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Kein Aufstieg für Bacher und Burda

Ist der Zug zur Bundesliga für Michael Bacher aus Amerang und Dr. Max Burda aus Berlin endgültig abgefahren?

Der 34-jährige Bacher pfeift seit 2018, Burda, der in wenigen Wochen 36 Jahre alt wird, seit 2022 in der 2. Liga. Der Berliner wurde in der Saison 2024/2025 zu zwei Testspielen eingesetzt. Diese Möglichkeit hat Bacher nicht erhalten, was deutlich macht, dass mit ihm nicht mehr geplant wird.

An den Leistungen der beiden Schiedsrichter dürfte es wohl nicht liegen. Natürlich hat der aufgestiegene Dr. Robin Braun mit erst 29 Jahren einen deutlichen Vorteil, vor allem im Hinblick auf die internationale Liste. Aber wie geht es weiter mit Bacher und Burda? Werden beide als Assistenten spezialisiert, landen sie alsbald im „Kölner Keller“ oder was sonst? Jüngstes Beispiel ist Florian Heft, der ein Jahrzehnt in der 2. Liga gepfiffen hat. Gilt noch das oft beschworene Leistungsprinzip?

Der DFB hätte durchaus die Möglichkeit, die beiden erfahrenen Schiedsrichter als Überhang zu führen. Schließlich wird es in nicht allzu ferner Zeit reichlich Luft geben. Platz für jüngere Nachrücker wäre dann vorhanden. Mehrere ältere Schiedsrichter (45 plus) haben keine Perspektive, sind aber nicht bereit, Platz zu machen. Das wiederum steht im Zusammenhang mit der nicht unerheblichen finanziellen Einbuße.

Dieter Albrecht

42 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Reiner Kuhn

    Meine Rede. Mit Leistung hat das alles nichts zu tun und Leistungsprinzip gibt’s da auch nicht, auch wenn es unter Knut Kircher sich schon leicht gebessert hat. Da müssen auch mal welche absteigen wenn die Leistung nicht passt. Letzte Saison hätte es Timo Gerach fast getroffen.

  2. Robin

    Hallo Herr Albrecht, hallo Herr Kuhn,
    bin ganz bei Ihnen. Leistungsprinzip ist ein Märchen von Herr Kircher. Du steigst nur auf, wenn ein „
    Förderer“ im Hintergrund agiert! Egal welcher SR wo jetzt Aufgestiegen ist, das gilt umso mehr bei der SRA Nominierungen, dahinter ist ein Förder wo mit gutem Netzwerkarbeit, das regelt!!!! Nur noch Politik!

  3. Abdullah

    Das hat doch nichts mit Kircher zu tun. Fröhlich hat das Leistungsprinzip komplett negiert….

  4. Robin

    Ab dem 1.7.2024 ist er der Chef, und er hat das Leistungsprinzip überall propagiert. Das muss auch für ihn selbst gelten – daran muss er sich messen lassen!

    Personen wie Bickel, Eckermann, Wagner und Wienerfeld haben mit echter Leistung wenig zu tun. Bis auf die Ausnahme Konrad Oldhafer ist das alles nichts.
    Die beiden SR, Assad Noumouh und Justin Hasmann, hätten es auf jeden Fall verdient gehabt. Eine Kombination aus Robin Braun und Max Burda wäre perfekt gewesen.

    Eigentlich hätte man mit Hempel und Prigan ein Schnitt(Kein Mut!) machen sollen. Ich verstehe nicht, warum die Ittrichs, Dingerts und Dankerts weiterhin die Plätze für die Jungen blockieren. Es kann eigentlich nur der finanzielle Aspekt sein, warum die oben noch herumlaufen.

    1. Dieter Albrecht

      Robin, absolute Gerechtigkeit nach dem Leistungsprinzip wird es in der Praxis leider nie geben. Das kann ich aus meinen lange zurückliegenden aktiven Zeiten nur bestätigen. Mit dem Platz machen ist das natürlich in der Bundesliga eine besondere Sache.
      Christian Dingert und Bastian Dankert haben es in zehn internationalen Jahren zu keinem CL-Einsatz gebracht. Beide hätten nach ihrem vorzeitigen Rücktritt auch national den Weg frei machen können. Für Dingert wäre das Pokalfinale ein großartiger Abschluss gewesen. Das hätte auf ihre Tätigkeit als VAR keinen Einfluss genommen. Die große Gefahr sehe ich aber darin, dass wir international in einigen Jahren total abgehängt werden.
      Der dauerhaft verletzungsanfällige Patrick Ittrich weiß selbst nicht genau wie es weitergeht, wird das verbleibende Jahr bis 47 aber wohl noch durchziehen.
      Zum finanziellen Aspekt als Knackpunkt ist alles gesagt

    2. Abdullah

      Gebe in allen genannten Punkten Recht. Es ist grausam mit anzusehen wer da alles noch in der Bundesliga herum laufen will/darf. Dankert und Dingert hätten rausgehört, dazu hat auch Stegemann mindestens international den Anschluss verpasst. Dazu noch verhältnismäßig junge Schiedsrichter die aber auch den Anschluss nicht schaffen wie Reichel…. Die Sorge von Dieter Albrecht ist voll berechtigt, außer Jablonski sehe ich da niemand und der muss sich auch langsam sputen….

