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Die Schiris müssen sich beim VAR bedanken

BamS-Schiri Thorsten Kinhöfer

Es gibt ja Spieltage, da freust du dich als Schiri-Experte, weil alles prima läuft. Und es gibt Tage wie den gestrigen. Junge, Junge, war da was los. Gehen wir mal durch:

Von: Thorsten Kinhöfer (Printausgabe Bild am Sonntag)

Schalke gegen Hoffenheim

1.Vor dem 1:0 der Knappen kriegt Schalkes Schöpf am eigenen Strafraum den Ball an die Hand „gechippt“. Konter, Tor. Korrekt? Ja, weil das Handspiel nicht strafbar und nicht unmittelbar vor dem Treffer war.

Union gegen Wolfsburg

2. Schiedsrichter Ittrich ahndet in der 50. Minute ein Foulspiel von Wolfsburgs Arnold, gibt Strafstoß. Überprüfung durch den Videoschiri: Das Foul war außerhalb, kein Elfer. Da Ittrich aber schon auf Elfmeter entschieden hat, gibt er – regeltechnisch korrekt – die Rote Karte. Allerdings: Für mich reichte dieses Handauflegen für ein Foul nicht aus.

3. Ein Tor für Union in der 60. Minute wurde wegen Foulspiels von Awoniyi an Caastells annulliert. Sehr harte Entscheidung, weil Awoniyi sich meiner Meinung nach absolut im Rahmen verhält. Der Torwart hat im Strafraum keine Sonderrechte mehr. Da diese Entscheidung im Ermessen des Schiedsrichters liegt, konnte der VAR nicht eingreifen.

4. Der Elfmeter für den VfL wegen Handspiels in der 65. Minute war richtig. Aber ohne den VAR hätte es wieder eine Fehlentscheidung gegeben, Ittrich musste sich erst die Videobilder angucken.

Mainz gegen Frankfurt

5. Elfmeter für Mainz nach angeblichen Foul von Sow gegen Barreiro, VAR-Entscheidung. In der Wiederholung sieht man, dass Sow klar den Ball vorher spielt. Schiedsrichter Dankert revidiert seine Entscheidung nach Videostudium der TV-Bilder.

6. Der Elfmeter für Frankfurt in der 71. Minute wegen Haltens von Niakhaté an Hinteregger ist korrekt, aber es fehlt hier die zwingende Verwarnung an Niakhaté. Der VAR hat bei Gelben Karten kein Eingriffsrecht, sodass die Fehlentscheidung stehen bleibt.

7. In der 89. Minute pfeift Dankert Elfmeter wegen Handspiels von Touré. Auch hier muss der VAR eingreifen, da das Handspiel sehr deutlich außerhalb des Strafraums war. Klare Fehlentscheidung.

Leverkusen gegen Bremen

8. Nach dem Tor zum 1:1 prüft der VAR, ob Alario mit der Hand am Ball war. Der Treffer zählt. Wegen der Unmittelbarkeit vor dem Treffer hätte das Tor bei unabsichtlichem Handspiel nicht gezählt.

Fazit: Ohne Video-Assistent-Referee (VAR) wären gestern viele Fehlentscheidungen getroffen worden. Das sollte nicht zur Normalität werden. Der Schiedsrichter auf dem Feld sollte im Normalfall den VAR zur Rate ziehen und nicht ständig auf ihn zurückgreifen bzw. sich blind drauf verlassen.

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