Seit dieser Saison gibt es in der zweiten Fußball-Bundesliga auch den Videobeweis. Der FC St. Pauli profitiert, Arminia Bielefeld erkämpft sich aber nach Rückstand und VAR-Pech noch ein Remis.
Der Aufreger war die 72. Minute mit dem vermeintlichen Handspiel von Daniel Buballa. Nachdem sich Bastian Dankert die Situation angesehen hatte, nahm er seine Entscheidung zurück und gab Schiedsrichterball.
Nach den neuen Regeln in Regel 12 muss man sagen, dass die Entscheidung von Dankert richtig war. So bitter das auch sein mag. Der Ball kommt erst von Buballas Bein zu und dann dessen Arm.
Er geht zwar mit dem Arm zwar Richtung Ball, das liegt aber daran, dass er nur seinen Oberkörper in Richtung des Balles dreht. Dass der Ball an den Arm kommt liegt einfach an Buballas Unvermögen.
Das vom kicker gewählte Bild ist insofern, weil man deutlich sieht dass der Ball erst an den Oberschenkel und dann an die Hand springt. eindeutig wirkt, als sei Buballas Armhaltung in der aktiven Bewegung nicht so, als er den Arm unnatürlich gehalten (zumal dies nach der neuen Regel 12 in diesem Fall sowieso nicht mehr relevant wäre) oder seine Körperfläche vergrößert.
Warum wurde der Videobeweis angewendet?
Dankert bei Sky: In der Situation kam das Signal von außen, dass der Ball gegen den ausgestreckten Arm ging. Der Assistent konnte allerdings nicht erkennen, ob der Ball vom Fuß oder Bein gegen den Arm gesprungen ist und als er mir dann sagte, der Ball ging gegen den ausgestreckten Arm, musste ich eine Entscheidung treffen und die war Strafstoß. Und dann informierte mich eben der Video-Assistent darüber, dass wir letztenendes eines Kontakt vom Bein zum Arm mit dem Ball haben und in Regel 12 ist es neu geregelt, wenn der Ball vom Körper abspringt oder von einem Mitspieler gegen den Arm gespielt wird, natürliche oder unnatürliche Handhaltung spielt dann keine Rolle mehr, dementsprechend durfte nicht auf Strafstoß entschieden werden.
Ein klassischer Wahrnehmungsirrtum, bei dem der Video-Assistent eingreifen muss.
Dankert: Nach dem sehen der Bilder, war für mich sehr schnell klar, dass ist durch uns eine falsche Wahrnehmung und dementsprechend auch kein Strafstoß, mit Schiedsrichterball fortsetzen. Der Assistent konnte nicht sehen von wo der Ball an den Arm gesprungen ist. Ich hab natürlich die Wahrnehmung mitgenommen, wo er gesagt hatte, der Ball ging an den ausgestreckten Arm, er sieht zwar, dass der Arm abgespreizt ist, konnte aber nicht sehen, ob da überhaupt ein Kontakt mit dem Knie vorliegt. Das ist in den Bildern klar zu sehen und genau dafür ist die Regel geändert worden, weil unabsichtlicher kann man sich den Ball ja nicht gegen den Unterarm spielen. Der ist sogar noch nah am Oberkörper dran und deshalb ist für uns auch die richtige Entscheidung auf Schiedsrichterball zu entscheiden und kein Strafstoß zu geben.
„Wenn er den Ball eingeklemmt hätte, wäre es Elfmeter gewesen“, sagte Bastian Dankert bei Sky.