Ein sehr unterhaltsamer Spieltag in der 2. Liga lieferte sehr viel Material zur Analyse. Es geht um insgesamt zehn Strafraumszenen, zwei Torerzielungen und zwei Platzverweise.
1.FC Heidenheim 2:1 SV Darmstadt 98 (SR: Florian Heft)
Lasse Sobiech grätschte von hinten gegen Tim Kleindienst und traf den Heidenheim am Fuß. Schiedsrichter Florian Heft ahndete das unstrittige Foulspiel zu Recht. Fraglich war nur der Ort des Kontakts: Hier wurde nach Rücksprache mit VAR Harm Osmers berechtigterweise auf Strafstoß entschieden, da der entscheidende Kontakt auf der Linie sich befand. [TV-Bilder – ab 0:50 Minute]
Matthias Bader ging gegen den aus dem Strafraum herauslaufenden Christian Kühlwetter äußerst ungeschickt vor und schubste diesen in den Rücken. Da dies noch innerhalb des Strafraums stattfand, gab Schiedsrichter Heft den zweiten Strafstoß für Heidenheim. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 1:48 Minute]
Nemanja Celic berührte eine Hereingabe im eigenen Strafraum mit dem Arm, worauf die Heidenheim den dritten Strafstoßpfiff forderten. Heft entschied allerdings auf Eckstoß und wurde von VAR Osmers in seiner Bewertung bestätigt. Celic’ leicht abgespreizter Arm resultierte aus seiner Sprungbewegung, weshalb der Kontakt nicht strafbar war. [TV-Bilder – ab (nicht in den Highlights)
FC Ingolstadt 1:2 Fortuna Düsseldorf (SR: Thorben Siewer)
Andre Hoffmann traf nach einem Freistoß zum 0:1, VAR Florian Lechner schaltete sich aber ein und prüfte ein mögliches Fouslpiel von Marcel Sobottka am Strafraumrand. Schnell kam Schiedsrichter Thorben Siewer aber zu dem Ergebnis, dass es sich um einen Zusammenprall handelte und lag damit auch absolut richtig! [TV-Bilder – ab Minute]
Florian Kastenmeier lief aus seinem Strafraum heraus und stieß mit Verteidiger Florian Hartherz zusammen. Den ansonsten weiter auf sein Tor zurollenden Ball spielte der Düsseldorfer Keeper anschließend weit außerhalb des Strafraums mit der Hand. Schiedsrichter Siewer zeigte Kastenmeier hierfür die rote Karte. Zu Recht, denn es standen zwei weitere Ingolstädter in der Nähe, die den bereits auf das Tor zurollenden Ball ins Tor schießen konnten. Eine klare Torchance lag also vor. [TV-Bilder – ab 2:35 Minute]
Gegen Justin Butler riskierte Raphael Wolf Kopf und Kragen. Nach dem abgewehrten Ball stellte sich Khaled Narey im Strafraum ungeschickt an, foulte Filip Bilbija und verursachte einen Elfmeter. [TV-Bilder – ab 2:49 Minute]
SC Paderborn 1:2 Holstein Kiel (SR: Franz Bokop)
Jamilu Collins wollte im Duell mit Marcel Berger einen Strafstoß herausholen und ließ sich zu einer extrem dreisten Schwalbe hinreissen, auf welche Schiedsrichter Franz Bokop allerdings nicht hereinfiel. Da der Paderborner bereits verwarnt war, flog er völlig zu Recht mit der gelb-roten Karte vom Platz. [TV-Bilder – ab 1:08 Minute]
Robin Yalcin spitzelte im eigenen Strafraum knapp vor Joshua Mees den Ball weg, ehe er den Kieler zu Fall brachte. Beide Spieler spielten am Ende nicht den Ball und wollten aber zum Ball gehen. Der Verteidiger von Paderborn ging jedoch mit seinem linken Bein nicht nur zum Ball, sondern streckte es bewusst in Richtung Gegenspieler heraus und kam so zwischen dem seine Beine. Somit lag hier für uns ein Foulspiel vom Verteidiger vor, welches mit einem Strafstoß geahndet werden hätte müssen. Nach kurzer Kontrolle durch VAR Johann Pfeifer war klar, das Bokop mit der Entscheidung, das Spiel laufen zu lassen, jedoch vertretbar richtig lag, sodass aufgrund vorhandener Wahrnehmung und hoher Eingriffsschwelle eine Korrektur nicht möglich war. [TV-Bilder – ab 2:43 Minute]
