1:0… Das 108. Nord-Derby in der Bundesliga zwischen Bremen und Hamburg hat auf dem Rasen wenig zu bieten. Während der SV Werder nach vorne kaum etwas zustande brachte, agierte der HSV ordentlich. Den Rothosen fehlte es allerdings an der zündenden Idee oder auch mal am Glück im Abschluss. Gezündet hatten stattdessen einige „HSV-Verbrecher“.
Von Anfang an war die Partie aufgeheizt. HSV-Anhänger zündeten mehrfach Pyrotechnik und dies übertrug sich auch auf den Rasen. Viele Strafraumaktionen in der Anfangsphase, beide Mannschaften scheinen etwas mehr Angriffswillen zu entwickeln. Dann die 20. Minute Kainz gegen Szakai. Über Florian Kainz konterten die Bremer – und dieser nahm im Duell mit Gotoku Sakai den linken Arm zu Hilfe und traf den Bremer im Gesicht. Es ertönt ein Pfiff: Foulspiel aber keine Karte. So wie Felix Zwayer das gemacht hat war es aufrund dem Spielcharakter ohne Karte in Ordnung. Das ist halt ein Derby, da muss es auch mal bisschen knallen.
Mitte der ersten Hälfte bildete sich erstmals eine kleinere Rudelbildung: Weil Augustinsson keinen Freistoß bekam und stattdessen der Konter über Hahn rollte, sprang SVW-Coach Florian Kohfeldt von der Bank auf. Weil dann auch noch ein kleines Auflaufen von Moisander gegen Hahn geahndet wurde, wurden die Beschwerden noch lauter. Das führte dazu, dass Referee Zwayer den Trainer der Bremer ermahnte. Machte er gut, nahm gleich mal den Wind aus den Segeln.
Kurz vor der Pause sorgten erneut einige HSV-Schwachmaten für Aufsehen und zündeten jede Menge Pyrotechnik. Mit einer kurzen Auszeit machte Felix Zwayer deutlich, dass er sich das nicht mehr gefallen lässt. Bei nochmaligen Vorfällen besteht die Partie das die Partie abgebrochen wird. Zwayer hat schon einmal unterbrochen, der nächste Schritt wäre die Mannschaften in die Kabinen zu schicken und zu beratschlagen was passieren soll.
Nach etwas mehr als einer Stunde dann die erste Verwarnung. Ludwig Augustinsson wusste sich gegen Jung nur mit einem klaren Foul zu helfen. Zwayer der die Situation aus guter Position beobachte, gab zurecht die Gelbe Karte. Guter Einstieg. Felix Zwayer pfiff ab da viele Kleinigkeiten ab. Das hemmte den ohnehin kaum vorhandenen Spielfluss zusätzlich.
Vier Minuten vor Ultimo dann Bremer Lucky Punch. Da war es passiert! Der SV Werder Bremen, der etwas mehr für dieses zähe Derby unternimmt, ging in Führung: Bargfrede blieb nach einer zu kurzen HSV-Klärung dran und eroberte die Kugel. Anschließend brachte er den Ball im Fallen zu Joker Johannsson. Nach dessen Abschluss, der durch die Beine von Mathenia geht, grätschen van Drongelen und Belfodil auf der Torlinie. Letztlich ging der Ball ins Tor. Auch kein Abseits beim Abspiel gleiche Höhe. Der Video-Assistent überprüfte aus Köln und gab den Treffer. Eine ganz tolle Teamleistung. Thorsten Schiffner signalisierte eine knappe Abseitsentscheidung, ließ die Fahne zunächst unten und bat um Überprüfung. Nach Überprüfung der technischen Möglichkeiten (mit Linie) wurde das Tor zurecht gegeben.
Das Schiedsrichtergespann machte in einem schwer zu leitenden Spiel einen hochkonzentrierten Eindruck. Es war eine knappe Situation bei dem der SRA gleich signalisierte das der VA die Szene überprüfte und ließ deshalb die Fahne, anders als letzte Woche in Köln, unten. Nach Studium und nach Sichtung der technischen Mittel (Linie) wurde das Tor zurecht gegeben. Bitter dennoch für den HSV.
Es war auch kein Foulspiel, Der Bremer geht Richtung Ball. Der Hamburger tritt beim Versuch zu klären gegen den Bremer, welcher vor dem Fuß des Hamburgers „liegt“. Somit geht der erste Kontakt vom HSV Spieler aus und es ist kein Foul vor.
Wenn man mal ehrlich ist, hat der HSV zu wenig getan um dieses Derby zu gewinnen. Die Bremer waren speziell in der zweiten Hälfte die engagiertere Mannschaft mit Feld- und Torchancenüberlegenheit.