SSV Ulm – Fortuna Düsseldorf 1:2 (SR: Eric Weisbach)
Szene 9: Nach einem abgewehrten Ball flog der Ball hoch in den Strafraum, Strompf schaltete schnell, sprang heran und wurde dabei vom Iyoha getroffen. Der Düsseldorfer hatte dabei sein Bein deutlich zu hoch. Nach kurzer Überlegung zeigte Eric Weisbach, in seinem erstem Zweitligaspiel noch etwas zögerlich auf den Punkt und Gelb für das Einsteigen. Richtige Entscheidung, aber schön wäre es, Entscheidunsfreudiger. [TV-Bilder – ab 02:00 Minuten]
Szene 10: Zehn Minuten vor dem Ende zeigte Schiedsrichter Weisbach erneut auf den Punkt. Klaus wollte nach einer kurz ausgeführten Ecke den Ball in die Mitte bringen. Beim Versuch des Blockens sprang Dennis Chessa der Ball an die waagerecht vom Körper ausgestreckte Hand. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – 04:05 Minuten]