You are currently viewing Diskriminiert der DFB seine besten Schiedsrichter?

Diskriminiert der DFB seine besten Schiedsrichter?

Mit 47 Jahren schickt der Deutsche Fußball-Bund seine Top-Unparteiischen in Rente. Diese Altersgrenze sei nicht rechtens, schreiben jetzt Juristen, Schadensersatz sei für die Ausgebootenen fällig.

Fußballer scheiden aus dem Profibereich aus, wenn die Leistung nicht mehr ausreicht. Anders ist es bei den Schiedsrichtern. Manuel Gräfe musste am Ende der vergangenen Saison nach 289 Erstliga-Einsätzen seine Karriere beenden. Mit 47 Jahren erreichen Unparteiische die Altersgrenze des Deutschen Fußball-Bundes. Eine Ausnahme gab es für Gräfe, einen der Besten seiner Zunft, nicht. Er selbst hätte gerne weitergemacht

Die DFB-Regel ist sehr umstritten. »Es sollte nur nach Leistung gehen und nicht nach sachfremden Gründen, die zu Willkür und Diskriminierung führen«, sagt Gräfe, »dazu gehört es, die aus meiner Sicht schon immer falsche, starre und willkürlich festgelegte Altersbegrenzung endlich abzuschaffen.«

Die Frage ist, ob die Altersrichtlinie im deutschen Profifußball rechtlich überhaupt zulässig ist.

Gräfe verklagt DFB wegen Altersdiskriminierung

Das soll bald das Landgericht Frankfurt klären. Dort hat Gräfe den DFB wegen Altersdiskriminierung verklagt. Die »Zeitschrift für Sport und Recht« hat sich nun aus aktuellem Anlass mit der rechtlichen Bewertung dieses Falls befasst. Die beiden Rechtsanwälte Dominik Kranz und Martin Pröpper kommen in ihrem Beitrag zu einem eindeutigen Ergebnis: »Die vom DFB gegenüber den Eliteschiedsrichtern herangezogene Altersgrenze von 47 Jahren ist diskriminierend und wird im Rahmen einer gerichtlichen Überprüfung keinen Bestand haben.« Der Grund: Die mit der Rechtfertigung durch den DFB herangezogene Altersgrenze widerspreche den Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).

Von: Markus Sutera

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.