Für den Spielleiter der 3. Liga hab ich mich für Assad Nouhoum entschieden. Im Spiel Hannover II gegen Bielefeld zeigte er eine unaufgeregte und souveräne Leistung und lag auch sonst stets richtig.
Leider kam es aber auch am 11. Spieltag zu einigen großen Aufregern. So vergriff sich ein Offizieller im Ton, weil der Schiedsrichter falsch pfiff. Zweimal falsch lag der Referee in München. Zudem gab es einen kurioser Moment an der Hafenstraße in Essen.
1.FC Saarbrücken – Hansa Rostock 2:0 (SR: Tobias Wittmann)
Szene 1: Im Vorfeld des 2:0 für Saarbrücken beschwerte sich Hansa vehement über die Zweikampfauslegung des Schiedsrichter auf der rechten Außenbahn. Schiri Wittmann ließ das Spiel weiterlaufen und erkannte das Tor von Tim Civeja an. Für mich falsch, wenn ich mit beiden Beinenvon hinten in den Gegner grätsche ist das schon mal rücksichtslos. Hier wurde zwar zum größten Teil der Ball gespielt aber auch mit der Sohle und angewinkeltem Bein der Gegner getroffen, ist das eigentlich ein Foulspiel. Gerade vor den Bänken auf dem sogenannten „Präsentierteller“ wo so einen Zweikampf jeder mitbekommt, sollte man da schon pfeifen und nicht so dermaßen schleifen lassen. [TV-Bilder – ab 02:24 Minuten]
Szene 2: Bei einem Laufduell ging Sigurd Haugen mit Joel Bichsel im Strafraum zu Boden. Hansa forderte Elfmeter, Schiedsrichter Wittmann gab diesen aber nicht. Hier schiebt Bichsel den besser positionierten Haugen, der ihn überlief und dann durch einen Armeinsatz zu Fall kommt. Dieser ist für mich auch ursächlich für den Fall, weshalb es den Elfmeter für Hansa hätte geben müssen. [TV-Bilder – ab 44:55 Minuten]
Szene 3: Im Anschluss einer Ecke bekam Simon Stehle den Ball vermeintlich an den Arm, den fälligen Handelfmeter verweigerte Tobias Wittmann den Hanseaten abermals zu Unrecht. Hoer ist der Arm vom Körper abgestreckt und bewegt sich zum Ball. Eine Fehlentscheidung. [TV-Bilder – ab 1:04:20 Minuen]
SV Sandhausen – VfB Stuttgart II 1:1 (SR: Leonidas Exuzidis
Szene 4: Für reichlich Wirbel um Leonidas Exuzidis sorgte diese Partie. So gab es nach knapp 10 Minuten den ersten Aufreger am Sandhäuser Strafraum! Thomas Kastanaras wollte einen langen Ball noch erreichen und stieg deshalb mit offener Sohle gegen Königsmann ein. Dabei traf er den SVS-Torhüter mit den Stollen an den Händen. Der Stuttgarter deutsch-grieche bekam von Schiri Exuzidis aus Herne den gelben Karton überreicht. Das ist für mich eine Fehlentscheidung. Der Angreifer geht hier mit deutlich durchgestreckten Bein und der offenen Sohle in den Mann, während der Torwart den Ball schon sicher in seinen Händen gefangen hat. Auch wenn er da noch leicht zurückzieht, trifft Kastanaras den Keeper sehr hart. Das ist letztlich für mich eine brutale Spielweise, deren Folge der Platzverweis sein muss. [TV-Bilder – ab 00:55 Minuten]
Szene 5: Vor der Pause der nächste Aufreger im Stuttgarter Strafraum! Eine Flanke von Iwe von der linken Seite wurde von Glück abgewehrt und dann forderten die Sandhäuser Elfmeter. Auch das wurde für mich tendenziell richtig entschieden, weil der Arm des Stuttgarter bei der Flanke doch sehr nahe am Körper hängt und er demzufolge die Körperfläche nicht vergrößerte. [TV-Bilder – ab 55:32 Minuten]
Erzgebirge Aue – Energie Cottbus 1:3 (SR: Daniel Schlager)
Szene 6: Infolge einer Freistoß von Aue ging Filip Kusic in der Mitte des Sechzehners im Duell mit Mika Clausen zu Fall und gönnte sich eine Ruhepause. Unmittelbar im Anschluss war der Ball im Tor. Daniel Schlager erkannte dieses an, weil das bearbeiten zu einer einigermaßen erlaubten Spielweise im Strafraum gehört. Demzufolge das anschließende Tor anzuerkennen, die richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 02:20 Minuten]
Wehen Wiesbaden – Dynamo Dresden 1:0 (SR: Lars Erbst)
