You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 36. Spieltag, 3.Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 36. Spieltag, 3.Liga

In der 3.Liga war wieder einiges los. Besonders auffällig war, dass einige Handspiele in den Strafräumen nicht geahndet wurden, während die Referees bei vermeintlichen Foulspielen meist zu Recht großzügig waren.

Türkgücü München 1:2 SC Verl (SR: Jonas Weickenmeier)

Nico Gorzel eroberte im Duell mit Yannick Langesberg den Ball und legte zu Omar Sijaric, welcher zur Münchener Führung traf. Verl reklamierte ein Foulspiel von Gorzel, doch Schiedsrichter Jonas Weickenmeier erhörte die Proteste nicht. Robuste, aber faire Zweikampfführung, die zu Recht nicht unterbunden wurde. [TV-Bilder – ab 00:40 Minute]

FC Ingolstadt 04 0:0 1.FC Saarbrücken (SR: Konrad Oldhafer)

Manuel Zeitz bekam einen Ball im eigenen Strafraum an den deutlich abgestreckten Arm, worauf Ingolstadt einen Strafstoß reklamierte. Schiedsrichter Konrad Oldhafer stand schlecht zur Szene, er nahm offenbar gar keinen Kontakt war. Pech für die Ingolstädter, denn hier lag ein strafbares Handspiel vor! [TV-Bilder – ab 01:05 Minute]

Dynamo Dresden 2:0 Viktoria Köln (SR: Franz Bokop)

Kai Klefisch bot im eigenen Strafraum ungeschickt das herausgestellte Bein an, welches Panagiotis Vlachodimos zum Fallen nutzte. Schiedsrichter Franz Bokop ließ sich lange Zeit, bis er dann doch auf Strafstoß für Dynamo entschied. Trotzdem am Ende eine vertretbare Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

SV Wehen Wiesbaden 1:1 TSV 1860 München (SR: Christian Dingert)

Jakov Medic berührte im eigenen Strafraum eine Flanke mit dem weit abgestreckten Arm, was von Schiedsrichter Christian Dingert nicht geahndet wurde. Zu Unrecht, denn hier hätte es Strafstoß wegen des strafbaren Handspiels geben müssen. [TV-Bilder – ab 01:30 Minute]

1.FC Kaiserslautern 4:1 KFC Uerdingen (SR: Mitja Stegemann)

Fridolin Wagner bekam im gegnerischen Strafraum einen Ball unabsichtlich an den Oberarm. Von dort kam er über mehrer Stationen wieder zurück zu Wagner, der den Ball ins Tor schoss. Somit stellte sich also die Frage der Unmittelbarkeit der Ballberührung zum Torerfolg. Dies kann durch die weiteren Stationen dazwischen verneint werden, womit das Tor zum 0:1 zu Recht zählte. [TV-Bilder – ab 00:50 Minute]

Asani Lukimya und Jean Zimmer behakten sich an der Uerdinger Strafraumgrenze, wo Letzterer dann auch zu Boden ging. Schiedsrichter Mitja Stegemann ließ weiterlaufen und lag damit auch richtig. Klar gingen die Beteiligten robust zu Werke, aber ein Foulspiel war hier nicht zu erkennen. [TV-Bilder – ab 47:00 Minute]

Einen Körperkontakt nutzte auf der anderen Seite dann Lukimya selbst, um einen Strafstoß zu fordern. Wieder wurden die Proteste zu Recht nicht erhört, denn auch hier war kein Foulspiel zu sehen. [TV-Bilder – ab 01:54:40 Minute]

1.FC Magdeburg 3:2 MSV Duisburg (SR: Tom Bauer)

Alexander Bittroff und Aziz Bouhaddouz hatten nach einem robusten Zweikampf des Magdeburgers etwas zu klären, worauf dem Duisburger bei wieder laufendem Spiel völlig die Sicherungen durchbrannten und er zurückgehalten werden musste. Schiedsrichter Tom Bauer zeigte ihm hierfür die gelbe Karte, während Bittroff straffrei aus der Sache herauskam. Auch wir konnten anhand der TV-Bilder die Beleidigung nicht hören, was Bauer wohl nicht anders erging, da der Ball bereits wo anders war und man dann natürlich auch darauf konzentriert ist. Dass der Ausraster von Bouhaddouz nicht vom Himmel fiel, hätte aber zumindest unter Mithilfe von Assistent Jan Dennemärker klar sein müssen, was dann auch die Verwarnung für den Magdeburger bedeuten müsste. Das sind ganz blöde Szenen für Schiedsrichter, wo sie besonders in unteren Klassen Spiele verlieren können. Hier hatten sich die Beteiligten zum Glück schnell unter Kontrolle. [TV-Bilder – ab 59:40 Minute]

Sirlord Conteh tankte sich durch die ganze Duisburger Hintermannschaft bis zum Strafraum durch und kam dann im Duell mit Lukas Scepanik zu Fall. Schiedsrichter Bauer ließ weiterlaufen, was zu Recht Proteste hervorrief. Hier lag ein klares Haltevergehen vor! Trotzdem hätte es nur Freistoß, sowie eine Verwarnung geben müssen, da das Haltevergehen klar vor dem Strafraum stattfand und sich auch nicht in diesen hinein erstreckte. [TV-Bilder – ab 01:41:10 Minute]

Hansa Rostock 0:0 FSV Zwickau (SR: Patrick Ittrich)

Lukas Scherff drehte sich mit deutlich abgestrecktem Arm in einen Schuss und hatte Glück, dass Schiedsrichter Patrick Ittrich weiterlaufen ließ. Der Rostocker verbreiterte hier seine Körperfläche deutlich, was ein strafbares Handspiel darstellte. [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

Davy Frick hielt Manuel Farrona-Pulido kurz vor dem Strafraum an der Schulter fest und erhielt dafür die gelbe Karte. Da er schon verwarnt war, schickte ihn Ittrich zu Recht mit der gelb-roten Karte vom Feld. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

SV Meppen 0:2 VfB Lübeck (SR: Dr. Max Burda)

Willi Evseev fuhr im eigenen Strafraum das Bein gegen Tim Kircher aus. Schiedsrichter Dr. Max Burda stand daneben und entschied sofort auf Strafstoß für Lübeck. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]

SV Waldhof Mannheim 3:2 Hallescher FC (SR: Robin Braun)

Jasper Verlaat blockte einen Schuss in bester Torwart-Manier mit dem Arm, kam allerdings straffrei aus der Situation heraus. Schiedsrichter Robin Braun stand zur Situation zentral und hatte keine Sicht, da ein Spieler der Gäste genau vor Verlaat stand. Hier zeigte sich einmal mehr, wie wichtig es ist, das Stellungsspiel besonders vor den Strafräumen flexibel anzupassen, um in jeder Situation die beste Sicht zu haben. [TV-Bilder – ab 02:20 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.