Krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters ohne Konsequenzen?

Was ist passiert beim Spiel des TuS Schmidt gegen SG Rurland, Kreisliga A Düren, am Sonntag, den 22. Mai 2022?

Schiedsrichter Tobias Mielke vergibt die vierte rote Karte gegen den Gastverein, zählte Elf minus Vier = nur noch sieben Akteure auf dem Platz und bricht das Spiel irrtümlich mit Schluss-/Abbruchpfiff in der 89. Spielminute ab. Offenbar waren Spieler von Heim und Gast bereits wieder in der Kabine und der Schiedsrichter hatte den Platz verlassen, als der Schiedsrichter seinen Regelfehler oder Rechenirrtum aufgrund von Reklamationen vom Heimverein bzw. Gastverein bemerkte. Bei noch sieben Spielern auf dem Feld, incl. Torwart wird ein Spiel noch nicht abgebrochen. Erst wenn die Mindestanzahl von sieben Spielern bei einer Mannschaft unterschritten wird, muss der Schiedsrichter ein Spiel abbrechen.

Die anschliessende Spielfortsetzung mittels Freistoß für Heimmannschaft in der 90. Spielminute wurde zum 5:5 gewertet. Der Heimverein wird sich nicht beschweren, steht dieser doch auf einem Abstiegsplatz in der Tabelle der Kreisliga A Düren. Rettet dieser Punkt den Verein vor dem Abstieg?

Zwei Tatsachenentscheidungen des Schiedsrichters, für die er nicht belangt werden kann:

– Rechenfehler, Elf weniger vier Spieler = Sieben (Spielabbruch mit Pfiff),

– Spielfortsetzung mit Torerzielung, Tor wurde irregulär erzielt, weil Spielfortsetzung nach DFB-Regelwerk nicht möglich ist, wenn der Schiedsrichter den Platz bereits verlassen hat.

Ich habe mit dem Trainer von Rurland, Bosco Tomasen gesprochen und dieser bestätigte den Verlauf lt. Artikel der Aachener Zeitung vom 23.05.2022.

„Bei so einer Kartenflut braucht man sich nicht zu wundern, wenn es in einem ansonsten friedlichen Spiel dann hektisch wird“, sagte Bosko Tomasen, Trainer der SG Rurland, nach dem Abpfiff in Schmidt. Dass man das 5:5 in der Fußball-Kreisliga A Düren beim TuS selbst zu verantworten hatte, dies gab er freimütig zu. „Wir mussten den Sack schon vorher zumachen“, analysierte er die Partie, die ein kurioses Ende nahm.

Ab der 78. Minute wurden vier seiner Akteure mit Rot (2) oder Gelb-Rot (2) in die Kabine geschickt. „In der 89. Minute jubelte Schmidt, wir haben gedacht, der Schiri hätte abgepfiffen“, sagte Tomasen. Doch der Unparteiische hatte die Pfeife in den Mund genommen und das Spiel abgebrochen, weil nur noch sechs SG-Spieler auf dem Platz standen. „Aber wir hatten mit unserem Keeper ja noch sieben Akteure“, bemühte Tomasen die geltende Wettkampfregel.

So wurde Schmidt wieder aus der Kabine beordert, es wurde weitergespielt und der TuS kam dann noch zum glücklichen 5:5. „Ein unheimlich wichtiger Punkt für uns“, freute sich Trainer Björn Salger. „Es tut mir leid, dass Rurland in der Restsaison nun vier gesperrte Akteure hat, denn aus dem Spiel heraus war alles friedlich“, sagte Salger, der – wie auch Tomasen – nur die Rote Karte gegen Sascha Dum (Handspiel als letzter Mann) als gerechtfertigt ansah.

Wir kritisieren nicht den Schiedsrichter in seinen Tatsachenentscheidungen, sondern alle Verantwortlichen im Schiedsrichter-Ausschuss von Düren, sowie im Spielausschuss.

Kennen die denn nicht das DFB-Regelwerk? Das ist ja nicht zu glauben.

Vom Schiedsrichter wissen wir, dass dieser angehalten wurde, es im Sonderbericht nicht so darzustellen, wie es in der „Aachener Zeitung“ beschrieben wurde.

Das ist ein Vorgang der aufgeklärt werden sollte. Schiedsrichter sind immer fair und immer neutral. Und sind der Wahrheit verpflichtet. Und die Wahrheit schreiben wir auch in den Spielbericht oder Sonderbericht. Eine Frage der Ehre!

Der Fall wirft ein schlechtes Licht auf das Schiedsrichterwesen. Das möchten wir nicht so stehen lassen. Nach meiner Meinung müsste das Spiel aufgrund von einem Schiedsrichterfehler wiederholt werden. Wie es weitergeht, entscheidet jetzt in jedem Fall das Sportgericht. Es könnte ein interessantes Verfahren werden.

Die Details zum Spiel finden sich bei Fussball.de unter dem Link.

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