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Hertha holt Unentschieden nach Rot für Sommer

Im Duell um die Meisterschaft lassen die Bayern gegen Union Berlin zuhause wichtige Punkte liegen, während RB auswärts souverän gegen Bremen gewinnt und den Abstand auf die Tabellenspitze wieder auf 5 Punkte verkürzt. In einem packenden Spitzenspiel zwischen Frankfurt und Wolfsburg kann sich die Eintracht mit 4:3 durchsetzen und einen weiteren großen Schritt Richtung Champions League machen. Bei der Partie Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach (Endstand 2:2) kann besonders Schiedsrichter Patrick Ittrich bei seinem Comeback glänzen. 

Von: Felix Stark und Simon Schmidt; Diese Analyse stellt die erlebte Sicht der Autoren dar

Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg 4:3

Mit der Spielleitung des Spitzenspiels in der Konferenz wurde FIFA-Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb beauftragt. Ihm assistierten wie gewohnt Dominik Schaal und Marcel Pelgrim. Als Vierter Offizieller fungierte Sven Waschitzki. Die Diensthabenden Videoassistenten in Köln hießen Felix Zwayer und Mike Pickel.

Das Spitzenspiel des Tages stieg zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg. Es ging gleich hoch her: Ridle Baku traf mit einem schönen Schlenzer in dem Winkel zum 0:1, was die Eintracht in Person von Daichi Kamada bereits nach wenigen Sekunden mit dem 1:1 beantwortete. Beinahe drehte Luka Jovic die Partie, traf aber nur die Latte. Die Abseitsentscheidung wäre hier im Falle eines Tores vom VAR kassiert worden. Besser machte es Jovic wenig später und traf, nachdem sich André Silva wunderbar durchsetzte, mühelos zum 2:1. Schiedsrichter Marco Fritz leitete mit sehr guter Kommunikation und ohne Probleme. Evan Ndicka erhielt dann die erste gelbe Kaete, nachdem er Baku auf den Fuß trat. Fritz ließ erst den Vorteil laufen und zog die Verwarnung dann korrekt nach. Kamada war der nächste, der die gelbe Karte erhielt, da er Baku taktisch an der Schulter hielt. Korrekte Entscheidung!

Die Eintracht kam dann allerdings etwas verschlafen aus der Kabine. Nach einem Fehlpass von Djibril Sow holten sich die Wolfsburger den Ball wieder und Wout Weghorst traf zum 2:2. Druckvoller blieb in der Folge der Gast, doch die Eintracht hielt dagegen und die Zweikämpfe wurden wieder härter. Einen solchen gewann dann Kamada gegen Josip Brekalo und bediente Silva, der zum 3:2 ins lange Eck schob. Der nächste Überfallangriff folgte schnell: Silva traf noch den Pfosten, doch Erik Durm traf mit dem Nachschuss zum 4:2. Wolfsburg antwortete mit vielen Abschlüssen, von denen aber keiner das Tor von Kevin Trapp ernsthaft in Gefahr brachte. Kevin Mbabu erhielt dann die nächste berechtigte Verwarnung, nachdem er Filip Kostic auf den Fuß trat. Nach einen Schubser von John-Anthony Brooks an Silva wäre diese dann auch durchaus möglich gewesen. Unstrittig dann wieder die gelbe Karte für Sebastian Rode, der ungestüm in Xaver Schlager hineinlief. Noch war die Eintracht nicht im Ziel: brach durch und drosch den Ball mit Unterstützung von Verteidiger Tuta zum 4:3 Anschlusstreffer ins Netz. Vier Minuten Nachspielzeit hatte die Eintracht noch zu überstehen, brachte den Sieg dann aber nach Hause. Kurz vor Schluss erhielt Maximilian Arnold noch für einen Armeinsatz die korrekte Verwarnung, ehe Stefan Ilsanker und Baku nochmal mit Volldampf im Eintracht Strafraum zu Werke gingen, es aber zu Recht kein Strafstoß gab.

Fazit: Schiedsrichter Marco Fritz leitete ein packendes Spiel gut mit hoher Entscheidungsqualität und ließ erfreulich viel Spielfluss zu.

Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach 2:2 (SR: Patrick Ittrich)

Der Hamburger Bundesligaschiedsrichter Patrick Ittrich aus Hamburg gab bei dieser Partie sein Comeback nach Verletzungspause in der 1. Bundesliga. Ihm assistierten Sascha Thielert und FIFA-SRA Thorsten Schiffner. Als Vierter Offizieller wurde Benjamin Cortus eingeteilt. Die Diensthabenden Videoassistenten in Köln hießen Robert Hartmann und Markus Sinn.

In der 10. Minute forderten die Gladbacher Elfmeter nach einem Zweikampf zwischen Stark und Thuram. Patrick Ittrich entschied taktisch klug auf Stürmerfoul und das war in Ordnung. Weiterspielen wäre aber auch durchaus vertretbar gewesen, eine Entscheidung, die im Ermessensbereich des Schiedsrichters liegt.

Kaum drei Minuten später zeigte Patrick Ittrich dem Gladbacher Torwart Yann Sommer die rote Karte! Der Grund war die Verhinderung einer klaren Torchance durch ein Foul an Cordoba außerhalb des Strafraums. Der Hertha Spieler lief mit viel Tempo auf das Tor zu und spielte dann den Ball am herauskommenden Sommer vorbei. Letzterer kam dann eindeutig zu spät und traf den Berliner am Fuß. Sowohl das Foul an sich als auch die Spielsituation wurde vom Schiedsrichter korrekt bewertet. Sommer trifft ihn deutlich am Fuß bei einem relativ hohen Tempo, somit ist es ein klares Foulspiel. Da Cordoba durch gewesen wäre und auch eher Richtung Tor zog, ist es eine Verhinderung einer klaren Torchance. Der Berliner Spieler hatte zwar im Moment des Foulspiels nicht die Ballkontrolle, wäre aber sicher noch an den Ball in sehr guter Position gekommen. Als einmal mehr „Die richtige Entscheidung“ von Patrick Ittrich.

Beim 1:1 in der 27. Minute stand Torschütze Plea evtl. knapp zum Zeitpunkt des Abspiels von Thuram im Abseits, jedoch ging ein Berliner Verteidiger dazwischen und spielte den Ball absichtlich. Somit entsteht eine neue Spielsituation und der Treffer ist absolut regulär.

Und dann zeigte Ittrich auf den Punkt! Thuram wurde in der 37. Minute in den Strafraum von Hertha geschickt und fiel dann nach einem Kontakt von Stark an seinem Fuß. Der Strafstoß ist die vollkommend richtige Entscheidung, Stark kam da einfach zu spät. Kniffliger wird es da eher bei der persönlichen Strafe. Da es ein ballorientiertes Vergehen im eigenen Strafraum war, kommt nur noch Gelb in Frage. Ittrich entschied sich aber gegen eine Verwarnung für Stark, weil er die Situation wohl nur als aussichtsreichen Angriff bewertete. Ebenfalls wieder vertretbar, da Thuram seitlich vom Tor wegging.

In der zweiten Halbzeit gab es den ersten Eingriff von VAR Robert Hartmann als SRA 1 Sascha Thielert zunächst auf Abseits entschied beim 2:2 der Hertha. Cordoba stand aber knapp nicht im Abseits, auf dieses Ergebnis kam die Videoüberprüfung in Köln nach guten 2 Minuten. Somit zählte der wichtige Treffer für Hertha BSC.

In der 72. Minute forderte Gladbach einen Strafstoß als wieder Thuram im Hertha Strafraum zu Fall kam. Ittrich reichte die Aktion nicht, auch VAR Hartmann meldete sich nicht. Wieder eine absolut vertretbare Entscheidung von Ittrich, da Thuram dem Berliner Spieler selber auf den Arm steigt und ausrutscht.

In der Nachspielzeit ermahnte Ittrich den Gladbacher Trainer Rose. Auch diese Szene löst der Hamburger Bundesligaschiedsrichter kommunikativ sehr gut.

Fazit: Eine wirklich sehr sehr gute Spielleitung von Patrick Ittrich bei seinem Comeback in der Bundesliga. In einem schwer zu leitenden Spiel hatte er bei den Zweikämpfen eine gute Linie und entschied bei zahlreichen spielentscheidenden Szenen goldrichtig. Gratulation, Patrick Ittrich!

