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Felix Brych kontert Gräfe-Kritik

Nach einigen Fehlentscheidungen in der neuen Bundesliga-Saison kritisiert Manuel Gräfe die Schiedsrichter-Verantwortlichen im DFB scharf. Top-Referee Felix Brych reagiert auf die Aussagen des ehemaligen Unparteiischen.

Nach den jüngst eingestandenen Fehlentscheidungen in der Bundesliga hat der frühere Top-Referee Manuel Gräfe abermals einen Neustart im Schiedsrichterwesen gefordert. „Die Schiedsrichter fühlen sich allein und im Stich gelassen„, sagte Gräfe im ZDF-„Sportstudio“. Zu einem frühen Zeitpunkt der Saison habe es bereits „viele krasse Fehlentscheidungen“ gegeben, sagte der 48-Jährige und bezeichnete dies als „heftige Sache“.

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Gräfe sprach von „Handspiel-Wirrwarr“ und unterschiedlichen Auslegungen bei Foulspielen. Zudem habe der Deutsche Fußball-Bund keine klare Linie beim Videobeweis gefunden. Zuletzt hatte Peter Sippel, beim DFB Sportlicher Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter, in einer Verbandsmitteilung mehrere Fehler bei umstrittenen Handspielsituationen eingeräumt.

Diese Form der Kommunikation habe die Referees gewundert, sagte Gräfe. Er verwies darauf, dass Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner kurz zuvor bei einem TV-Auftritt noch eine andere Meinung vertreten hatte. „Dass es jetzt schon auch innerhalb der Kommission unterschiedliche Meinungen gibt, zeigt doch nur, dass sie sich selbst nicht sicher sind, was sie zu entscheiden haben“, sagte Gräfe.

Spitzen-Schiedsrichter Felix Brych wies diese Darstellung zurück. „Wir kommunizieren intern sehr viel“, beteuerte der Münchner am Sonntag im „Doppelpass“ von Sport1. Alle Referees und Video-Assistenten hätten sich vor dem siebten Spieltag zusammengeschaltet. „Wir haben auch gemerkt, dass die ersten Wochen sehr unruhig waren. Aber wir arbeiten daran“, sagte Brych.

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Wie schon im April brachte Gräfe erneut den früheren Schweizer Weltklasse-Schiedsrichter Urs Meier als Führungskraft für die deutschen Referees ins Spiel. Meier sei jemand, der „unabhängig von Politik, persönlichen regionalen Einflüssen die Leistungen der Schiedsrichter bewerten würde und auf Vordermann bringen würde“, sagte der Berliner. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Gräfe hatte im Sommer 2021 seine Karriere wegen der Altersbeschränkung beenden müssen. Deswegen war es zwischen ihm und dem DFB zum Streit gekommen.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Reinhard Stolpe

    Leider entwickelt sich die Diskussion um unsere “ Elite SR “
    teilweise zu einem unwürdigen Theater. Einige Entscheidungen
    werden nur noch mit Mitleid kommentiert. Das ist schlimm.
    Mehr Demut und weniger Selbstdarstellung ist wichtiger denn je.
    Der Begriff “ Elite “ in Verbindung mit Schiedsrichter sein hat mich
    noch nie überzeugt. Im DFB gibt es doch sicherlich kluge Köpfe,
    denen hier etwas besseres einfällt und umsetzt! Ein Ideenwettbewerb
    könnte dabei helfen.

  2. Dieter Albrecht

    Manuel Gräfe ist ein ewiger Stänkerer im ZDF, SPORT 1 und wann immer es möglich ist. Er sollte mal gefragt werden, warum seine unbedeutend verlaufene internationale Laufbahn vorzeitig endete. Insider wissen, dass er bei Lehrgängen gefehlt oder die Anforderungen nicht erfüllt hat. Auch Gräfe hat als Aktiver grobe Fehler gemacht. Man muss nur den Karlsruher SC, Borussia Mönchengladbach u.a. fragen. Sein Vorschlag, den Schweizer Urs Meier in den Schiedsrichterausschuss des DFB zu übernehmen, ist ein schlechter Witz. Ehemalige, die sich Gräfe anschließen, haben entweder noch alte persönliche Rechnungen zu begleichen oder machen sich wichtig. Wir haben Spitzenschiedsrichter wie Felix Brych, Deniz Aytekin, Daniel Siebert und andere. Einen Gräfe brauchen wir nicht mehr. Er sollte endlich Ruhe geben. Alles im Leben hat seine Zeit.
    Gräfe sollte endlich Ruhe geben, sich als Sportwissenschaftler eine Arbeit suchen, anstatt den DFB zu verklagen um eine Rente auf Lebenszeit einzufordern.

