Eintracht Frankfurt hat zum zweiten Mal in Folge das DFB-Pokal-Finale erreicht. Die Hessen gewannen das zweite Halbfinale bei Schalke 04 trotz Unterzahl in der Schlussphase mit 1:0 (0:0) und bescherten irhem scheidenden Trainer Niko Kovac ein Endspiel in Berlin gegen dessen künftigen Arbeitgeber Bayern München. Luka Jovic erzielte vor 61.891 Zuschauern in der ausverkauften Arena mit der Hacke das entscheidende Tor für die Frankfurter. Gelson sah nur 33 Sekunden nach seiner Einwechslung aufgrund eines groben Foulspiels nach Videobeweis die Rote Karte.
Brenzlig wurde es schon nach vier Minuten. Nach einem Freistoß für Schalke aus dem rechten Halbfeld. Caligiuri schlug die Kugel vor das gegnerische Tor, aber dort kam keiner seiner Kollegen heran. Hrádecký fing souverän ab. Kurz zuvor kam Burgstaller vor dem Strafraum im Getümmel zu Fall. Die Pfeife von Schiedsrichter Hartmann blieb aber stumm. In der 12. Minuten ein Freistoß vom rechten Flügel brachte auch Schalke die erste Gelegenheit. Caligiuris Hereingabe fand den Kopf von Kehrer am langen Pfosten. Per Aufsetzer setzte er den aber drüber. Die Fahne des Assistenten ging aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung ohnehin nach oben. Allerdings war das gleiche Höhe von Kehrer. Nach einer holprigen Anfangsphase hat Robert Hartmann seine Linie gefunden. Ein tadelloser Auftritt bis dahin.
Das ist ein Ding! 33 Sekunden auf dem Platz und schon ist der Frankfurter wieder draußen 🤤 Schiedsrichter Hartmann bekam ein Signal von Günter Perl aus Köln, dass er sich das Foul von Fernandes noch einmal ansehen solle. Und tatsächlich: Der Schweizer stieg Leon Goretzka mit offener Sohle auf den Knöchel, bekam statt Gelb glatt Rot. Der Video-Assistent darf, soll, muss eingreifen, wenn es aus seiner Sicht eine klare Fehlentscheidung ist, dass keine Rote Karte gezeigt wurde. Gemessen an der bisherigen Linie beim Einsatz des Videobeweises in der Rückrunde bin ich auch überrascht, dass Gelb hier vom VAR als klarer und offensichtlicher Fehler angesehen worden ist. Rot finde ich die bessere Entscheidung, aber die getroffene war keineswegs abwegig.
Schalke mit dem Ausgleich – aber der Schiedsrichter hat was dagegen!
Was ist das bitter für Schalke! Eckball für die Hausherren. Nach Caligiuris herrscht wildes Durcheinander im Strafraum der Gäste. Di Santo kommt aus dem Rückraum zum Schuss, vollendet aus 14 Metern ins lange Eck. Schiedsrichter Hartmann entscheidet aber auf Handspiel! Di Santo nahm die Kugel vielleicht minimal mit dem Unterarm mit. Die Zeitlupen können ein klares Handspiel aber nicht beweisen. Ob Oberarm oder Brust. Ich weiß es echt nicht. Von Hartmann aus sieht es nach Hand aus. Von vorne unfassbar eng. Im Nachhinein betrachtet: klar. Hartmann war sich aber ganz offensichtlich sehr sicher, dass ein Handspiel vorlag, und hat deshalb sofort abgepfiffen. Abwarten sollen sie ja eigentlich auch nur bei abseitsverdächtigen Situationen in Tornähe. Das Spiel war schon unterbrochen, als das Handspiel geschah. Dann kann der VAR nicht mehr eingreifen. Nehmen wir an, der Pfiff wär erst nach der Torerzielung erfolgt. Der VAR kann sich dann einschalten, wenn die Bilder eindeutig zeigen, dass der Ball nicht mit dem Oberarm gespielt wurde, sondern mit der Brust. Denn dann ist die Annullierung des Tores klar falsch.