Im Hinblick auf die ein oder andere komische Schiedsrichter-Ansetzung in der Regionalliga Nordost sprachen wir mit dem Chef-Ansetzer.
Letzte Saison leitete Lars Albert das Regionalligaspiel Hansa Rostock gegen SV Babelsberg und musste augenscheinlich von seinem Wohnort Muldenhammer 500km Anfahrt für eine Strecke zurücklegen (wir berichteten). Jetzt muss man aber wissen, dass Albert aus beruflichen Gründen seit einigen Jahren in Leipzig lebt und dort einen Zweitwohnsitz hat. Von dort aus sind aus knappe 100 km weniger bis nach Rostock.
Aber muss das sein, einen Schiedsrichter quer durch die Republik zu schicken, um nur ein Spiel zu pfeifen?
Heinz Rothe: In diesen selten Ausnahmefällen werden vorherige Absprachen getroffen. so könnte es zum Beispiel sein, dass der Schiedsrichter vorher einen Zwischenstopp in Berlin macht um einen Lehrgang zu besuchen – beispielsweise. Das nur als Hintergrund für die Ansetzung in Rostock.
Jetzt am Freitag pfeift Lars Albert aber das Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem FC Eilenburg und hat demzufolge ein „Heimspiel“.
Kann man einen Schiedsrichter auch innerorts ansetzen?
Rothe: Für mich ist es tatsächlich sehr wichtig, die Vereine so wenig wie möglich ökonomisch zu belasten, deshalb gucke ich da schon ‚mal nach Möglichkeiten, die das gewissermaßen beinhalten. (wenn da „komische“ Ansetzungen erfolgen, wie z.B. Albert in Rostock, da kann man davon ausgehen, dass dazu Absprachen getroffen werden, die das berücksichtigen). Hier im konkreten Fall am Freitag scheint mir die Ansetzung von Lars Albert vertretbar.
Gibts diese Saison Schwierigkeiten?
HR: Ja, für den Ansetzer wird es nicht leichter die Spiele ökonomisch zu besetzen nicht leichter und noch deutlich schwieriger. Von den 32 Regionalliga-Schiedsrichtern kommen immerhin acht aus Mecklenburg-Vorpommern und die kann ich nicht jedes mal nach Berlin schicken. Für den Ansetzer durchaus eine Herausforderung.