  3. Andreas

    Gebe dir mit den drei genannten Schiedsrichter recht. Dahinter ist aber vieles nicht korrekt gelaufen. Da pfeifen Schiedsrichter in der Bundesliga die einfach dafür nicht geeignet sind. Sei es charakterlich (Zwayer) oder sportlich (da fallen mir viele ein nehmen wir als Beispiel mal Dankert). Gräfe hat doch recht mit dem was er sagt, dass es in der Führung der Elite SR mit zweierlei Maß gemessen wird. Warum gibt es keine Auf und Abstiege bei den SR? Warum werden die Bewertungstabellen nicht veröffentlicht? Also nicht die einzelnen Bögen, sondern ne Art Tabelle und die letzten drei steigen ab und in Liga 2 steigen die ersten drei auf.

  4. Dieter Albrecht

    Natürlich gibt es bei den Schiedsrichtern auch einiges zu verbessern. Aber im Grundsatz alles zu bemängeln, ist falsch. Zu Gräfe, der auch die Spielansetzungen (Zitat: „Es ging schon immer nur nach Gusto“) heftig kritisiert hat, bleibt festzustellen, dass er innerhalb von zweieinhalb Jahren viermal das Spiel Bayern München gegen Borussia Dortmund geleitet hat. Viel mehr geht wphl nicht. Es entstand der Eindruck, auch bei anderen Schiedsrichtern, dass nur Gräfe dafür geeignet ist. Felix Brych und Deniz Aytekin kamen zu dieser Zeit nicht in Frage, weil beide dem Bayerischen Fußballverband angehören und Brych dazu Münchener ist. Manuel Gräfe ist ein absoluter Selbstdarsteller. und Wichtigtuer, verbreitet viel heiße Luft. Dass er 2021 auch für die Ex-Kollegen Winkmann und Schmidt eintreten wollte, die gemeinsam mit ihm aufgehört haben, bleibt ein untauglicher Versuch. Ich war selbst 18 Jahre Schiedsrichter bis zur 5. Liga Bei uns wäre dieser „Sportkamerad“ garantiert gemieden worden. Einige Denkanstöße sind überlegenswert, auch ohne Hilfe von Urs Meier., der sich vehement ausschließlich für Profis an der Pfeife einsetzt. Das Ergebnis ist u.a. eine indiskutable Leistung von Nestor Pitana aus Argentinien beim WM-Finale 2018, Frankreich gegen Kroatien.
    Was den Abstieg aus der Bundesliga betrifft: Dr. Robert Kampka war mit der Rücksetzung in die 2. Liga davon betroffen.
    Aus juristischer Hinsicht ist eines klar: Mit seiner Klage gegen den DFB wird der geldgierige Gräfe scheitern, aber vielleicht helfen ihm die Expertenauftritte im TV mit üppigen Honoraren finanziell weiter.

  5. Andreas

    Finde dein Kommentar enthält jede Menge Antipathie gegen Gräfe. Abgestiegen sind bisher 2 Schiedsrichter: Kampka und Wingenbach. Kampka beweist ja heute noch als VAR das er für den Profifußball völlig ungeeignet ist. Ich erinnere mich noch gut an den völlig überforderten und Grottenschlechten Rafati, der solange durchgezogen worden ist, bis er sich fast umgebracht hätte. Obwohl er über Jahr der schlechteste SR war hatte es keinerlei Konsequenzen. Das System ist völlig von Personen abhängig wie Fröhlich und diese entscheiden nach Lust und Laune. Gräfe hat da recht. Urs Maier brauchen wir dafür nicht. Wie das Gericht entscheidet weiss ich nicht, aber ist mir auch egal. Fakt ist das Gräfe immer noch besser wäre als mancher der heute in der Bundesliga rumstolpert.

