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Deeskalations-Training für Schiedsrichter – Beispiele

Wir möchten mal selbst einige Fotos aus der jüngsten Vergangenheit präsentieren, um Unterschiede heraus zu arbeiten, wie ein Schiedsrichter selbst deeskalieren kann.

Um Schiedsrichter zukünftig zu schützen. Quasi selbst ist der Schiedsrichter. Der kurze Adhoc Artikel ist weiss Gott keine wissenschaftliche Ausarbeitung zum Deeskalations-Training für Schiedsrichter, aber einige Fotos sagen ja mehr wie Tausend Worte.

Das Titelbild ist selbst erklärend, Schiedsrichter und Spieler zeigen Verständnis füreinander, null Problemo.

Nehmen wir aber die folgenden Fotos als Beispielbilder. Die Schiedsrichter in den höheren Klassen, wie z.B. in der Bundesliga oder Pascal Martin -der selbst Kameras mitbringt- von zahlreichen Kameras geschützt. Da greift keiner jemand an. Nähe zu den Spielern kein Problem. Ausnahme Schiedsrichter Sacha Stegemann (sieht bedrohlich aus). 

Schutz mit Kameras. Das ist in den Kreisligen, keine Kameras vorhanden, nicht der Fall (Kein Schutz). Im Regelfalle steht der Schiedsrichter in der unteren Kreisliga allein auf dem Platz. Ab und an, ab ca. Bezirksliga aufwärts auch mit Assistenten. Aber die schützen mit Ihrem Abstand zum evtl. Geschehen auch nicht wirklich.

Bei den ersten beiden Fotos, Schiedsrichter allein mit dem Spieler, und wird auch noch angefasst,

beim ersten Foto zeigt der Schiedsrichter dem Spieler auch noch eine rote Karte.

Foto 1, Nähe zum Spieler, rote Karte. Eskalation quasi vorprogrammiert. Kein Abstand, kein Selbstschutz

Foto 2, Schiedsrichter lässt sich anfassen, Spieler droht mit erhobenem Zeigefinger. Was kommt danach?

Foto 3, gelbe Karte in Spielertraube, Kameras schützen

Foto 4, Schiedsrichter vor der Spielertraube, im Rücken hinter ihm klascht ein Spieler, Situation unklar.

Foto 4, Sacha Stegemann, sieht bedrohlich aus. Kameras schützen?

Was kann angeraten werden? 

  • Schiedsrichter sollten sich insbesondere beim Zeigen von Karten immer rundherum den Rücken frei halten,
  • Abstand zum Spieler, der die rote Karte bekommt, mindestens zwei Meter (Ausweichen möglich),
  • in Spielertrauben NICHT rein laufen, nicht den Ringrichter spielen, mit Abstand beobachten,
  • bei allen Diskussionen, egal um was es geht, NICHT anfassen lassen, auf Abstand achten.

Natürlich ist jedes Spiel anders. Manche Spielleiter vermitteln schon allein durch ihre Statur Respekt. Manche fordern zögerlich auftretend auch Reaktionen heraus. Nun es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Jeder Schiedsrichter lernt immer noch, auch wenn er schon 40 Jahre pfeift, noch dazu. Es gibt immer wieder was Neues, was noch nicht da war.

Das Wichtigste ist aber, gesund zum Platz, gesund vom Platz. Daher immer auf den Selbstschutz durch Abstand achten.  

Welche Vorschläge habt Ihr? Bitte kommentieren.

Artikel Ergänzung:

Ronny Zimmermann. 1. DFB Vizepräsident Amateure hat jetzt über den DFB das Deeskalations Training versprochen. Siehe Sky Artikel.
https://sport.sky.de/fussball/artikel/fussball-gewalt-gegen-schiedsrichter/12887515/34348

 

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Wolfgang

    Na super. Viele Tipps für NICHT. Nicht anfassen lassen. Ok. Aber was wenn doch. Welcher Tipp? Abbruch??

    1. Anton Dinslaken

      Das kommt doch immer auf die Situation an. Anfassen ist ja nicht schlimm.
      Aber Situations bedingt.

      Im Kern geht es doch darum, wenn Karten gezeigt, insbesondere Rot gezeigt wird.
      Dann ist besondere Vorsicht geboten. Immer Abstand einhalten.
      Mit Abstand muss ein Spieler auch erst mal auf den Schiedsrichter zukommen.
      Man sieht den dann kommen und kann reagieren. Ohne Abstand geht das nicht.

      Die Bilder waren aus den letzten Tagen der Bericht Erstattung in der IG Schiedsrichter.

  2. Dieter Albrecht

    Der Abstand zum betreffenden Spieler, vor allem bei der Roten Karte, ist ganz wichtig. Wenn dieser sich vorher, zumeist schon im Wissen auf eine kommende Bestrafung vom Ort des Geschehens entfernt hat, habe ich den Spieler entweder herbeizitiert oder dieses durch dessen Mannschaftskapitän veranlasst. Ich habe in meiner aktiven Zeit, nach der Einführung der Karten im Amateurbereich, beim Zeigen (Gelb oder Rot) immer einen gebührenden Abstand eingehalten. Mitunter bin ich auch mal einen oder zwei Schritte zurückgegangen, um durch eine zu große Nähe nicht in die akute Gefahr einer Bedrohung oder gar Tätlichkeit zu geraten. Aber das liegt schon Jahrzehnte zurück.
    Die Respektlosigkeit vor den Schiedsrichtern verschlimmert sich leider zunehmend, was eigentlich nur den Fußball betrifft. Es gibt Spieler, die ihren Frust auf dem Platz rauslassen und sich so auf verschiedene Art abreagieren. Hier sind die betreffenden Vereine in der Pflicht, darauf entsprechend zu reagieren. Ein Fußball-Abteilungsleiter hat sich während meiner Zeit als Sportrichter, nach zahlreichen Bestrafungen gegen seinen Verein, einen persönlichen Rat eingeholt. Ich musste mich qua Amt natürlich neutral verhalten, habe ihm aber dennoch den Rat gegeben, sich von dem einen oder anderen Spieler zu trennen, um das zu dieser Zeit dauerhafte Erscheinen vor dem Sportgericht zu verhindern. Nur ein Jahr später wurde die multinational besetzte untere Herren-Mannschaft ganz abgemeldet, weil das Problem dauerhafter Ausschreitungen anders nicht mehr in den Griff zu bekommen war. Das ist bedauerlich, denn das wollen wir ja eigentlich nicht, in Einzelfällen aber leider wohl nicht anders möglich.

    1. Anton Dinslaken

      Dieter Albrecht. Super Kommentar. Genau das ist es ja, ich schaue doch auch Spiele von anderen Kollegen. Und was mir meist auffällt ist, dass die bei den roten Karten zu nahe am Spieler dran sind. Da ist Konfliktpotential vorprogrammiert. Danke für die Bestätigung.

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