Bayer 04 Leverkusen musste bei Slavia Prag den ersten echten Dämpfer der Saison 2020/21 hinnehmen: Bei der 0:1-Niederlage spielte die Werkself allerdings auch 68 Minuten in Unterzahl.
Das Spiel der Werkself in der tschechischen Hauptstadt Prag war geprägt von intensiven Zweikämpfen. Nachdem Karim Bellarabi nach wenigen Minuten das leere Tor nicht traf, fand das Geschehen meist zwischen den Strafräumen statt. Schiedsrichter William Collum hatte das Geschehen gut im Griff, bis er nach 22 Minuten über das Ziel hinaus schoss! Bellarabi grätschte gegen Lukas Provod und sah die Rote Karte. Der Leverkusener rutschte von schräg hinten in den Zweikampf, traf den Gegner allerdings fast nicht, sodass die Aktion zwar dynamisch aussah, am Ende aber nur ein Beinstellen war. Es war deutlich zu sehen, dass der schottische Schiedsrichter zunächst die Gelbe Karte zeigen wollte, dann aber eine Info von einem seiner Assistenten bekam. Eventuell wurde hier ein Treffer mit der Sohle wahrgenommen, was nicht zutraf. Auf Seiten der Prager wurde von keinem Rot gefordert, es ist halt eine ungeschickte Grätsche, wo er vorher etwas ins stolpern kam. Was möglicherweise für das Schiedsrichterteam, Bellearabis gestrecktes Bein mit offener Sohle war relativ hoch auf Schienbeinhöhe. Möglicherweise hat genau das den Ausschlag gegeben hier die Rote zu zeigen. Für uns aber eine Fehlentscheidung, da er mit dem gestreckten Bein das Bein nicht komplett abräumte, dass man sagen kann, die offene Sohle trifft voll das Schienbein. Rot eine überraschend harte Entscheidung, die das Spiel natürlich deutlich beeinflusste. Überlegene Leverkusener verlegten sich nun aufs Kontern, doch auch die Prager agierten ideenlos und konnten sich keine Chancen erspielen.
Slavia Prag schien sich für den zweiten Durchgang in Überzahl mehr vorzunehmen und startete gleich mit zwei Chancen. Doch der Elan ließ schnell wieder nach. Lukas Provod sah die Gelbe Karte, nachdem er einen Freistoß blockierte, korrekte Entscheidung. Dann gab es einen Elfmeter für Prag: Lukas Hradecky räumte Peter Olayinka um und ließ Schiedsrichter Collum keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Doch der finnische Nationaltorhüter machte seinen Fehler wieder gut und parierte den Strafstoß, sowie den Nachschuss von Nicolae Stanciu stark. Wenig später erwischt der eben gefoulte Olayinka Leon Bailey schmerzhaft mit dem Knie am Rücken und erhielt dafür die berechtigte Verwarnung. Mit der Gelben Karte wurde auch Peter Musa bedacht, nachdem er einen Leverkusener Konter unfair stoppte. Zehn Minuten vor Schluss erzielten die Prager doch noch ein Tor. Nach einer Ecke setzte sich Peter Olayinka energisch durch und köpfte zur Führung ein! Doch die Werkself steckte nicht auf: Nadiem Amiri hatte alleine vor dem Tor die Riesenchance zum Ausgleich, aber schoss daneben. In der Folge sah Torwart Ondrej Kolar die nächste Verwarnung wegen Zeitspiels.
So gelang es Slavia Prag, den Sieg über die Zeit zu retten.
Fazit: Schiedsrichter William Collum machte vieles richtig. Doch in der entscheidenden Szene wurde er von seinem Team falsch beraten (TV-Bilder).