FC Bayern München – Union Berlin 1:1 

Die Spielleitung des Duells hatte FIFA-Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg. Er wurde an der Linie unterstützt von Christian Gittelmann und Marcel Unger. Als Vierter Offizieller wurde Patrick Alt eingeteilt. Die Videoassistenten Timo Gerach und Markus Häcker beobachteten das Geschehen in der Münchner Allianz Arena.

Die Bayern waren von Beginn an in der Partie spielerisch dominant, taten sich aber durchaus schwer zu zwingenden Chancen zu kommen. Die erste Großchance hatte dann Union der 23. Minute durch Bülter. Der kam im Strafraum frei vor Neuer zum Kopfball, brachte aber den Ball nur recht unplatziert auf den Kasten. Die Bayern blieben dominant und hatten in der ersten halben Stunde fast 70% Ballbesitz. Trotzdem entstanden keine wirklich gefährlichen Möglichkeiten für den Rekordmeister. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, sodass es mit einem 0:0 in die Kabinen der Münchner Allianz Arena ging.

In der zweiten Halbzeit gab es zunächst das gleiche Bild, die Bayern dominierten spielerisch, konnte aber erstmal kein Tor erzielen gegen die Eisernen, die defensiv sehr sicher agierten. Ab der 60. Minute wurden die Bayern in der Offensive aktiver und spielten mehr auf das gegnerische Tor. Und das zahlte sich aus in der 68. Minute, als der Ball über Müller im Getümmel im Berliner Strafraum zu Musiala kam. Der junge deutsche Nationalspieler ließ ein paar Verteidiger aussteigen und machte das verdiente 1:0 für die Münchner. Eine knappe Viertelstunde vor dem Schluss zog Stieler die erste gelbe Karte aus der Tasche. Sarr bekam die für ein offensichtliches taktisches Foul. Eine weitere Verwarnung sah Nianzou wenige Minuten später für ein absolut rücksichtsloses Foul gegen Prömel. Zum Ende der Partie musste Union mehr machen und ihre zweite Chance in der Partie nutzten sie direkt eiskalt zum 1:1! Andrich setzte sich über die linke Seite durch und legte vor Neuer quer zu Ingvartsen, der zum 1:1 einschoss. Bitter für die Bayern! Das Tor entstand aus einem Einwurf für Union, bei dem allerdings weder der Ball im Aus war noch die Ausführung des folgenden Einwurfs den Regeln entsprach. Somit hätte es hier einen direkten Freistoß für die Bayern geben müssen aufgrund des Handspiels statt Einwurf für Union. Gerade SRA 1 Christian Gittelmann hätte das auffallen müssen. Für den VAR besteht aber laut Protokoll bei Einwürfen (wie bei Abstoß und Eckball auch) keine Eingriffsmöglichkeit (weder bei der Berechtigung der Spielfortsetzung noch Art der Ausführung). Nach 3 Minuten Nachspielzeit blieb es bei einem für die Bayern unglücklichen 1:1. Nach dem Viertelfinalrückspiel am Dienstag in Paris geht es für die Bayern nächste Woche weiter im Spitzenspiel in der Bundesliga gegen Wolfsburg.

Fazit: Eine unauffällige, zufriedenstellende Leistung von FIFA-Schiedsrichter Tobias Stieler in einem absolut normal zu leitenden Spiel. Nur vor dem Ausgleich von Union sind dem Gespann sowohl bei der ursprünglichen Einwurfentscheidung als auch bei der Ausführung entscheidende Fehler unterlaufen.

SV Werder Bremen – RB Leipzig 2:4 (SR: Florian Badstübner)

In der 60. Minute entschied Schiedsrichter Florian Badstübner auf Handelfmeter für Werder Bremen. Im Leipziger Strafraum bekam Kampl den Ball an den etwas ausgestreckten Arm. Entscheidend ist hier, dass der Arm auch noch leicht rausgeht Richtung Ball, somit war es eine absolut vertretbare Entscheidung des Windsbacher Schiedsrichters in seinem 9. Bundesligaspiel. Rashica nutzte den Strafstoß für den Bremer Anschlusstreffer (zwischenzeitliches 1:3).

 

 

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