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Nach einem Abseitstor diskutierten Christoph Daferner und Mika Joel Baur (li.) Schiedsrichter Nico Fuchs ud Torwart Philipp Schulze. (Foto: Imago/Hentschel)

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 26. Spieltag | 3. Liga

Ein erneut durchwachsenes Wochenende mit vielen Fehlern sah man am 26. Spieltag in der 3. Liga. Mitunter auch von zwei Schiedsrichtern aus Liga 2 die ungewohnt unsicher wirkten und enorme Probleme hatten. Jedoch gab es diesmal drei sehr starke Schiedsrichter die in vielen Situationen ein äußerst gutes Auge bewiesen: 

Platz 🥇 Nico Fuchs:  Unser Schiedsrichter des Spieltags ist Nico Fuchs der die Partie Dresden gegen Verl leitete. In der 24. Minute war Fuchs und das Gespann früh gefordert. Daferner schoß das vermeintliche 2:0 für Dresden, jedoch ging nach kurzer Absprache die Fahne von Assistent Tobias Esch hoch. Und dies nach genau Betrachtung korrekt! Der Ball kam zwar zuvor von einem Verler Verteidiger, jedoch lag dort kein kontrolliertes Spielen vor, weshalb Esch und Fuchs zurecht das Tor aberkannten! Gutes Auge von den beiden!! Zudem zeigte Fuchs in Minute 65 auf den Punkt und gab Dresden einen Elfmeter. Dies ebenfalls korrekt, da Verteidiger Bünning klar mit dem ausgefahrenen Bein den Angreifer Kammerbauer der Dresdener trifft! Insgesamt eine sehr lobenswerte Leistung von Fuchs und gerne weiter so!

Platz 🥈 Kevin Behrens: Erneut schafft es Kevin Behrens an seiner guten Leistung aus dem letzten Spiel anzuknüpfen. Diesmal wurde er zur Zweitvertretung des BVB’s geschickt, die die Gäste aus dem nahegelegenen Essen begrüßten. Bei über 4000 Gästefans behielt Kevin Behrens jederzeit Ruhe und zeigte eine gute Leistung über 90 Minuten! Besonders zu vermerken ist die Gelb-Rote Karte gegen den Dortmunder Almugera Kabar, der in Minute 67. den Essener Flügelspieler Mizuta hart von den Beinen geholt hat! Richtige Entscheidung!

Platz 🥉 Timon Schulz: Zum Spiel der zwei Aufstiegskandidaten Viktoria Köln gegen Saarbrücken wurde der Hannoveraner Timon Schulz angesetzt. Dieses Vertrauen bei der Ansetzung zeichnete sich als positiv im Nachhinein aus, da Schulz im gesamten Spiel jederzeit Herr der Lage war! Es war ein zweikampfbetontes Spiel mit über 30 Foulspielen, jedoch behielt Schulz einen kühlen Kopf und zückte nur dreimal in der Partie die gelbe Karte. Dies führte zu einem guten Spielfluss und einer hohen Akzeptanz bei den Spielern! Besonders zu loben war seine hervorragende Kommunikation gegenüber den Spielern und Verantwortlichen!

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FC Energie Cottbus – VfL Osnabrück1:2 (SR: Yannick Rupert)

Szene 1: Marcus Müller traf zur Osnabrücker Führung, Schiedsrichter Rupert ließ das Tor gelten. In der Zeitlupe ist jedoch zu sehen, dass dieser bei der Flanke sich leicht im Abseits befand. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen.

Szene 2: Nur eine Minute pfeift der Schiedsrichter Elfmeter für Cottbus. Auf der linken Seite drang Krauß in den Strafraum ein, Niehoff grätschte und bekam den chippenden Ball an den nach oben stehenden Arm. Elfmeter! Ein nach oben stehender Arm stellt eine unnatürliche Armhaltung und ein absichtliches Handspiel dar. Zwar kann man wegen der relativen kurzen Distanz immer diskutieren, aber wenn der Arm so oben ist und den Ball blockt, dann ist es eben Hand. Gibt er ihn nicht, würde ein VAR hier eingreifen. Richtige Entscheidung!

Szene 3: An der Strafraumgrenze brachte Tolcay Cigerci Niehoff zu Fall. Yannick Rupert zögerte kurz ob der Kontakt des linken grätschenden Beins sich auf der Linie befindet, zeigte aber dennoch auf den Punkt. Betrachtet man aber die Zeitlupe sieht man, dass es exakt vor der Linie ist, zumal der Osnabrücker auch vor der Linie fiel. Für den Unparteiischen aber sehr schwer einzuschätzen. Dennoch wäre die richtige Entscheidung der Freistoß vom Strafraumrand gewesen. Fehlentscheidung den Elfmeter zu geben!