Szene 7: Im Mittelfeld legte sich Stefan Kutschke den Ball zu weit vor, ging dann aber mit gestrecktem Bein in Florian Hübner. Schiedsrichter Lars Erbst wartete mit seiner Entscheidung lange, gab dann aber dem Dresdner Angreifer glatt Rot. Auch das ist die absolut richtige Entscheidung, denn er war mit vollem Risiko in Hübner eingesprungen und hatte dabei die Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf genommen. [TV-Bilder – ab 02:26 Minuten]
Szene 8: Für ein sehr hartes Einsteigen im Mittelfeld gegen Tony Menzel sah Gino Fechner „nur“ Gelb. Hier grätschte der Dresdner in die Füße und traf seinen Gegenspieler hart und brutal. Weil dadurch die Gesundheit des Gegenspielers in Kauf genommen wird und weit über in rücksichtsloses Einsteigen hinausgeht, hätte Schiri Erbst dem Dresdner Gino Fechner für mich den roten Karton zeigen müssen! [TV-Bilder – ab 01:23:05 Minuten]
Rot-Weiss Essen – Sportclub Verl 1:3 (SR: Nico Fuchs)
Szene 9: Julian Eitschberger beging ein taktisches Foul und sah von Schiedsrichter Fuchs zunächst erst Gelb, kurze Zeit später nahm er diese Entscheidung aber wieder zurück und zeigte glatt Rot. Zwar grätscht er von hinten mit gestreckten Bein und offener Sohle in den Gegner und trifft den Fuß, was eine hellere Farbe noch möglich erscheinen lässt, aber wenn man mit hoher Intensität so den Gegenspieler von hinten wegmäht, nimmt man letztlich doch die schwere Verletzung billigend in Kauf. Möglicherweise wegen der sich nun andeutenden Verletzung des stark blutenden Taz und der Erkennung des Treffers an der Achillessehne revidierte er seine Entscheidung von Gelb auf Rot. Der Regel entsprechend kann eine Entscheidung bis zur nächsten Spuelfortsetzung revidiert werden. Zwar ist die schwere Verletzungsfolge nicht maßgebend für einen Platzverweis, aber dennoch ist Rot mindestens bessere Entscheidung. Glaubwürdiger wäre es aber gewesen, wenn er direkt die rote Karte gezeigt hätte, denn es sieht für den Außenstehenden denkbar blöd aus, wenn er sich dann korrigiert. Auf diesem Niveau sollte ein Schiedsrichter aber dann schon bei seiner Entscheidung bleiben und sich nicht von allen, die deutlich weiter weg stehen, etwas einreden lassen.
Auch beschreibt er es in dem Magenta Sport-Interview falsch. Wenn er ehrlich gewesen wäre, hätte er gesagt, als er das Blut sah, zog er Rot und wenn einer so stark blutet muss ja was gewesen sein. Die Entscheidung Rot für Eitschberger ist letztlich am Ende dennoch vertretbar, aber irgendwie vom Ablauf eine ganz komische Situation. [TV-Bilder – ab 0:54 Minuten]
Szene 10: Michael Stöcker bekam den Ball an den Arm . Schiedsrichter Fuchs gab Elfmeter für Essen. Der Handelfmeter und Gelb für Stöcker sind richtigen Entscheidungen, da der Ball nicht ins Tor gegangen wäre. [TV-Bilder – ab 02:42 Minuten]
TSV 1860 München – VfL Osnabrück 2:2 (SR: Konrad Oldhafer)
Szene 11: Im Zweikampf mit Hobsch fiel Giamfy und spielte den Ball eindeutig mit der HAnd. Dadurch kam der Münchner nicht mehr an die Kugel. Allerdings entschied Schiedsrichter Oldhafer sich gegen einen Strafstoß und gab stattdessen ein Stürmerfoul. Hier liegt überhaupt kein Foulspiel von Hobsch vor. Im Fallen spielte aber Gyamfi die Kugel mit der Hand. Dabei ist der Arm über dem Kopf, die Armhaltung ist unnatürlich und strafbar. Da Hobsch aber auch nur noch den Torhüter vor sich hatte, wird gleichzeitig durch das Handspiel eine klare Torchance verhindert, weshalb es zudem Rot geben muss. Auf Stürmerfoul zu entscheiden ist eine Fehlentscheidung. Es hätte Elfmeter und den Platzverweis geben müssen! [TV-Bilder – ab 02:39 Minuten]
Szene 12: Bei einem Zweikampf sprang Conus zum Ball, wurde von Kozuki gestört. um sich etwas zu befreien sprang er hoch. Schiedsrichter Konrad Oldhafer entschied auf Elfmeter und lag dabei wieder falsch! Auch wenn der Sturz des Angreifers etwas spektakulär aussieht, ist kein auszumachen. Der Strafstoß eine Fehlentscheidung! [TV-Bilder – ab 04:07 Minuten]