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Wieder Schiedsrichter-Zoff beim FC St. Pauli: Zwayer erklärt strittige Elfmeterszene

Nicht zum ersten Mal fühlt sich der FC St. Pauli in der Bundesliga von einem Schiedsrichter benachteiligt. Trainer Alexander Blessin reagiert mit Unverständnis darauf, dass Felix Zwayer seiner Elf gegen Holstein Kiel einen Elfmeter verwehrte. Wie der Unparteiische seine Entscheidung verteidigt.

Ein paar Mal habe er sich das Ohrläppchen kraulen müssen, um sich zu beruhigen, wie er es angekündigt hatte, gestand Alexander Blessin nach dem Nordderby. Über dem Trainer von Fußball-Bundesligist FC St. Pauli hängt nach drei Gelben Karten das Damoklesschwert, bei einer weiteren Verwarnung ein Spiel gesperrt zu werden. Blessin aber riss sich zusammen – vor allem in der 36. Minute, als Schiedsrichter Felix Zwayer den Hamburgern einen Elfmeter verweigert hatte.

Hauke Wahl und Max Geschwill waren im Holstein-Strafraum mit gestrecktem Bein zum Ball gegangen, der Kieler traf Wahl deutlich erkennbar an der Hacke. Der Unparteiische gestand, den Kontakt gesehen zu haben. „Ich stand gut, hatte einen klaren Blick darauf. Aber der Treffer reicht in der Intensität für mich nicht aus, um auf Strafstoß zu entscheiden“, erklärte Zwayer nach der Partie am Dazn-Mikrofon.

Vom VAR sei die Szene ebenfalls gecheckt worden, selbst habe er sich die Bilder nicht noch einmal angeschaut, „weil im Check festgestellt wurde, der Treffer ist zwar da, der tritt ihm aber nicht das Bein weg. Dann ist es schwierig, wenn ich ohnehin schon eine Wahrnehmung dazu habe, mir das Bild nochmal zu zeigen, um etwas anderes zu entscheiden“, sagte Zwayer. Eine Begründung, die Blessin nicht nachvollziehen konnte:

Regelauslegung kürzlich gemeinsam besprochen

Der 51-Jährige verwies auf eine klare Regelauslegung, die vor zwei Wochen noch gemeinsam besprochen worden war. In Stuttgart hatte der Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) nicht nur die Bundesliga-Trainer, sondern auch die Schiedsrichter eingeladen. „Wir saßen zusammen an einem Tisch und haben da eine Blaupause an Situation gehabt, bei der wir uns einig waren, dass er zu spät kommt und man das pfeifen kann“, ärgerte sich Blessin.

Hamburgs Coach war froh, dass diese Szene am Freitagabend im Derby nicht spielentscheidend war. „Wir haben drei Tore geschossen, gewonnen, deshalb schlucke ich das jetzt mal. Aber es ist schon fraglich, warum einmal so gepfiffen wird und einmal so, wo wir doch vor zwei Wochen die Situation erst besprochen haben.“

Zwayer gestand: „Ich kann verstehen, dass es auch andere Meinung dazu gibt, aber für mich war die Relevanz nicht gegeben, um da auf Strafstoß zu entscheiden.“ Direkt im Anschluss erklärte sich der Berliner ein weiteres Mal gegenüber Blessin. Hamburgs Trainer brachte kopfschüttelnd seine Argumente vor. Dass er sich vom Unparteiischen danach lächelnd verabschiedete, dürfte am Ausgang der Partie gelegen haben – und daran, dass er trotz der zwischenzeitlichen Aufregung sich nicht seine vierte Gelbe Karte eingehandelt hatte.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Abdullah

    Die Entscheidung war faktisch falsch. Ganz klare Fehlentscheidung.

  2. Sven Kämper

    Schon die Überschrift „Wieder Schiedsrichter-Zoff beim FC St. Pauli“ ist falsch, denn sie suggeriert, dass es beim FC St. Pauli häufig einen „Schiedrichter-Zoff“ gibt, was aber nicht der Fall ist. Richtig müsste die Überschrift „Wieder Zoff um Schiedrichter Felix Zwayer“ heißen, denn leider macht Herr Zwayer regelmäßig mit fragwürdigen oder eindeutig falschen Entscheidungen auf sich aufmerksam.
    Die fragliche Entscheidung, dem FC St. Pauli keinen Elfmeter zu geben, obwohl das Foul gegen den Spieler Wahl eindeutig und unstrittig ist, ist nicht zu erklären oder zu entschuldigen. Zwayer hat die Szene gesehen, fand das Foul aber „nicht so schlimm“. Muss also ein Spieler erst verletzt sein bevor es einen Elfmeter gibt? Das wäre mir neu! Ein Foul ist ein Foul, egal wer, wann und wo. Und was entscheidet Zwayer, wenn ein Harry Kane im gegnerischen Strafraum gefoult wird, aber „nicht so schlimm“? Die Kritik geht selbverständlich auch an VAR Felix Brych, der die klare Fehlentscheidung hätte reklamieren müssen. Hat er aber nicht. Warum nicht?

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