Neben dem großen Aufreger am Freitag beschäftige ich mich in meiner Analyse mit dem zurückgenommen Elfer für den BVB und einem gefährlichen Spiel, wo die Hand mit im Spiel war. Außerdem waren die Video-Assistenten bei vier knappen Abseitsentscheidungen auf der Höhe. In Berlin gab es ein Paradebeispiel für den Videobeweis.
Borussia Mönchengladbach – VfB Stuttgart 3:1 (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)
Szene 1: Im Vorlauf einer Gladbacher Ecke beharkten sich Benebaini und Anton im Strafraum. Der Borusse schlug einmal kurz gegen den Stuttgarter aus und sah die gelbe Karte. Normalerweise nicht weiter erwähnenswert, doch wenn man sich die Szene die zur Verwarnung führte, kommen Fragen auf.
Ich habe das im Spiel gar nicht wahrgenommen.
Jöllenbeck im ZDF-Sportstudio: „Ich muss ihnen ganz ehrlich sagen, dass ich die Szene im Spiel gar nicht wahrgenommen habe. Habe dann eine Info von meinem Assistenten bekommen, der dann sagte, dass es ein Stoßen von Benebaini gab. Deshalb habe ich ihm die gelbe Karte gezeigt.“
Diese Entscheidung ist unbegreiflich
Nach Hinweis des VAR Tobias Welz in Köln, den übrigens 20 verschiedene Kameraperspektiven vorliegen, überprüfte Jöllenbeck in seinem 23. Erstligaspiel die Szene und sieht keine Schlagbewegung. Glück für Gladbach, die sonst 73 Minuten in Unterzahl spielen müssten.
Bensebaini schlug seinen Gegner mit dem Unterarm gegen den Hals. Das ist für den Schiedsrichter auf dem Feld schwierig zu erkennen, weshalb er auch zunächst nicht reagierte. Korrekterweise mischte sich VAR Welz ein, weil er die getroffene Entscheidung auf den Bildern nicht nachvollziehen konnte und schickte Dr. Matthias Jöllenbeck an den Monitor. Dieser guckte sich die Szene an und blieb bei seiner Entscheidung. Das ist nicht nachvollziehbar – eine klarere Tätlichkeit gibt es nicht. Hier hätte es zwingend den Platzverweis geben müssen.
Trainer wie Julian Nagelsmann fordern eine Trainer-Challange beim Videobeweis. Wenn aber dann der Schiedsrichter am Monitor nicht richtig hinguckt, die Szene falsch interpretiert oder der Video-Assistent ihm die falschen Bilder zeigt, können sie noch soviel challengen wie sie wollen.
Hertha BSC – FC Bayern München 2:3 (SR: Bastian Dankert)
Szene 4: In der Nachspielzeit wollte Hertha einen Elfmeter haben, doch Dankert pfiff nicht. Auch das war korrekt. Upamecano klärte mit der Brust und fiel dann mit der Hand auf den Ball – nicht strafbar.
FC Augsburg – Eintracht Frankfurt 1:2 (SR: Deniz Aytekin)
Borussia Dortmund – VfL Bochum 3:0 (SR: Tobias Stieler)
Szene 6: Drei Minuten nach dem Führungstor gab es Strafstoß für Dortmund. Der durch Brandt per Steilpass auf die linke Sechzehnerseite geschickte Malen drehte sich um Bewacher Lampropoulos und ging dann nach einem leichten Kontakt am linken Schienbein zu Boden. Referee Tobias Stieler zeigte sofort auf den Punkt. Der Bochumer ließ das Bein stehen, Malen spürte den Kontakt und ging zu Boden. Er hätte vielleicht auch weiterlaufen können, doch er nahm den berechtigten Strafstoß.
Video-Assistent zeigt völlig falsche Perspektive
Szene 8: Vor der Pause gab es den nächsten Elfmeter für den BVB. Rejna soll auf den Weg nach innen auf der rechten Strafraumseite durch Soares zu Fall gebracht worden sein. Es handelte sich zwar um einen ganz leichten Kontakt, den der Amerikaner zunächst gesucht hatte. Schiri Stieler zeigte aus sechs Metern bei guter Sicht sofort auf den Punkt und wurde dann doch in die Review Area gerufen wo er den Elfer zurücknahm. Wenn man die TV-Bilder genau betrachtet eine sehr strittige Entscheidung. Den entscheidenden Kontakt gab es mit der Hüfte an Rejnas Knie, in Ballbesitz wurde Rejna gehindert seine Aktion fortzuführen. Das ist keinesfalls eine klare Fehlentscheidung. Am Monitor spielte VAR Müller ihm die einzige denkbar ungünstige Perspektive vor, der einen Kontakt Fuß suggerieren sollte. In einer anderen Einstellung ist deutlich zu erkennen, dass unten an den Füßen kein Kontakt stattfand. Der entscheidende Kontakt war mit der Hüfte am Knie. Sicher, war dass zu wenig Kontakt, aber für mich absolut ausreichend um auf Strafstoß zu entscheiden, da Rejna durch diesen entscheidenden Kontakt seine Aktion nicht beenden konnte. Das hätte Elfmeter für Dortmund geben müssen, wenn man die entsprechenden Bilder zu sehen bekommt bzw. eigentlich gar nicht als Video-Assistent eingreifen darf, da die Entscheidung absolut korrekt war.
TSG Hoffenheim – RB Leipzig 1:3 (SR: Martin Petersen)
Szene 9: Leipzig traf zum 2:0, doch es zählte nicht. Klasse herausgespielt, aber von VAR Dingert einkassiert. Diallo spielte einen tiefen Pass, den Dani Olmo durch die Beine zum hinter ihm stehenden Christopher Nkunku passieren ließ. Der Torschütze zum 1:0 ließ in den Lauf vom aufdrehenden Dani Olmo klatschen, der freigespielt mit rechts hoch einschoß. Zu Recht griff der Kölner Keller ein, da Nkunku beim Anspiel von Diallo im Abseits stand. Wieder eine ganz knappe, aber richtige Entscheidung.
SV Werder Bremen – FC Schalke 04 2:1 (SR: Dr. Felix Brych)
Szene 10: Nach knapp einer Viertelstunde erzielte Schalke die vermeintlich verdiente Führung, doch VAR Perl schritt ein und kassierte den Treffer von Alex Král! Der Tscheche hatte aus 18 Metern mit einem abgefälschten Schuss getroffen, zuvor hatte Karaman bei der Vorarbeit aber im Abseits gestanden. Wieder eine ganz enge Kiste, aber absolute richtige Entscheidung vom Video-Assistenten!
Selten so dumme kommentare gelesen, manchmal dann doch schon hier.
Wie ist das vermeintliche Hand zu bewerten?? „Schutzhand gibt es nicht“ Wie soll man das Verstehen, der Spieler muss sich also mit dem Fuß ins Gesicht treten lassen damit kein Hand gegen ihn gepfiffen wird. Zur Beurteilung sollte der bewertende Schiedsrichter an der Stelle mal stehen. Daran sieht man dass solche Leute die sowas schreigen offenbar nie selber Fußball gespielt haben.
Das ist eine klasklares gefährliches Spiel und nichts weiter, da kann es keine zwei Meinungen geben; dass schreibe ich als grpßer Frankfurt-Fan.
Der Cochschiedsrichter