Auf der Gegenseite wurde es auch strittig. Hier ist jedoch nach mehreren Wiederholungen nicht zu erkennen, dass der Paderborner Spieler den Ball spielt. Sein Fuß ist in dieser Perspektive sogar leicht hinter dem des Kieler Spielers, sodass davon auszugehen ist, dass er nur den Mann getroffen haben kann. Auch hier wäre ein Strafstoß in jedem Fall die bessere Entscheidung gewesen. Stattdessen gab es Ecke, welche Josha Mees zum 2:1-Siegtreffer verwandelte. Glück gehabt. [TV-Bilder – ab 2:55 Minute]
SSV Jahn Regensburg 3:2 Erzgebirge Aue (SR: Dr. Felix Brych)
Kaan Caliskaner setzte gegen Aue-Keeper Martin Männel, der den Ball nur abklatschen lassen konnte. So stand Andreas Albers richtig und traf zum Sieg für Regensburg. VAR Benjamin Cortus checkte ein mögliches Foulspiel von Caliskaner an Männel, gab Schiedsrichter Dr. Felix Brych dann aber schnell das Zeichen, dass der Regensburger einfach schneller am Ball war und kein Foulspiel vorlag. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 3:30 Minute]
Hansa Rostock 0:2 FC Schalke 04 (SR: Dr. Arne Aarnink)
Thomas Ouwejan berührte einen Schuss aufs Tor mit dem Ellenbogen, was einen Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink zur Folge hatte. Allerdings hatte VAR Dr. Robert Kampka etwas dagegen und riet dem Referee, sich die Szene nochmal anzuschauen. Der Schalker drehte sich nämlich weg und berührte den Ball bei angelegtem Arm. Diese Aktionen sollen nicht mehr geahndet werden, sodass der Eingriff berechtigt war und der Strafstoß zu Recht zurückgenommen wurde. [TV-Bilder – ab 3:28 Minute]
Karlsruher SC 1:3 FC St. Pauli (SR: Nicolas Winter)
Tim Breithaupt agierte im eigenen Strafraum robust, sodass Daniel Kofi Kyereh zu Boden ging. Schiedsrichter Nicolas Winter entschied mit einiger Verzögerung auf Strafstoß für St. Pauli. Eine zu harte Entscheidung, denn Breithaupt stellte seinen Körper zwar leicht gegen den Gegner, blieb dabei aber im Rahmen des eigentlich Erlaubten. Der Sturz des Paulianers mutete zudem recht gewollt an. VAR Sven Jablonski waren hier aber leider die Hände gebunden, da die eigentlich nicht ausreichende Aktion des Karlsruhers am Ende doch vorlag und die Entscheidung damit nicht klar falsch war. [TV-Bilder – ab 1:32 Minute]
SG Dynamo Dresden 3:0 SV Werder Bremen (SR: Robert Hartmann)
Chris Löwe striff im eigenen Strafraum Marvin Duksch am Fuß, worauf der Bremer zu Boden ging. Schiedsrichter Robert Hartmann ließ weiterlaufen und gab auch nach Beratung mit VAR Benjamin Brand keinen Strafstoß. Ein Kontakt lag hier zweifelsfrei vor, jedoch konnte man am Fallmuster sehr gut erkennen, dass dieser nicht ursächlich für den Sturz war. Duksch lief viel mehr weiter, stellte dann ein Bein ab und ging recht bewusst zu Boden. Korrekt, hier keinen Strafstoß zu geben! [TV-Bilder – ab 0:46 Minute]
Hamburger SV 2:2 1.FC Nürnberg (SR: Felix Zwayer)
Mario Vuskovic fasste Nikola Dovedan bei einem Gerangel abseits des Balles ins Gesicht. Da dies im Hamburger Strafraum geschah, wurde VAR Dr. Martin Thomsen aktiv und schickte Schiedsrichter Felix Zwayer an den Bildschirm, wo dieser das unnötige Foul des Hamburgers erkannte und auf Strafstoß für Nürnberg entschied. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 1:16 Minute]
Anmerkung: Wir sind auf das Material der Zusammenfassungen angewiesen. Falls euch noch eine Szene aufgefallen ist, schickt uns gerne Videomaterial und wir liefern eine Erklärung nach.
[fs]