  5. Dieter Albrecht

    Tobias Reichel wird in Kürze 40, nützt dem DFB auf internationaler Ebene nichts mehr. Der Schiedsrichterausschuss muss bei der Verjüngung künftig besonders darauf achten, dass die Chance, auf die internationale Liste zu kommen, altersmäßig noch gegeben ist.
    Das gilt auch für die Bundesliga. Ein negatives Beispiel: Florian Heft (35) ist mit weit überdurchschnittlichen Leistungen in der 2. Liga „versauert“. In zehn Jahren hat er 99 Spiele geleitet. Eine Chance nach oben zu kommen wurde ihm aber nie gegeben. Jetzt wird er abgestuft, soll auf seine „alten Tage“ spezialisierter Assistent werden. Allenfalls ein Gnadenbrot als Maßnahme der Weiterbeschäftigung.
    Der DFB muss mutiger, vor allem beweglicher werden. Die Liste muss mehr Flexibilität beinhalten. Das schließt auch einen Abstieg bei wenig zufriedenstellenden Leistungen nicht aus. Das war vor Jahrzehnten schon mal ganz anders. Verdienstvolle Schiedsrichter wie Felix Brych, Markus Merk oder Wolfgang Stark waren mindestens 20 Jahre national, davon rund 15 Jahre international tätig. Das wäre jetzt von vornherein gar nicht mehr möglich.

    1. Robin

      Herr Albrecht, damit haben Sie eigentlich alles gesagt. Mut, Strategie und Visionen sind gefragt. Die Fifa-Liste ist derzeit eher ein Zeichen für Quantität als für Qualität. Sven Jablonski ist okay, aber man sollte nie nur auf eine Person setzen bzw. eingleisig fahren. Solche Spiele wie Barcelona gegen PSG (Deniz Aytekin) oder das WM-Spiel Ghana gegen Uruguay (Daniel Siebert) können auch Sven Jablonski sehr schnell passieren – dann stehen wir wieder mit leeren Händen da.

      Wir sind uns, glaube ich, einig, dass Deniz Aytekin und auch Daniel Siebert exzellente Schiedsrichter und Persönlichkeiten sind. Bei der Fifa bzw. der Uefa gelten jedoch andere Gesetze: Bei der Fifa sind Italien und Argentinien tonangebend, bei der Uefa ist die Balkan- sowie die Italien-Connection angesagt.

      Deshalb war es ein strategischer Fehler des DFB, die Talente wie Hempel, Prigan etc. nicht gleich nachgeschoben zu haben. Diese Schiedsrichter benötigen zunächst auch Spielpraxis im Oberhaus.

      1. Dieter Albrecht

        Also ganz sind wir nicht beieinander, Robin. Deniz Aytekin ist seit zwei Jahren international nicht mehr dabei. Er geht auch national langsam dem Ende seiner Laufbahn entgegen. Das mit der Connection kann ich nicht bestätigen. Die gibt es in der oft genannten Form nicht. Italien hat nach dem Abgang von Orsato noch größere Probleme. Die verbliebenen Spitzenschiedsrichter Massa, Guida und Mariani sind 43 bzw. 44 alt. Es fehlt an Nachwuchs. Daran können auch die verantwortlichen Herren Collina (FIFA) und Rosetti (UEFA), an der Spitze ihrer Verbände nichts ändern.
        Sehr gut aufgestellt ist derzeit Frankreich (gehört zu Westeuropa) mit einem Letexier an der Spitze. In England sind es ausschließlich Taylor (Altersgrenze erreicht) und Oliver. Spanien befindet sich in einer Delle. Viele Länder verfügen gerade mal über einen Top-Schiedsrichter.
        Und bei uns? Wir können nicht allein auf einen Sven Jablonski bauen. Das reicht nicht. Sonst kann es uns wieder passieren, dass einige Schiedsrichter, wie aktuell Sascha Stegemann, nicht einmal in die CL durchkommen. Mut zur Entscheidung ist im DFB-Schiedsrichterausschuss gefragt. Ein weiter so kann und darf es nicht geben.

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