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DFB-Elf nach Nervenschlacht im Achtelfinale

Der eine Punkt reichte für den Achtelfinaleinzug und Platz zwei! Deutschland hat sich im letzten Vorrundenspiel der Europameisterschaft 2020 gegen Ungarn zu einem 2:2 (0:1)-Remis gezittert. Leon Goretzka rettet DFB-Team vor dem Aus.

Gegen den vermeintlichen Außenseiter Ungarn war der Beginn eigentlich gut, zumindest bis Adam Szalai kam und zum 0:1 einköpfte. 
Den frühen Schock konnte Mats Hummels beinahe kontern, traf mit seinem Kopfball allerdings nur das Aluminium.
In der Folge konzentrierte sich Ungarn verständlicherweise auf das Verteidigen. Raubein Attila Fiola leistete sich dabei auf der Außenbahn immer wieder kleinere Fouls in den Duellen Joshua Kimmich. Schiedsrichter Sergei Karasev musste gleich mal schlichten, als sich beide Spieler dann noch etwas zu sagen hatten. Möglicherweise hätte man auch hier mit der ersten Verwarnung einsteigen können. Diese holte sich dann Endre Botka, nachdem er gegen Ilkay Gündogan komplett zu spät kam und diesem auf die Ferse trat. Gündogan selbst traf es wenig später auch, nachdem er nach einem Ballverlust gegen Laszlo Kleinheisler taktisch zupackte.

Nach der Pause zeigte sich, dass Fiola mit kleineren Fouls weitermachen würde. Das ist einer der berüchtigten Ankerspieler, bei denen der Schiedsrichter den richtigen Zeitpunkt abpassen muss. Heute sollte er sich aber, zum Glück aus Sicht des Referees, nochmal eindeutig anbieten. 
Interessant war auch, dass Ilkay Gündogan und sein ungarischer Gegenspieler jeweils den Platz verlassen mussten, nachdem sie behandelt wurden. Normal dürften beide Spieler auf dem Feld verbleiben, diese spezielle Handlungsweise resultierte aber wohl aus dem Behandlungsgrund, einer Kopfverletzung.

Der sehr unglücklich agierende Sané strauchelte dann vor dem eigenen Strafraum und musste mit einem Handspiel der durchstartenden Fiola am Eindringen in den Strafraum hindern. Natürlich gab es hierfür die gelbe Karte. Berechtigterweise gab es diese auch für Adam Szalai, der von hinten gegen Robin Gosens zutrat und auch endlich für Fiola, der gegen Ginter den Fuß draufhielt. Gute und konsequente Kartenvergabe von Karasev.
Das Foulspiel des ungarischen Abwehrspielers sollte Folgen haben, da Torwart Peter Gulacsi am folgenden Freistoß vorbei flog und Kai Havertz nur noch einnicken musste.
Die Rechnung schien man aber wohl ohne ungarischem Kampfgeist gemacht zu haben. Vom Anstoß weg brach Andras Schäfer durch und köpfte am herausstürzenden Manuel Neuer vorbei zum 1:2 ein.
Das Spiel fing natürlich wieder von vorne an und Ungarn stand natürlich nur noch tief vor dem eigenen Tor. Allerdings fehlte auch deutsche Durchschlagskraft, das war einfach zu wenig! Wie es gehen könnte, zeigte Toni Kroos, als er in den Strafraum eindrang und knapp vorbei schoss.
Coach Joachim wollte aber wohl nicht, dass seine Zeit als Bundestrainer schon nach der Vorrunde endet. Der eingewechselte Jamal Musical setzte sich an der Grundlinie gut durch und fand Leon Goretzka, der die Brechstange auspackte und zum 2:2 traf.
Nach einer Menge Zittern war der Achtelfinaleinzug dann vollbracht.

Fazit: Schiedsrichter Sergei Karasev hatte das emotionale Spiel sehr gut im Griff. Alle Verwarnungen waren berechtigt und nachdem ihm Fiola auch den Gefallen eines eindeutigen Einsteigens getan hat, kann man von einer gelungenen Disziplankontrolle und einer hohen Trefferquote bei der Zweikampfbewertung sprechen. Ein weiteres Spiel ist für den Russen sicher drin.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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