  6. Dieter Albrecht

    Die Meinung von Andreas akzeptiere ich. Mich stört nur seit langem, dass sich Gräfe als Sprecher und Anwalt gegen den DFB-Schiedsrichterausschuss in alles einmischt. Ich habe keine unmittelbare Antipathie gegen ihn. Vieles stört mich aber an der Person. Er war zweifellos ein anerkannter und guter Schiedsrichter, mehr aber nicht. Ich bleibe bei der Einschätzung, er ist ein Egoist und bleibt ein Außenseiter. Jetzt mischt er sich auch in die SR-Ansetzungen der WM ein. Dabei übersieht er, dass es keine Front gegen einige europäische Schiedsrichter gibt. Die Ansetzungen erfolgen kontinentalneutral. Das sollte ihm nicht entgangen sein. Bisher stand zumeist ein Europäer einem Land aus einem anderen Kontinent gegenüber. Das wird sich im Laufe der Gruppenspiele und danach ab Achtelfinale ändern. Schiedsrichter wie die Engländer Oliver und Taylor, der Holländer Makkelie oder auch Daniel Siebert kommen schon bald zum Einsatz, werden auch noch für größere Spiele zurückgehalten. Das hätte auch Gräfe merken müssen. Dafür poltert er lieber ohne Nachdenken immer gleich los. Über Infantino muss nicht viel gesagt werden. Der hat sich längst selbst disqualifiziert, übertrifft in seiner Außendarstellung als Speichellecker der Scheichs selbst noch den mittlerweile total erinnerungslosen Blatter.
    Gräfe gefällt sich in Rundumschlägen gegen nahezu alles. Den Fernsehsendern imponiert das, auch für die Einschaltquoten. Kritik pauschal. Sie nennen ihn einen Experten und schlagen voll in diese Kerbe. Übrigens: Das gilt größtenteils auch für Urs Meier.

  7. Andreas

    Wobei Urs Maier einer der besten Schiedsrichter der Welt war zu seiner Zeit. Das mit der Kontinentalneutralen Ansetzungen habe sogar ich bemerkt :). Mit Gräfe hast du nicht unrecht was die Rundumschläge angeht. Dennoch muss im Spitzensrwesen einiges reformiert werden, aber da sind wir ja auch einig.

  8. Dieter Albrecht

    Es besteht weitgehend Übereinstimmung in unserer Betrachtung. Richtig ist: Urs Meier gehörte zu Beginn des Jahrtausends zur absoluten Elite. Natürlich muss sich im Schiedsrichterwesen des DFB etwas ändern. Nach meiner Einschätzung könnte, vielleicht schon beim nächsten DFB-Bundestag, der letztjährige Weltschiedsrichter Felix Brych an die Spitze des SR-Ausschusses gewählt werden, wenn er denn Interesse hat. Zuvor hoffe ich, dass uns das seit mehr als einem Jahrzehnt eingespielte Supergespann Brych – Borsch – Lupp weiter erhalten bleibt, auch über die Altersgrenze bei Felix Brych hinaus. Er verkörpert ein insgesamt souveränes Auftreten, sowohl auf als auch außerhalb des Platzes. Das müsste in einigen Jahren ebenfalls für Aytekin gelten. Wenn sich Brych zum Weitermachen entscheidet, wird die Reaktion von Gräfe nicht auf sich warten lassen. Unser Dialog nimmt größere Ausmaße an. Ich war 18 Jahre aktiver Schiedsrichter bis zur 5. Liga, Kreislehrwart und in Vertretung Spielansetzer, musste meine Laufbahn mit 40 wegen Kniearthrose und Achillessehne beenden. Waren oder sind Sie auch Schiedsrichter? Vom Fachwissen klingt es ganz danach.

  9. Andreas

    Ich bin seit 2005 Schiedsrichter und war Assistent bis Liga 6. War Vorstand bei nem Fußballverein und im Ausschuss der SR Gruppe für Erhaltung und Gewinnung verantwortlich. Also bisschen Expertise ist da. 🙂 Ich hab mich gefreut, dass wir eine sachliche Diskussion ohne Beleidigungen führen konnten.

  10. Dieter Albrecht

    Mit der Sachlichkeit ist es wegen der vielfach egoistischen Rechthaberei in unserer Gesellschaft oft schwierig. Ich breche in diesen Fällen sofort jeglichen Kontakt ab, bin auch nicht bei Twitter, Facebook u.a. Da strotzt es nur vor gerichtsrelevanten Beleidigungen. Zur Ergänzung: Ich komme aus Niedersachsen und war nach meiner Schiedsrichtertätigkeit zuerst Beisitzer, dann zehn Jahre Vorsitzender des Kreissportgerichts, dazu fünf Jahre SR-Beobachter beim Norddeutschen Fußballverband. Habe als Höhepunkte während meiner aktiven Zeit Freundschaftsspiele mit den Bundesligisten Werder Bremen, Hamburger SV und FC St. Pauli geleitet
    Für mich gilt der Spruch: Einmal Schiedsrichter, immer Schiedsrichter. Ich bedanke mich ebenfalls für unseren sachlichen Dialog.

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