FC Ingolstadt – SV Sandhausen 2:1 (SR: Dr. Max Burda)

Szene 4: Ein Pass kam in den Lauf von Malone, dieser wurde als er seinen Körper reinstellte von Lorch bearbeitet, sodass der Sandhäusener in den Verteidiger hineinlief, dabei aber auch ungestüm die Arme einsetzte. Malone ging zu Boden, der Pfiff von Schiedsrichter Burda erfolgte. Für mich eine Fehlentscheidung. ein sehr leichter Kontakt an der Schulter, die Malone sehr gerne annahm. Hier hätte wohl ein Video-Assistent eingegriffen.

Wehen Wiesbaden – Erzgebirge Aue 0:2 (SR: Patrick Schwengers)

Szene 5: Nach der Pause eine sehr strittige Szene. Marvin Stefaniak bekam den Ball an den seitlich vom Körper abstehenden Arm. Schiedsrichter Schwengers entschied nicht auf Handelfmeter für Wiesbaden. Zwar eine kurze Distanz, aber der Abwehrspieler hat die Orientierung zum Ball und berührt diesen absichtlich mit dem Arm. Schwengers stand hier aber auch sehr schlecht und guckte von hinten auf die Szene. Hätte er Seitenblick gehabt, wäre die Entscheidung Handelfmeter getroffen worden.

Szene 6: Die Veilchen schalteten schnell um und Marvin Stefaniak erzielte das 2:0 für Aue. Doch auch dies ist eine Fehlentscheidung, da Stefaniak aus einer knappen Abseitsposition gestartet war.

Borussia Dortmund II – Rot-Weiss Essen 0:1 (SR: SR: Kevin Behrens)

Szene 7: Almugera Kabar holte bei einem Essener Konter holte Mituta mit einer Grätsche unsanft von den Beinen. Schiedsrichter Behrens verwies den schon verwarnten BVB-Vertreidiger mit der Ampelkarte des Feldes. Korrekte Entscheidung!

Hannover 96 II – TSV 1860 München 1:3 (SR: Felix Weller)

Szene 8: Nach einer Ecke verschätzte sich 96-Keeper Wechsel und Verlaat köpfte den Ball in aufs leere Tor. Dabei traf der Münchener aber Mitspieler Maier, der hinter der Torlinie stand. Schiedsrichter-Assistent Henry Schröder signalisierte auf Abseits und Felix Weller gab das Tor nicht. Dabei handelt es sich aber um eine Fehlentscheidung. Wenn man sich anschaut wo der Münchener Maier steht als er den Ball abbekommt, kann man daraus schließen, dass der Ball hinter der Linie war! Man kann argumentieren, dass der Spieler Maier beim Zuspiel eindeutig vor der Linie stand. Dies ist auch korrekt, aber ebenfalls irrelevant, da er mit dem Rücken zum Ball steht und gar nicht sieht, dass der Ball zu ihm kommt. Somit ist er passiv in der Situation und greift erst ein, als er den Ball schließlich an den Rücken bekommt. Deshalb muss man schauen, wo er erst aktiv eingreift und dies wird augenscheinlich erst dann sein, als der Ball schon hinter der Linie war!

Zusammenfassend: Man muss schauen wo der Spieler den Ball an den Rücken bekommt. Weil er da erst aktiv wird. Er geht vorher gar nicht zum Ball, da er den auch nicht sieht.

Dynamo Dresden – Sportclub Verl 3:0 (SR: Nico Fuchs)

Szene 9: Mitte der ersten Hälfte eine regeltechnisch interessante Szene. Mit einem schlampigen Pass brachte Schulze Fynn Otto in Bedrängnis, der mit einer Grätsche den Ball vor Daferner wegspitzeln wollte, so allerdings Baur ins Spiel brachte der zuvor auf den Torwart zugelaufen war. Im zweiten Versuch legte er quer auf Daferner, der den Ball im Tor unterbringen konnte. Da dies vom Abwehrspieler kein gezieltes Zuspiel ist, ist das eindeutig eine Abwehraktion. Somit stand Baur im Vorfeld im Abseits. Auch wenn der Ball am Ende vom Verteidiger berührt wird, liegt kein kontrolliertes Spielen vor. Richtige vom Schiedsrichterteam das Tor wegen Abseits abzuerkennen und ein Sonderlob an Tobias Esch, der dies so richtig erkannt hat!

Szene 10: Im Strafraum brachte Patrick Kammerbauer mit einem langen Bein Brünning zu Fall. Schiedsrichter Fuchs entschied auf Elfmeter. Unstrittige Entscheidung!

Arminia Bielefeld – VfB Stuttgart II 4:1 (SR: Leonidas Exuzidas)

Szene 11: Im eigenen Strafraum wurde Samuele di Benedetto unter Gegnerdruck angespielt, konnte den Ball aber nicht kontrollieren. Joel Grodowski lief an um ihm diesen abzunehmen, wurde aber dann vom 19-Jährigen Stuttgarter Benedetto zu Fall gebracht. Schiedsrichter Exuzidis zeigte sofort auf den Punkt. Unstrittige Entscheidung!

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