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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 15. Spieltag | 3. Liga

In der 3. Liga zeichnen sich die Referees häufig zu nachsichtig. Wir analysieren die wichtigsten Szenen aus fehlenden Platzverweisen und nicht gegebenen Strafstößen.

SR-Experte Felix Stark

Von: Felix Stark

Viktoria Köln – Dynamo Dresden 1:5 (SR: Florian Exner)

Szene 1: Christoph Greger warf sich in einen Schuss und berührte den Ball mit dem abgespreizten Arm. Schiedsrichter Florian Exner gab den vertretbaren Handelfmeter für Dresden. Hier nahm der Kölner das Risiko, den Ball mit dem abgespreizten Arm abzuwehren, sodass es in Ordnung ist, hier zu pfeifen. Nach der Regel eines der klarsten Handspiele: in den Schuss drehen und den Ball blocken. Obwohl er sich wegdreht, wirft er sich mit weit vom Körper abgespreizten Arm in den Schuss und blockt den Ball. Deshalb ist es laut aktueller Regelauslegung ein strafbares Handspiel und keine gelbe Karte. Aber irgendwie bekommen sie die Handspielauslegung nicht zur vollsten Zufriedenheit hin… [TV-Bilder – ab 0:24 Minute]

Szene 2: Christoph Greger kam gegen Jakob Lemmer zu spät und holte diesem im eigenen Strafraum von den Beinen. Schiedsrichter Exner gab wieder Strafstoß für Dresden und zeigte dem Kölner die gelb-rote Karte. Man kann hier sehr gut von der ballorientierten Verhinderung einer klaren Torchance sprechen, da Lemmer wenige Meter vor dem Kölner Tor in einer guten Schussposition war. Richtige Entscheidung des Unparteiischen! [TV-Bilder – ab 2:05 Minute]

MSV Duisburg – FC Ingolstadt 1:2 (SR: Tom Bauer)

Szene 3: Benjamin Kanuric hielt Marvin Knoll bei einem Eckstoß fest, Schiedsrichter Tom Bauer gab allerdings keinen Strafstoß für Duisburg. Hier sollte nicht stören, dass der Ball nicht in Spielnähe ist. Der Ingolstädter ging hier auch deutlich weiter, als es die üblichen Positionskämpfe beim Eckstoß erlauben. Es hätte also Strafstoß für Duisburg geben müssen. [TV-Bilder – ab 1:36:59 Minute]

Szene 4: Tomas Pledl setzte sich gegen Moritz Seifert durch, welcher dann seinen Fehler noch mit allen Mitteln ausbügeln wollte. Da diese mit mehreren Schubsen und einem Fußkontakt nunmal regelwidrig waren, gab es den Strafstoß für Duisburg. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 2:30 Minute]

SC Verl – Hallescher FC 3:2 (SR: Dr. Riem Hussein)

Szene 5: Julian Eitschberger brachte im eigenen Strafraum Nicolas Sessa zu Fall. Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein entschied sofort auf Strafstoß für Verl. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 0:57 Minute]

SpVgg Unterhaching – Erzgebirge Aue 0:0 (SR: Lukas Benen)

Szene 6: Manuel Stiefler verfehlte bei einer Grätsche gegen Marcel Bär den Ball, Schiedsrichter Lukas Benen nahm aber dennoch einen Ballkontakt wahr und ließ weiterspielen. Leider lag der Unparteiische daneben, es hätte gar die rote Karte für den Hachinger geben müssen, da hier eine klare Torchance vorlag. [TV-Bilder – ab 1:21:50  Minute]

Szene 7: Borys Tashchy blieb an Manuel Stiefler hängen, Schiedsrichter Benen gab aber wieder keinen Strafstoß. Dieses Mal war die Entscheidung eher vertretbar, da der leichte Fußkontakt nicht wirklich ins Fallmuster passte und insgesamt für einen Strafstoß auch nicht ausreicht. [TV-Bilder – ab – 1:43:00 Minute]

Borussia Dortmund II – VfB Lübeck 1:1 (SR: Assad Nouhoum)

Szene 8: Der bereits verwarnte Samuel Bamba grätschte ohne Not von hinten gegen Manuel Farrona Pulido. Schiedsrichter Assad Nouhoum schickte den Dortmunder völlig zurecht mit der gelb-roten Karte vom Feld. [TV-Bilder – ab 3:40 Minute]

SC Freiburg II – SC Preußen Münster 2:2 (SR: Leonidas Exuzidis)

Szene 9: Joel Grodowski setzte sich gegen Serge Müller durch und ging dann zu Boden, Schiedsrichter Leonidas Exuzidis gab aber keinen Strafstoß. Hier hätte man aber durchaus pfeifen können, da der Münsteraner die deutlich bessere Position zum Ball hatte und dann umgelaufen wurde. [TV-Minute – ab 0:45 Minute]

Szene 10: Yassine Bouchana stieg Gabriel Pellegrino erst auf den Knöchel und dann auf das Knie. Schiedsrichter Exuzidis zeigte dem Münsteraner die gelbe Karte und ließ dabei viel Gnade walten. In einer völlig statischen Situation ist es nicht wirklich naheliegend, dass man zweimal am Ball vorbei so deutlich auf einen Spieler tritt. Ein Platzverweis wäre mehr als vertretbar gewesen. [TV-Bilder – ab 4:07 Minute]02:00:30)

RW Essen – Waldhof Mannheim 2:0 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 11: Samuel Abfinde ließ im eigenen Strafraum gegen Marvin Obuz das Bein stehen. Nachdem der Essener zu Boden ging, entschied Schiedsrichter Dr. Robert Kampka auf Strafstoß. Unstrittige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 2:19 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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