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Bayern gewinnt packendes Topspiel

Im Bundesliga-Topspiel am 21. Spieltag konnten sich die Bayern mit 3:2 gegen RB Leipzig vor 10.000 Zuschauern in der Münchner Allianz Arena durchsetzen. Für die Münchner trafen Müller, Lewandowski und Gnabry. Silva und Nkunku glichen zwischenzeitlich für RB aus. FIFA-Schiedsrichter Jablonski lieferte eine gute Leistung ab.

Das Topspiel bekam der neue FIFA-Schiedsrichter Sven Jablonski aus Bremen. Ihm assistierten Norbert Grudzinski und Sascha Thielert. Als Vierter Offizieller fungierte Bundesliga-Schiedsrichter Tobias Reichel aus Stuttgart. In Köln beobachtete Robert Schröder das Geschehen in der Allianz Arena am Monitor mit Christian Fischer.

Nach einer zunächst ausgeglichenen Anfangsphase machten die Münchner mehr Druck in der Offensive und konnten in der zwölften Minute durch Thomas Müller in Führung gehen. Zuvor nutzte Tolisso einen Fehlpass von Orban zum schnellen Angriff. Lewandowski scheiterte zunächst noch am Leipziger Torwart Gulacsi, bevor Müller den Abpraller zur Führung der Bayern verwandelte. RB zeigte sich jedoch nur kurz geschockt und startete wenige Minuten darauf einen guten Gegenangriff. Ein Abschluss von Leipzigs Torjäger Silva landete bei Olmo, dessen Schuss war aber ein bisschen zu schlecht platziert, sodass Manuel Neuer mit einer starken Parade das Bayern-Tor sauber hielt. Zwei Minute später kam wieder Olmo aus sehr guter Position zum Abschluss und wieder parierte Neuer Weltklasse! Aus Schiedsrichtersicht war es eine dankbare Anfangsphase. In der 22. Minute zog Bayern-Verteidiger Hernandez ein taktisches Foul 20 Meter in der eigenen Hälfte und wurde dafür zurecht von Jablonski verwarnt.

VAR kassiert Bayern-Führung zunächst ein

Dann fiel der Ausgleich für RB! Ähnlich zum 1:0 verlor dieses Mal Tolisso den Ball im Aufbauspiel der Bayern, RB griff blitzschnell an und schließlich drückte Silva den Ball über die Linie. Die Bayern-Verteidigung und auch Torwart Manuel Neuer waren hier ab dem Leipziger Ballbesitz ohne jede Chance. Die Bayern zeigten sich natürlich unbeeindruckt vom Ausgleich und kamen sofort wieder zu guten Chancen. Eine Flanke von Coman erwies sich für RB-Schlussmann Gulacsi als gefährliche Bogenlampe und klatschte schließlich vom rechten Pfosten wieder zurück auf den Rasen. Kurz darauf jubelten die Bayern. Müller köpfte zum vermeintlichen 2:1 für die Münchner ein. Doch die Leipziger Mannschaft reklamierte sofort. Sie hatten im Vorfeld ein Foulspiel von Lewandowski an Gvardiol gesehen. Das sah auch Videoassistent Robert Schröder in Köln so und bat Jablonski nach wenigen Sekunden an den Monitor. In der Reviewarea reichten zwei, drei Wiederholungen und es war klar, dass der Treffer nicht zählen darf und es mit einem direkten Freistoß für RB wegen Tretens von Lewandowski weitergeht. So entschied der junge FIFA-Schiedsrichter aus Bremen auch. Eine vollkommend richtige Entscheidung! Auch wenn der Tritt von Lewandowski in die Hacke von Gvardiol keinen Einfluss auf den Ballverlust selber hatte, traf er nur den Mann und kam hier einfach zu spät. Das bleibt unabhängig davon, ob das für den Ballverlust entscheidend war ein Vergehen. Insgesamt aus Bayern-Sicht ein unnötiges Einsteigen von Lewandowski, was ihnen erstmal die Führung kostete.

Doch für Lewandowski war der VAR-Eingriff offensichtlich nur eine weitere Motivation. Kurz vor der Pause köpfte er perfekt zu erneuten Bayern-Führung ins linke untere Eck ein. Zuvor spielte Tolisso den Ball super auf die linke Außenbahn zu Coman. Der Münchner Außenstürmer drang bis zur Grundlinie vor und flanke dann perfekt ins Zentrum, wo der Pole einköpfte. Wenigen Sekunden darauf konnte RB einen Ballverlust gerade noch am eigenen Strafraum gegen Sane und Lewandowski klären, sodass es mit der doch verdienten Führung für die Bayern nach drei Minuten Nachspielzeit in die Kabinen ging. Zuvor sah Laimer noch für ein vergleichbares Foul wie Hernandez in der 22. Minute die gelbe Karte. Schiedsrichter Jablonski hielt seine Linie bei der Zweikampfbewertung in der ersten Halbzeit gut ein.

Ereignisreiche Anfangsphase in Durchgang zwei

Die Bayern ließen nach der Pause etwas nach und wurden durch einen Ballverlust im Mittelfeld direkt wieder von RB bestraft. Laimer nutze die schlechte Staffelung in der Bayern-Abwehr zwischen Hernandez und Pavard aus mit seinem perfekten Pass zu Nkunku. Der ließ alleine auf Neuer zu, blieb cool und verwandelte zum 2:2 Ausgleichstreffer. Gut gesehen vom Assistenten Sascha Thielert, dass hier keine Abseitsposition des RB-Angreifers vorlag. Die Partie blieb ausgeglichen und wurde der Bezeichnung „Topspiel“ auf alle Fälle gerecht. Die Bayern wurde nach dem Gegentreffer wieder aktiver und profitierten in der 58. Minute von einer schlechten Flanke vom RB-Keeper Gulacsi. Die kam postwendend wieder zurück und schließlich fälschte Gvardiol das offensichtlich als Flanke geplante Abspiel von Gnabry ins eigene Tor ab. So gingen die Bayern wieder kurz nach dem RB-Ausgleich wieder in Führung.

Schiedsrichter Jablonski wurde Mitte der zweiten Hälfte mehr gefordert und sprach berechtigte gelbe Karten gegen Nkunku (63.) und Henrichs (74.) aus. Insgesamt blieb die Zweikampfbewertung sehr gut nachvollziehbar. Die Partie blieb bis zum Schluss spannend. Am Ende konnte aber die Bayern siegen und nach fast vier Minuten Nachspielzeit die drei Punkte aus dem Topspiel mitnehmen. Es war ein super Fußballspiel und RB bot den Bayern, anders als im Hinspiel Paroli.

Fazit: Schiedsrichter Jablonski wurde in einem spielerisch ereignisreichen Topspiel wenig gefordert und leitete die Partie wirklich gut. Seinen Fehler vorm vermeintlichen 2:1 von Müller korrigierte er schnell am Monitor. Sonst gab es bei der Zweikampfbewertung überhaupt nichts auszusetzen.

 


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Simon Schmidt

Sportjournalist Simon Schmidt aus Bayern stieg 2020 bei IG Schiedsrichter ein. Seither ist er Mitglied des Kompetenzteams. In seiner Freizeit engagiert er sich als Fußball-Schiedsrichter und ist leidenschaftlicher Fußball-, Formel 1- sowie Technik-Fan.

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